Archiv für den Monat: Oktober 2019

Kein Französisch in Französisch Guyana

Wie im letzten Beitrag versprochen, werde ich nun endlich mal etwas über meine Arbeit schreiben. In meinem allerersten Beitrag hatte ich erwähnt, dass ich am Düsseldorfer Flughafen arbeite, also gehören Flugzeuge und generell größere Maschinen zu meinem Arbeitsalltag dazu. Doch meine Praktikumsstelle hat rein gar nichts mit Flugzeugen zu tun, sondern stellt die Ariane Raketen her und das ist nochmal eine ganze Stufe gewaltiger, als so ein Flugzeug.

Hier könnt ihr ein Modell von der Ariane 5 Rakete sehen, welches vor dem CSG Gebäude steht. 

Aber fangen wir mal ganz von vorne an, da ich noch nicht von meinem ersten Arbeitstag berichtet habe und wir nun schon in der dritten und somit letzten Woche vom Praktikum sind. David und meine Wenigkeit wurden an unserem ersten Arbeitstag zuerst zur Ausweisstelle gefahren, damit wir ein total schickes (man bemerke bitte die Ironie) Ausweisbild machen konnten. Denn nur mit diesem Ausweis kann man in die verschiedenen Gebäude rein bzw darf sich auf dem Gelände bewegen. Anschließend wurden wir von unseren Betreuern abgeholt (vlt sollte ich zu diesem Zeitpunkt mal erwähnen, dass David bei der ESA sein Praktikum macht und ich bei ArianeGroup). Jedenfalls als ich meine Betreuerin sah war ich felsenfest davon überzeugt mit meinen nicht vorhandenen Französisch Kenntnissen zu glänzen und mich mit perfektem deutschen Akzent vorzustellen, aber dies war nicht nötig denn Donna (meine Betreuerin) spricht fließend Deutsch! #wasfüreinGlück! Es stellte sich danach sehr schnell raus, dass ich in einem Deutschen Unternehmen gelandet bin und fast alle aus Bremen kommen. Natürlich gibt es dort auch welche die nur Französisch reden, aber bei denen konnte ich dann wirklich mit meinem  Bonjour glänzen (und einem Gesichtsausdruck der nach Verzweiflung schrie, als einige versuchten dann mit mir französisch zu sprechen….) Ich wurde von allen sehr herzlich aufgenommen und bekam sofort die Aufgabe ein Organigram zu erstellen, aber natürlich habe ich es mir nicht nehmen lassen, dass man mir dort auch alles mögliche zeigt (also die Rakete, die gerade gebaut wird, die Startbahn und noch vieles mehr) aber jetzt höre ich erstmal auf zu schreiben, da ich Hunger habe und Mittagspause!

Also bis bald!

 

Arbeitswechsel, Sprache und Krankheit – Welcome to Guyane

Nachdem wir am Sonntag Frau Stieldorf und Herrn Denis verabschiedet hatten, brach für uns die zweite Woche, nun komplett auf uns allein gestellt, an. Statt, wie eigentlich ursprünglich geplant, beim Museum des Spaceports zu arbeiten, wechselte ich von der ESA zwei Gebäude weiter zum BLC, dem Bureeau Local des Compétences. Das BLC fungiert innerhalb des CSG (Centre Spatial Guyanais – also des European Spaceports) als eine Art Verteiler für Bewerbungen. Nötig vor Allem wegen der schieren Anzahl von Unternehmen verschiedener Branchen die auf und um den Spaceport arbeiten. Von hier werden die Bewerbungen an die in Frage kommenden Unternehmen weitergeleitet und Empfehlungen gegeben.

Meine Aufgabe im BLC sollte die Übersetzung einer Broschüre für Praktikanten (wie passend) sein. Meine Kolleginnen heißen Béatrice Leopold und Zwei mal Martine und sind von Beginn an sehr freundlich. Sie sprechen jedoch kein Englisch und somit komme ich, sehr zur Freude von Frau Stieldorf doch noch zu einiger Sprachpraxis im Französischen. Die Broschüre zählt zentrale Anlaufstellen innerhalb des CSG auf und gibt Tipps rund um das Arbeiten auf selbigem, sowie zum Leben in Kourou und Guyana allgemein. Das Papier war bisher natürlich nur auf Französisch verfügbar, da aber auf der Basis ein internationales Team arbeitet, ist es gerade für den Start eines längeren Praktikums sinnvoll, diese Informationen auch zu verstehen. Gewünscht wurde eine Übersetzung auf Englisch und Deutsch. Ich entschied mich schnell dafür, mit der Englischen zu beginnen, denn eine solche, dem Wortlaut nahe Übersetzung auf Deutsch auch so zu formulieren, dass diese mir auch zusagt, erschien mir schwieriger. Außerdem würde die englische Version wohl von mehr Praktikanten genutzt werden können.

