Archiv für den Tag: 29. Mai 2025

Während der Mobilität 9. Woche Griechenland

So langsam wird es immer wärmer hier. Von früher kenne ich es noch so, dass Klimaanlagen quasi schon überlebenswichtig geworden sind und man sich bewusst von Spot zu Spot bewegt, wo nur Klimaanlagen sind. Wer ohne Klimaanlage klarkommen will, braucht etwas Durchhaltevermögen und ein paar Tricks. Ich habe mich immer gefragt wie die Leute es hinbekommen den Sommer zu überwinden ohne die Umwelt auf dem Gewissen zu haben durch den hohen „Klimaanlagen-Gebrauch“.

Am besten fängt man ganz früh an. Schon bevor die Sonne erst überhaupt lachen kann stehen bei mir alle Fenster weit offen, um die kühle Morgenluft hereinzulassen. Dann schließe ich die Fenster und rolle die Jalousien runter, bevor die Sonne ihren Lauf nimmt und die hohen Temperaturen kommen. So bleibt die Wohnung den ganzen Tag angenehm ganz ohne Strom/Klimaanlage.

Wenn die Sonne untergeht, kommt der nächste Part, der für einen angenehmen Abend (und dementsprechend auch Schlaf) sorgt. Ich öffne Türen und Fenster auf gegenüberliegenden Seiten, sodass ein natürlicher Durchzug entsteht. Innerhalb weniger Minuten spüre ich, wie die warme Luft raus- und der laue Abendwind reinströmt. Besser als jede Klimaanlage (wenn man an die Umwelt denkt) und ganz ohne Kosten.

Und für den extra Frischekick setze ich auf Low‑Tech. Kleine, batteriebetriebene Ventilatoren in Fensternähe und nasse Tücher vor den geöffneten Fenstern. Das Wasser verdunstet, die Luft kühlt ab.

So lässt sich der Sommer in Katerini genießen. Spart Energie, schont den Geldbeutel und die Umwelt. Ob das alles auch bei 40° so easy funktioniert werden wir noch sehen. Ich berichte.

[Während der Mobilität]- Die 4. Woche in Tokio, Japan

Es ist verrückt, wie schnell man sich an ein neues Land gewöhnen kann.

Vor vier Wochen bin ich mit 2 Koffern und einem Haufen Erwartungen in Tokio gelandet. Alles war riesig, laut, anders, vom Frühstück bis zur Mülltrennung. Jetzt warte ich an der Ampel in Shibuya wie selbstverständlich auf das grüne Männchen, sage automatisch „Arigatou gozaimasu“ beim Bezahlen und finde mich in U-Bahn-Stationen zurecht, die noch vor Kurzem wie Labyrinthe aussahen.

Tokio steht nie still und ist absolut vielfältig. In einem Moment stehst du vor einem Tempel, in dem Mönche still beten, im nächsten bist du in einem Hochhaus mit futuristischen Bildschirmen an jeder Wand. Manchmal bleib ich einfach still stehen und gucke. Nicht mal mit dem Handy, nur mit meinen Augen. Weil es so viel zu sehen gibt. Die Menschen, die Farben, das Essen, die Geräusche , all das ist nicht mehr nur „interessant“, es ist Teil meines Alltags geworden. Ich habe angefangen, mich mit Tokio wohlzufühlen. Nicht wie ein Tourist, sondern wie jemand, der kurzzeitig dazugehört.

Die Zeit vergeht schnell, aber ich versuche, jeden Moment bewusst zu erleben und zu geniessen. Ich mache Fotos, schreibe Notizen, spreche mit Kolleg:innen über mehr als nur Arbeit. Ich will nicht nur ein Praktikum machen, ich will auch Erinnerungen mitnehmen.

Ob ich Tokio vermissen werde? Ja. Tue ich jetzt schon ein bisschen.