Leider, kam ich in den letzten Tagen kaum dazu einen Beitrag zu verfassen.. Da ich zum einen viel Aktenablage zu erledigen hatte und zum anderen an einigen internenen „Academykursen“ teilgenommen habe.
Ich bin waehrend meines Auslandsaufenthaltes nicht im anwaltlichen Sekretariat taetig, sondern wurde der Personalabteilung zugeteilt. Genauer gesagt, der Human Resources und Recruitment Abteilung. Auch in Duesseldorf musste ich, um mir einen Ueberblick zu verschaffen, einige Monate Abteilungen unterstuetzen, die mit einem Ausbildungsberuf wenig gemein haben, mir dafuer aber dazu verholfen haben die Arbeitsablaeufe einer Grosskanzlei verstehen zu lernen.
Hier im HR in London versende ich Absagen an Bewerber oder Agenturen, die mit ihren Bewerbern werben.. (oder so), fuehre Listen ueber Mitarbeitervertraege; um was fuer einen Vertrag handelt es sich? Wie lang ist dieser Vetrag? Wann endet er? Sind andere Parteien in den Vertrag involviert? Derzeit mache ich die Ablage der Personalakten.. Das ist recht aufwaendig, da es sich teils um Personen handelt dessen Vertragsende oder Kuendigung einige Monate her ist. Gerade bei der Hitze, in den letzten Tagen.. habe ich dann doch einen Kaffee mehr noetig, um die noetige Konzentration aufzubringen.. die Personalakten 1. Zusammen zu stellen, aus den vorhandenen oder eben nicht vorhandenen Dokumenten, 2. Die fehlenden Dokumente zu ordern und dann die Akten untereinander wieder einzuteilen.
Dennoch moechte ich mich nicht beschweren! Die Personalabteilung ist durchaus spannend und gibt mir nochmal einen ganz anderen Einblick in die Arbeitsweise meiner Kanzlei. Meine Kollegen sind unfassbar nett und sehr hilfbereit. Die Londoner bzw. die Londoner in Canary Wharf wirken zunaechst etwas reserviert. Wenn das Eis aber einmal gebrochen ist, kann man sich vor Herzlichkeit kaum retten. Und die Art, wie meine Kollegen miteinander und auch mit mir sprechen, finde ich so zauberhaft. Eine Kollegin spricht die Andere mit „Darling“ oder „my Love“ an und sobald Jemand aus dem Team in die Kueche geht, fragt er jedes Teammitglied ob es ebenfalls Etwas zu trinken braucht.. Sobald ich meine Aufgaben erledige, bekomme ich auch immer mindestens ein Dankeschoen gefolgt von Komplimenten zu meiner „brillianten“ Arbeit. Das meine Arbeit durchschnittlich ist, ist mir natuerlich klar.. dennoch kann ich nicht leugnen, dass mich der britische Charme nicht dazu anspornt mich noch einen Ticken mehr zu bemuehen ?