Die Arbeit ging mir wie gewohnt gut von der Hand. Ich nutzte dazu meinen eigenen Laptop, da für mich kein Zugang zum PC verfügbar war. Dafür bekam ich, das erste Mal in meinem Arbeitsleben ein eigenes Büro, und das sogar mit Ausblick auf das Raketenmodell vor dem Parkplatz des CSG. Zum Nachschlagen wurden mir Wörterbücher auf den Tisch gelegt, in die ich aber nicht einmal reinschaute, denn Wörterbücher waren natürlich auch auf meinem Handy für die Reise vorinstalliert.

Die Entscheidung mit der englischen Übersetzung zu beginnen sollte sich noch auszahlen. Denn natürlich verdarb ich mir (vermutlich dank des Mikrowellen Futters auf das wir dank einer unterirdisch ausgestatteten „Küche“ im Internat zurückgreifen mussten) den Magen. Zusammen mit einer Rundfahrt auf dem Gelände des CSG für die „Nouveaux Arrivants“ (Neuankömmlinge) verpasste ich diese Woche somit insgesamt 2,5 Tage Arbeitszeit. Als ich am Donnerstagmorgen meiner Chefin Béatrice per Telefon auf Französisch für die Arbeit absagen wollte, machte sie sich so große Sorgen, dass sie mich zum Schultor beorderte. Hier wartete ich dann eine halbe Stunde nach Treffpunkt und zwar nicht, weil sie sich etwa verspätete, sondern bereits in der Verwaltung der Schule Alarm machte. Ich muss vorab sagen, dass alles was an diesem Vormittag folgte unglaublich fürsorglich von Béatrice war, die dafür auch Ihren Arbeitstag opferte, trotzdem fühlte ich mich im Nachhinein doch sehr übergangen. Ich wurde zu keiner Zeit nach meiner Meinung gefragt, obwohl ich meinen Körper wohl immer noch am besten einschätzen kann, und von Stelle zu Stelle geschliffen. Als Mitte zwanzig jähriger behandelt, fühlte ich mich an diesem Tag kaum. Es ging erst zu den deutschen Lehrern vor Ort – ohne das etwas dabei rum kam. Dann zur Schulärztin – die auch keine neunen Weisheiten präsentieren konnte. Immerhin wurde mein nicht vorhandenes Fieber gemessen und mir eine Wasserflasche geschenkt. Dann zur Verwaltung, in drei Damen um mich herum sehr schnell Französisch sprachen. Ich glaube es ging darum wer mich zum Arzt fährt – ob ich das auch für nötig halte wurde nicht gefragt. Auf dem Weg aus der Schule eröffnete mir Béatrice, dass Sie nun mit mir ins Krankenhaus führe – brav Oui gesagt und weiter. Dort angekommen sollte ich mich im dreckigsten Wartezimmer welches ich bisher erleben durfte hinsetzen, während Béatrice mit meiner Krankenkassenkarte und meinem Ausweis in der Schlange stand. Es ging dann schnell ins Hinterzimmer (ich dachte schon als weißer würde ich bevorzugt behandelt, was mir unangenehm war) aber lediglich zum Wiegen, Blutdruck messen und erneuten Fieber messen. Danach wieder in den Warteraum in dem es von Kranken wimmelte und Kinder auf dem Boden spielten – 2,5 Std warten. Nach dieser gefühlten Ewigkeit ein Schnelltest mit Blut für Cholera, Malaria und Dengue Fieber (alles negativ), ein bisschen auf dem Bauch Gedrücke und eine Aufforderung zur Abgabe einer weiteren Probe. Der Arzt verschrieb mir 2 Medikamente (von denen ich eines bereits vorher von Béatrice bekommen hatte und dessen deutsches Äquivalent ich in meiner Reiseapotheke bereits mitgebracht hatte). Danach war das Krankenhaus auch geschafft. Die Ergebnisse der Analyse würde ich dann am Samstag/Montag abholen können. Wir fuhren noch zum Supermarkt, Schonkost kaufen und danach endlich wieder ins Internat, wo ich von Anfang an einfach hätte bleiben wollen. Wie gesagt bin ich Béatrice Dankbar, dass sie einen solchen Aufwand für mich betreibt. Insgesamt war es aber (Stand jetzt am Wochenende ohne Ergebnisse der Analyse) viel Wirbel um nichts und das zu großen Teilen wegen der Sprachbarriere und der Mutterinstinkte meiner Chefin.

