Kulturelle Annäherungsversuche

Projekt: 

Guten Morgen hier aus Kourou,

die Zeitdifferenz nach Deutschland ist auch nach zwei Wochen immer noch nicht dauerhaft präsent in meinem Kopf. Zu oft frage ich mich warum meine Verwandten mir nicht antworten, bis es mir wieder einfällt. Da wir gerade wie immer das Frühstück bei unserem Bäcker, Felix, nebenan genießen, gebe ich mal ein Update darüber, was hier seit Freitag noch so passiert ist.

Aaaalso: Wir haben uns das erste Mal mit dem Auto ganz waghalsig durch die „Bronx“ neben unseres Internats getraut. Mit 500 Sachen – so fühlte es sich an – sind wir Deutschen dann ganz undercover in unserem roten Citroen C3 durch die Straßen geheizt.

Am Freitag sind nun die anderen Bewohner des Internats in die Ferien gereist und wir Sieben sind nun alleine in „unserer Villa“. Endlich wird es ruhig. Haha, nö. Seit Freitag feiert unsere „Nachbarschaft“ nun durchgehend ihre Straße, den Regen oder etwas anderes. Feiern können die hier scheinbar. In der Nacht von Freitag auf Samstag hatten wir zwei Mal so starken Platzregen, dass der Strom ausfiel und daraufhin die Alarmanlage der Turnhalle anging – um 4 Uhr nachts. Leider trägt das aber nicht zur nächtlichen Ruhe bei und wir sehnen uns seit Tagen nach einem friedlichen Schlaf ohne dauerhafte Störungen #schlafmangelseit2wochen

Gestern gab es hier dann unser Highlight: Einen Ausflug auf die Îles du Salut. Mit dem Katamaran ging es einmal über den Atlantik rüber auf die Insel. Der Strand dort mit all‘ den Palmen und türkis blauem Wasser waren einfach nur paradiesisch. Vorort haben wir dann die Äffchen mit unseren Keksen vollgestopft. Durch das lange Spazieren durch die Sonne, waren aber alle am Ende des Ausflugs so müde, dass die Rückfahrt auf dem Katamaran für einen Powernap genutzt wurde… (Es war fast angenehmer als im Internat, haha)

Am Abend waren wir dann zu einem Grillfest bei den Leuten der Ariane-Group eingeladen und waren so, so dankbar über den Abend. Wir hatten super viel Spaß, nette Unterhaltungen und Essen – Ausnahmsweise mal nicht aus der Dose. Daraus entstand auch das extrem nette Angebot von Frank, dass wir unsere Wäsche hier bei den Ariane’s waschen dürfen. So standen wir dann heute morgen mit einem kompletten Kofferraum voller miefender Wäsche vor den Toren der Ariane-Group, da die Waschmaschine seit Tag eins im Internat kaputt ist. Nach gefühlt 100 Waschgängen nun endlich wieder frische Wäsche! Wir lernen uns hier wirklich über die allerkleinsten Dinge zu freuen… (Nachtrag: Eben haben wir dabei zugesehen, wie sich ein Leguan voller Begeisterug über unsere frisch gewaschene Wäsche zog. Alltag.)

In der Arbeit ist nichts spannendes mehr passiert. Ich sitze immer noch an der englischen Version des Flyers, bei der ich nun auch noch eine Wegbeschreibung als Karte selbstständig am PC erstellen soll. Wie? Das weiß ich auch noch nicht, aber ich werde euch auf dem Laufenden halten.

Kleiner Tipp noch zum Schluss: Never trust Google Maps in French-Guyana. Als ich zusammen mit David am Freitag ein paar unserer Gruppe abholen und rechts abbigen wollte, landeten wir plötzlich vor den Toren der Fremdenlegion. Nope, da wollten wir ausnahmsweise nicht hin.

Bis zum nächsten Eintrag,

Kerstin.

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Ein Gedanke zu „Kulturelle Annäherungsversuche

  1. Nick Denis

    Hallo Kerstin,

    vielen Dank für Ihren Beitrag und die schönen Fotos. Scheint ja ein sehr schöner Ausflug gewesen zu sein. Den hatten Sie sich auch mehr als verdient. 🙂

    Viele Grüße und weiterhin gute Abenteuer
    Nick Denis

    Antworten

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