Eine Woche vorbei, hier folgt eine Revue Passion (falls das nicht das richtige Substantiv zu „revue passieren“ ist, führe ich das jetzt offiziell ein, den ich finde das klingt ziemlich gut, passieren, Passion, immer mit Leidenschaft dabei – ganz klar). Die Zeit auf der Arbeit vergeht von Tag zu Tag schneller, da ich mich mit den einzelnen Vorgängen (score into eDMS♥)immer besser auskenne. Die Arbeitsatmosphäre ist auch nach wie vor gut und ich fahr echt auf die Freundlichkeit der Leute hier ab, könnten sich manche in Deutschland gegebenenfalls mal etwas von abschneiden. Zum Wochenende: Die Sonne hat geschienen – ich war am Strand. Die erwünschte karibische Sommerbräune habe ich noch nicht ganz erreicht aber ich bin auf einem sehr guten Weg würde ich mal behaupten. Da ich mit diesem Blog sicher zahlreiche Leser erreiche spreche ich dann gleich nochmal eine Buchempgfehlung aus, die den Strandtag definitiv ausgemacht hat: Katrin Bauerfeind „Mir fehlt ein Tag zwischen Sonntag und Montag“ (ich füge für mögliche Interessenten auch gleich den Link ein: http://www.amazon.de/Mir-fehlt-zwischen-Sonntag-Montag/dp/3596198917/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1405964692&sr=1-1&keywords=katrin+bauerfeind , liebe Frau Bauerfeind, wenn Sie das lesen, erstmal Kompliment für das mega Buch, ich werbe gerne für Sie auf meinem Blog und würde als kleine Gegenleistung auch gerne einen Praktikumsplatz bei Ihnen annehmen, oder halt eine Werbeprovision). Ich hab mich, als ich so allein am Strand saß mit dem Buch, teilweise kaum mehr einbekommen vor Lachen. Ich ziehe mal vorsichtig eine Verbindung zwischen meines Verhaltens und der anschließenden Frage einen Jungen Mannes, ob ich wüsste wo man Gras bekommen würde – aber ich schwöre das war alles nur wegen der Bauerfeind – nun ja.
Der heutige Tag ist allerdings auf einer Befindlichkeitsskale (1-10, wobei 1 „Halt bloß die Fresse“ und 10 „Umarmt mich, das Glück sprüht nur so aus mir heraus“ ist) von 9 schlagartig auf -836467382 gefallen als ich Feierabend hatte.
Mein Plan: Ich brauche für die nächsten 2 Wochen ein Hobby für abends. Meine Ideen:
– Stricken, aber eigentlich doch zu ökö…
– eine neue Sprache mit babbel lernen, wobei…
-in einem Surfshop und heiden Vermögen in ein Longboard investieren und abends auf der Straße Longboard fahren üben, sieht schließlich cool aus..
Ganz klarer Gewinner – Idee 3. Praktikumsbudged durchgerechnet und Kalkulation für bewillig entschieden. Gefragt ob ich eventuell ein bisschen früher gehen darf, um den Bus zu bekommen und ins benachtbarte Noordwijk zum Surfshop zu düsen. Voller Tatendrang an die Bushaltestelle gestellt und auf die Linie 90 nach Noordwijk gewartet.
Vor meinem geistigen Auge sehe ich mich schon lässig auf einem Longboard ins Büro rollen, als der Bus um die Ecke biegt.
Ich stelle mich hin, bereit wie nie zum Einsteigen und geradewegs ins Glück zu fahren.
… die Linie 90 fährt ohne mit der Wimper zu zucken an mir vorbei (es regnet stark)…
Nun befinden wir uns nicht in einer Großstadt wie Düsseldorf, sondern auf dem holländischen Land, wo die Linie 90 stündlich fährt, die Läden um 18.00Uhr schließen und der 17.01Uhr Bus gerade an mir vorbei gedonnert ist (obwohl ich bereits 10 Minuten einsteigebereit an der Haltestelle ausgeharrt hatte). Dabei bedenkt man jetzt bitte, dass ich am Düsseldorfer HBF zur U78 sprinte, obwohl die nächste in 3 Minuten einfährt.
Frage an mich selbst: Schaffe ich es innerhalb von 60 Minuten ins nächste Dorf zu laufen und den Surfshop zu finden – obwohl meine Stimmung soeben schlagartig in den Keller gerutscht ist (vergleichbar mit dem Moment vor einigen Tagen, an welchem ich feststellen musste, dass ich mit meinem Laptop aus Holland nicht auf RTLnow zugreifen kann, um mir „Bachelorette“ anzuschauen, bescheuertes Urheberrecht) und es relativ stark regnet?
CHALLENGE ACCEPTED, ich laufe also die Busstrecke nach. Blöd nur, dass der Bus nach 15 gelaufenen Minuten auf eine Schnellstraße abbiegt, welche unmöglich zu Fuß zu passieren ist.
Ich laufe also nach Hause. Anschließend habe ich mir mein durchaus holländisches Modell von Regenschirm geschnappt um mich todesmutig in den Schnürsenkelregen zu stürzen und einkaufen zu gehen. Da die Straßen auf einem Dorf viel leerer sind umgeht man hier das allseits bekannte Regenschirmfechten und hätte eigentlich einen entspannten Regenspaziergang durch holländische Idylle. Eigentlich … denn leider regnet es so stark und fast waagerecht, dass man sich den Schirm komplett ins Blickfeld halten muss, sodass man Gefahr läuft, jeden Moment gegen den nächstbesten Baum zu knallen.
Ursprünglich hatte ich heute viel zu tun, jetzt hab ich morgen viel vor, denn der Plan mir ein Longboard zu kaufen ist natürlich durch diese kleinen Hindernisse nicht auf Eis gelegt. Ich entscheide Süßigkeiten und Chips zu kaufen, vielleicht hat die Busfahrerin mich ja auf Grund meiner schlanken Linie übersehen. Ich probiere es also morgen mit mehr Masse. Zur Sicherheit werde ich, wenn der Bus vorfährt, auch mal die Hand heben. Das habe ich hier schon bei einigen Leuten beobachtet, hielt es aber für das verkrampfte Ringen um Aufmerksamkeit in der heutigen Konsumgesellschaft…
Nach dem Regen scheint die Sonne besonders hell.