Die Woche klang am Freitag mit ruhigem Arbeitstag und Magen aus.

Guyane Fashion Week

Ein kleiner Exkurs zum wohl überraschendsten und ungewöhnlichsten Abend am Ende der ersten Woche in Kourou: Des Besuchs der Guyane Fashion Week.

Auf die Einladung der ESA Chefin Charlotte Beskow bekamen wir die Chance tatsächlich eine Modenschau zu besuchen. Ein Event an dem Ich nicht gedacht hätte jemals teilzunehmen, geschweige denn hier in Französisch Guyana. Typisch Deutsch war die Gruppe natürlich überpünktlich da und konnte teilweise noch den Aufbau beobachten. Die Location war klasse gewählt: direkt vor dem Modell der Ariane 5 Rakete in Originalgröße. Wir alle waren sehr gespannt, was uns genau erwartet.

Speziell neugierig wurden wir dann als am Einlass an alle Gäste dünne weiße „Fleischeranzüge“ und Haarnetze verteilt wurden. Gemutmaßt wurde ob wohl Farbe eingesetzt würde. Aber nein, keine Farbe und auch keine Erklärung. Unsere Theorien belaufen sich auf Schutz vor Insekten, oder die Absicht nicht durch die Kleidung des Publikums von der Mode auf dem Laufsteg abzulenken.

Auf der Modenschau präsentierten Designer aus Guyana, Martinique, Brasilien und Frankreich ihre Kollektionen. Das Beste war natürlich das Buffet danach, Caipi inklusive, as usual. Der gehört hier sowieso zum Repertoire, denn bereits wenige Stunden später am nächsten Morgen bot uns der Bäcker unseres Vertrauens namens Félix einen „Jus d’orange“ an, der so gar nicht nach Orange schmeckte.

Update der zweiten Woche….

Die zweite Woche im Dschungel….

Nun kommt der zweite Teil meiner zweiten Woche hier.

Dann am Donnerstag war ein normaler Arbeitstag im Büro, Sachen eingescannt, Leila geholfen….Am Abend bin ich dann mit Denise und ein paar von ihren Arbeitskollegen bei Milo Grill essen gegangen. Frank, ein Arbeitskollege, hat uns netterweise vom Internat abgeholt. Er meinte, dass wir unbedingt den Spieß mit Haifleisch probieren sollten. Der schmeckte gar nicht so schlecht, aber komisch zu wissen, dass das Hai war….. Bei der Runde war auch ein ehemaliger Chef von der Ariane Group( die sind dafür zuständig, dass die Raketen zusammen gebaut werden) und erstmal schön französisch Küsschen rechts und links und auch seine Frau.

Es war ein cooler Abend und wir haben viel gelacht, es war schön mal mit Leuten auf Deutsch zu reden, die hier zeitweise leben. Sie wohnen hier in Kourou auf einem angemieteten Gelände oder kaufen entweder direkt ein Haus oder bauen sich eins hier. Die meisten von Ariane Group kommen aus Bremen und fliegen immer hier hin für eine gewisse Zeit und dann wieder nach Hause.

Freitag haben wir dann nach der Arbeit ein bisschen am Strand entspannt. Und waren abends noch essen in einem Restaurant, das uns empfohlen wurde. Ich hatte ein Curry mit Reis, es war lecker aber ich hatte abends dann ein wenig Bauchschmerzen und habe dann schlecht geschlafen….. aber wir mussten am nächsten Tag früh los. Wir hatten einen Trip nach Îles-de-Salut geplant.

So ging es kurz nach acht von Kourou mit einem Boot Richtung Îles-de-Salut. Als wir dann nach ca 1 1/2 Stunden ankamen, konnten wir die Schönheit der Inseln betrachten. Ich habe noch nie so einen schönen Ort gesehen. Klar gab es da Ruinen, die nicht so schön waren aber überall Palmen, blaues Wasser, kleine Affen, Agutis (das sind kleine Nager, die mit Meerschweinchen verwandt sind) und Dschungel. Natürlich musste ich viele Fotos machen, komme ja wahrscheinlich nie wieder auf diese wunderbare Insel. Aber diese gingen alle ohne Filter, denn die Natur hatte schon seinen eigenen Filter. Auf der Insel liefen kleine Affen rum, die wir mit Keksen gefüttert haben. Die waren so süß. Gegen Nachmittag ging es dann für uns zurück mit dem Boot.

Abends waren wir bei einem Grillen eingeladen, bei den Leuten von der Ariane Group. Es war ein sehr lustiger Abend und ich wäre noch ewig geblieben. Alle waren gut drauf und hatten Spaß.

Am Sonntag war dann Waschtag, mehrere Waschmaschinen durften wir bei der Unterkunft der Ariane Group anstellen und haben währenddessen am Pool entspannt. Die ganze Truppe ist so nett und hilfsbereit.

Das waren meine Erlebnisse von der zweiten Woche. Und bin schon gespannt, was in der dritten und letzten Woche so passiert bis dahin……

Au revoir!

Isabell

Die zweite Runde beginnt….

Hallo zusammen!

Nun bin ich schon zwei Wochen hier im sonnigen Französisch Guayana….

Die zweite Woche hier ist bei uns allen wie im Flug vergangen und der eigentliche Flug ist erst nächste Woche Samstag.

Wir mussten hier schon viele unangenehme Sachen erleben. So wurde bei uns aus dem Aufenthaltsraum essen aus dem Kühlschrank geklaut, die Zimmer wurden erst nach fast 2 Wochen geputzt und fühlten uns unsicher, selbst im Internat.

So wurde ich eines Abends von den Typen, die immer an einem Tor am Internat zu einer Straße, in der man besser nicht lang laufen sollte, auf englisch angesprochen. Die Anderen waren schon hoch zu den Zimmern gegangen und ich habe den Aufenthaltsraum abgeschlossen. Ich fühlte mich sehr unwohl…. In dem Moment habe ich wirklich Angst verspürt, denn über dieses Tor können sie auch einfach rüberklettern. Aber da der Schulleiter mal endlich die Polizei verständigt hat und diese jetzt Streife fahren, war am nächsten Abend niemand an dem Tor und ich fühlte mich wieder wohler.

Positiv kann ich von der Arbeit berichten, denn ich habe diese Woche öfters bei Leila unten am Empfang gearbeitet. Sie ist so freundlich zu mir und sie hat erzählt, dass sie dadurch, dass sie mit mir zwischendurch was auf englisch erklärt, sie gemerkt hat, das ihr englisch eingerostet ist. Sie hat sich nun eine App runtergeladen, um englisch zu lernen. Wir haben uns darauf geeinigt, dass ich französisch rede und sie englisch, so können wir beide die jeweilige Sprache besser lernen.

Außerdem wurde ich am Mittwoch mit einer Gruppe zum Markt in Cayenne mitgenommen. Es war sehr spannend und wir durften sogar bei einen kleinen  Fischbetrieb, das Kühlhaus von innen sehen. Die Temperaturen waren einfach perfekt und es war angenehm vor der Hitze zu fliehen. Auf dem Markt war es sehr warm und eng in den Gängen. Und ich muss sagen, ich habe ihn mir spannender und schöner vorgestellt, außerdem war das ganze Essen teuer. Nach dem Ausflug nach Cayenne, kamen wir dann durch ein paar mal Abwürgen des Motors mit Verspätung wieder in Kourou an. Nach meiner Mittagspause habe ich dann wieder im Büro bis 16:30 Uhr gearbeitet.

Der zweite Teil der Woche folgt…..

PS: Für alle Fischliebhaber, habe ich noch zwei Fotos weiter unten….

Au revoir

Isabell

Kulturelle Annäherungsversuche

Guten Morgen hier aus Kourou,

die Zeitdifferenz nach Deutschland ist auch nach zwei Wochen immer noch nicht dauerhaft präsent in meinem Kopf. Zu oft frage ich mich warum meine Verwandten mir nicht antworten, bis es mir wieder einfällt. Da wir gerade wie immer das Frühstück bei unserem Bäcker, Felix, nebenan genießen, gebe ich mal ein Update darüber, was hier seit Freitag noch so passiert ist.

Aaaalso: Wir haben uns das erste Mal mit dem Auto ganz waghalsig durch die „Bronx“ neben unseres Internats getraut. Mit 500 Sachen – so fühlte es sich an – sind wir Deutschen dann ganz undercover in unserem roten Citroen C3 durch die Straßen geheizt.

Am Freitag sind nun die anderen Bewohner des Internats in die Ferien gereist und wir Sieben sind nun alleine in „unserer Villa“. Endlich wird es ruhig. Haha, nö. Seit Freitag feiert unsere „Nachbarschaft“ nun durchgehend ihre Straße, den Regen oder etwas anderes. Feiern können die hier scheinbar. In der Nacht von Freitag auf Samstag hatten wir zwei Mal so starken Platzregen, dass der Strom ausfiel und daraufhin die Alarmanlage der Turnhalle anging – um 4 Uhr nachts. Leider trägt das aber nicht zur nächtlichen Ruhe bei und wir sehnen uns seit Tagen nach einem friedlichen Schlaf ohne dauerhafte Störungen #schlafmangelseit2wochen

Gestern gab es hier dann unser Highlight: Einen Ausflug auf die Îles du Salut. Mit dem Katamaran ging es einmal über den Atlantik rüber auf die Insel. Der Strand dort mit all‘ den Palmen und türkis blauem Wasser waren einfach nur paradiesisch. Vorort haben wir dann die Äffchen mit unseren Keksen vollgestopft. Durch das lange Spazieren durch die Sonne, waren aber alle am Ende des Ausflugs so müde, dass die Rückfahrt auf dem Katamaran für einen Powernap genutzt wurde… (Es war fast angenehmer als im Internat, haha)

Am Abend waren wir dann zu einem Grillfest bei den Leuten der Ariane-Group eingeladen und waren so, so dankbar über den Abend. Wir hatten super viel Spaß, nette Unterhaltungen und Essen – Ausnahmsweise mal nicht aus der Dose. Daraus entstand auch das extrem nette Angebot von Frank, dass wir unsere Wäsche hier bei den Ariane’s waschen dürfen. So standen wir dann heute morgen mit einem kompletten Kofferraum voller miefender Wäsche vor den Toren der Ariane-Group, da die Waschmaschine seit Tag eins im Internat kaputt ist. Nach gefühlt 100 Waschgängen nun endlich wieder frische Wäsche! Wir lernen uns hier wirklich über die allerkleinsten Dinge zu freuen… (Nachtrag: Eben haben wir dabei zugesehen, wie sich ein Leguan voller Begeisterug über unsere frisch gewaschene Wäsche zog. Alltag.)

In der Arbeit ist nichts spannendes mehr passiert. Ich sitze immer noch an der englischen Version des Flyers, bei der ich nun auch noch eine Wegbeschreibung als Karte selbstständig am PC erstellen soll. Wie? Das weiß ich auch noch nicht, aber ich werde euch auf dem Laufenden halten.

Kleiner Tipp noch zum Schluss: Never trust Google Maps in French-Guyana. Als ich zusammen mit David am Freitag ein paar unserer Gruppe abholen und rechts abbigen wollte, landeten wir plötzlich vor den Toren der Fremdenlegion. Nope, da wollten wir ausnahmsweise nicht hin.

Bis zum nächsten Eintrag,

Kerstin.

Work hard Play hard, Pt. 1

Bonjour mes amis,

Es ist grade Sonntag, 13 Uhr und ich sitze mit Lucy und David am Strand. Diesmal im Schatten, denn gestern sind wir auf die Îles du Salut gefahren und lagen dort ein bisschen zu lang in der Sonne. Aber dazu komm ich später. Erstmal möchte ich über die Arbeit schreiben, denn das hab ich bisher verpasst zu tun! Es ist so viel anderes passiert was ich hier verarbeite, dass ich das ganz vergessen habe!

Ich hab schonmal erwähnt, dass Lucy und ich zusammen das Praktikum machen – was nicht heißt, dass wir ab und zu nicht trotzdem geballte sprachliche Inkompetenz verkörpern! Zum Glück haben wir Damien bei uns, er ist der einzige, der auch Englisch kann. Ich muss jetzt erst mal erklären, was GRETA eigentlich ist. Der Name ist ein Akronym für… naja, ich weiß auch nicht so genau. Etwas französisches. In die GRETA kommen Menschen jeden Alters, die sich weiterbilden möchten. Es gibt Buchhaltungsunterricht, PC-Unterricht für Excel und Word, und und und. Im Prinzip wird dort vermittelt, was ich in meiner Ausbildung auch lerne. Die Teilnehmer bekommen nach einer bestimmten Stundenzahl die neu vermittelten Kompetenzen bescheinigt, damit die Bewerbung ausgebessert wird. Denn leider gibt es in französisch Guyana und in den umliegenden Ländern viele Probleme bezüglich des Bildungsniveaus, der Chancen auf dem Arbeitsmarkt und der Armut. All das resultiert in einer fehlenden Lernbereitschaft in der Schule. Dann geht’s für viele ab zum Arbeitsamt, und dort kommen sie mit der GRETA in Kontakt. Leider kennt kaum jemand die GRETA, womit ich dann wieder den Kreis geschlossen hab: unsere Aufgabe ist es, die GRETA bekannter zu machen. Make GRETA gret-a-gain. Tschuldigung für das schlechte Wortspiel.

Jeeeedenfalls – unsere Aufgabe: wir interviewen Teilnehmer des Programms und fragen, wie sie zur GRETA gekommen sind, welche Kenntnisse und Werte vermittelt werden, welche besseren Chancen sie sich auf dem Arbeitsmarkt erhoffen und noch ein paar weitere Sachen. So weit, so gut. Da die meisten Teilnehmer aus Brasilien, Surinam und Guadeloupe kommen und selber kein gutes oder auch deutliches Französisch sprechen, gestaltet sich der zweite Teil unserer Aufgabe als etwas schwieriger. Denn das Interview zeichnen wir auf und tippen später die Antworten ab. Statt schön formulierter Marketing-worthy Texte sind es eher einfache, kurze Sätze die wir uns zusammenreimen. Das Ganze x8 Fragen à 12 Interviewpartner. Da war bisher schon alles dabei. Von nicht verstandenen Fragen, die dann mit Rezeptvorschlägen aus der brasilianischen Küche beantwortet wurden bishin zu Teilzeit-Modeln aus Kourou, die an liebsten noch 30 Minuten länger Fotos machen wollten aus 85 Perspektiven. Langweilig wird es da nicht! Auch wenn man nur auf Zeichensprache kommunizieren kann, was man vom anderen will.

Nächste Woche stellen Lucy und ich dann hoffentlich das Projekt ganz zu Ende, denn die Kollegen aus Cayenne und Saint-Laurent sind auch schon gespannt, was wir daraus machen. Allgemein ist die Arbeit hier sehr entspannt, die Mittagspause von einer Stunde wird auch eher in die Länge gezogen als verkürzt, und jeden Morgen um 10 Uhr gibt es eine ca. 30 minütige Kaffee-und-Gebäck Pause mit den anderen. Alle sind sehr nett, aber außer Damien hat niemand so recht verstanden, dass unsere Französischlevel A1 bzw. A2 sind. Aber sei es drum. Irgendwie hat es noch immer geklappt.

Jetzt hab ich so viel geschrieben in dem Blog, dass ich über die Îles du Salut im nächsten Blog berichten werde: Work hard, Play hard, Pt. 2

Ich werd mir jetzt mein Buch schnappen und mich unter die Palme legen!

Heute Abend oder Morgen folgt dann Pt. 2, stay tuned.

Isabelle x

Meine Erlebnisse in Französisch Guayana

Hallo zusammen,

wie war mein Blogeintrag über die Anreise?

Also nun geht es weiter….

Angekommen im Internat in Kourou wurden uns erstmal die wichtigsten Räume gezeigt, bevor wir mit unseren Koffern einzogen. 

Nach längeren Überlegungen, Unterkunft wechseln oder abzubrechen, Meckereien…. sind wir nun jetzt schon eine Woche hier und sehen zuversichtlich den restlichen zwei Wochen entgegen. Wir haben nun einen Mietwagen, um mobil zu sein, nachdem die Lehrer Sonntag abgereist sind.

Ich mache mein Praktikum bei Equinoxe Formation, einem Weiterbildungszentrum mit Klassen für Französisch, Spanisch…., Wiedereingliederung, Computerkursen…. Meine Aufgaben waren bisher Poster erstellen und Informationen zu der Stadt Maripasoula finden. Außerdem habe ich Anwesenheitslisten in den Mappen von den Schülern in einem Schrank mit Hängeregistratur einsortiert und Dokumente eingescannt. In meiner Mittagspause gehe ich eigentlich immer zurück ins Internat um mit den anderen zu essen, da ich nur 10 Minuten entfernt vom Internat bin.

Ich werde jetzt nun immer mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren um schneller zu sein und weniger durch die Hitze zu laufen, wir haben uns schon ein wenig an die komischen Blicke der Einheimischen gewöhnt und freuen uns nun am Strand, manchmal nach der Arbeit, zu entspannen.

Am Wochenende haben wir Ausflüge gemacht. Am Samstag morgen waren wir bei einer CSG-Tour. Die internationale Tour stellte sich als französische mit einem englischsprachigen Mann, der uns von der Gruppe zwischendurch zur Seite genommen hat, um uns was auf englisch zu erklären. Einige von uns mussten bei den französischsprachigen Erklärungen im Bus sich anstrengen die Augen auf zu behalten….. Ansonsten war es sehr cool das Gelände kennenzulernen. Am Nachmittag haben wir dann eine entspannte Zeit am Strand mit Kokosnüssen und Getränken genossen. Den Abend haben wir dann in einem Restaurant am Strand ausklingen lassen.

Ein Zoobesuch durfte natürlich nicht fehlen, den haben wir am Sonntag vor der Abfahrt der Lehrer gemacht. Dabei haben wir viele süße und Tiere, die wir noch nicht kannten gesehen. Es liefen sogar wilde Affen dort herum, bei denen jeder von uns die Kamera zückte. Einen von ihnen ist auf dem Bild zu sehen. Die waren so süß und am liebsten hätte jeder von uns einen mitgenommen.

Das war nun die Erlebnisse meiner ersten Woche hier in Französisch Guayana. Von meinen letzten zwei Wochen werde ich dann in meinen nächsten Blogeinträgen erzählen.

Au revoir

Isabell

Hungrige Affen und Sonntage am Pool

Bonjour zusammen! ☀️

Gestern ging es für uns zur Îsles du Salut. Nach einer einstündigen Schiffsfahrt und Gott sei Dank keinen Seekranken haben wir am Hafen, wohl eher einem Steg, auf der Insel angelegt.

Vollkommen beeindruckt von all den Eindrücken haben wir unsere Erkundungstour gestartet und haben erstmal jegliche Wege abgeklappert. Über alte Ruinen bis hin zu vielen hungrigen, gierigen Affen und wunderschönem Wasser und Palmen ?  war alles mit dabei.

Nach 2 Stunden haben wir uns dann erstmal schweißgebadet eine Abkühlung im Meer gegönnt und ich bin meinem Power Nap nachgekommen.

Am Abend hatten wir Dank Denise das große Glück auf der Party einiger deutscher Ariane Mitarbeiter eingeladen zu werden. Alle waren super lieb, es gab leckeres Essen und man hat so einige neue Leute kennengelernt.

Unter anderem Frank! Ihm haben wir zu verdanken, dass wir nun am Pool des Ariane Geländes liegen, es uns gut gehen lassen und endlich unsere Wäsche waschen können. Wir alle freuen uns schon unfassbar auf das Gefühl heute Abend aus der Dusche zu kommen und den Duft frisch gewaschener Handtücher genießen zu können. Und on top: Das frisch gewaschene Bett am Abend! ?

Ich wünsche euch allen noch einen schönen Sonntag Abend.

Eure Vanessa ☺️

Die Arbeitswelt in England…

Hallo Zuammen 🙂

Die zweite Woche neigt ich dem Ende zu und ich dachte mir ich erzähle euch ein wenig über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede die ich feststellen konnte.

Ich habe das Glück im gleichen Unternehmen wie in Deutschland zu arbeiten und somit die Arbeitsweise gut miteinander vergleichen zu können.
Ich arbeite im der Marketingabteilung und konnte schon einige interessante Aufgaben meistern.
Ich habe bereits 2 Blogs („Future Workplace“ & „EdenSprings Recycling Scheme“) geschrieben und auf unserer Webseite veröffentlicht. Außerdem habe ich Posts für unsere Social Media Accounts vorbereitet.
Momentan vergleiche ich unsere Webseite mit Webseiten unserer Wettbewerber um Möglichkeiten zu finden unsere Webseite zu verbessern.

Während meiner Zeit in Crawley hat mein Vorgesetzter für mich Treffen mit anderen Abteilungsleitern arangiert, um mir die Arbeitsweise von EdenSprings England zu verdeutlichen. Ich war sogar mit einem Verkäufer in London und habe einige potentielle Kunden besucht. Das fand ich besonders interessant.

Mein Fazit ist: Die Arbeitswelt in England…
… ist gar nicht so viel anders als in Deutschland. Die Aufteilung der Aufgaben ist etwas anders (manche Aufgaben werden von anderen Abteilungen übernommen), jedoch wird mit den gleichen Programmen gearbeitet. Man hat mir sogar gesagt, man würde mich übernehmen wenn ich in England beiben wollen würde. (Jedoch weiß ich nicht ob das wirklich ernst gemeint war) 🙂
Meine Kollegen sind unglaublich freundlich und ich fühle mich wohl.

Bei meinem nächsten Beitrag erzähle ich euch etwas über die Städte, die ich besuchen konnte (Brighton, London, Crawley etc.).

Bis dann!

Eure Mia

Mein Arbeitsalltag in Kourou

Hallo zusammen ☺️

Meine Woche war mal wieder sehr aufregend! Aber erstmal erklär ich ein bisschen genauer, was ich hier auf der Arbeit so mache und inwiefern es sich zu meiner Arbeit in Deutschland unterscheidet.

Wie ich zuvor schon erwähnt habe, sitze ich in der Buchhaltung. Diese Woche habe ich mich hauptsächlich mit einem Automatisierungsprozess beschäftigt. Ich musste also mehrere Excel Tabellen mit den jeweiligen Tabellenblättern zusammenfassen und so einige Formeln schreiben und übertragen- was für mich vorallem in Französisch eine ziemliche Herausforderung darstellte und mich einige Zeit und Nerven kostete.

Umso mehr habe ich mich dafür auf das Volleyballtraining gefreut, wo mich meine Ansprechpartnerin auf der Arbeit mit hingenommen hat. Es hat wirklich unheimlich Spaß gemacht und alle waren sehr offen und haben sich gefreut, dass ich mit dabei war ☺️

Zu den Unterschieden auf der Arbeit gehört definitiv die Mittagspause. Hier ist es üblich, dass die meisten eine Pause von 2 Stunden machen, meistens von 12-14 Uhr. Ich habe das Glück, dass es auch ok ist, wenn ich meine Pause wesentlich kürzer gestalte, da ich lieber früher von der Arbeit gehe um noch an den Strand zu gehen. Denn ab 18:30 ist es schon dunkel.

Strand ist hier ein gutes Schlagwort, denn meine Mittagspause verbringe ich häufig am Strand bzw. kurz vor dem Strand, da Sodexo direkt gegenüber vom Strand liegt. Mit Essen und einem guten Buch kann man dabei echt super entspannen!

Da meine Tätigkeiten hier im Job ziemlich vergleichbar sind mit denen in Deutschland, konnte ich feststellen, dass es tatsächlich gar nicht so große Unterschiede gibt. Es wird hier ebenfalls mit SAP gearbeitet und der Großteil ist digitalisiert.

Ich hoffe, dass ich euch so einen kleinen Einblick in meinen Arbeitsalltag hier vor Ort geben konnte.

Bis dahin,

Vanessa ☺️

Zweite Arbeitswoche

Nun ist schon die zweite Woche rum und somit das Ende bereits in Sicht.. Etwas traurig bin ich schon aber zugleich auch sehr dankbar, für diese Zeit und diese tollen Menschen, die ich hier kennenlernen durfte. Trotzdem freue ich mich aber sehr auf Zuhause!

Die vergangene Woche war klasse! Ich habe wundervolle Orte kennen lernen dürfen, wunderbare Menschen getroffen und eine tolle Zeit gehabt.

Letzte Woche war ich im Marketing, was allerdings doch eher etwas Abteilungsübergreifend war. Ich habe der Mitarbeiterin aus dem Marketing geholfen, die Artikelbezeichnungen ins deustche zu übersetzen, da der Katalog nächstes Jahr auch gerne auf deutsch gedruckt werden soll. Dann habe ich die Aufgabe gehabt, im PC einzutragen, wann welche Muster an welchen Kunden geschickt wurden. Außerdem habe ich Bestellungen alphabetisch und chronologisch in die Ordner einsortiert.

Was mir diese Woche besonders aufgefallen ist, ist dass hier deutlich mehr ausgedruckt wird und in Ordnern abgeheftet wird, als bei uns in Deutschland! Wir haben die Funktion, Daten in jeglicher Art in unserem System abzuspeichern und somit nicht drucken zu müssen. Ebenso Informationen wie beispielsweise Änderungen der Adresse von einem Kunden werden hier ausgedruckt und in einem Schrank einsortiert. Aus sowas wird bei uns nur noch digital gespeichert.

Grüße,

Anna 🙂