…so oder so ähnlich könnte man wohl das nennen, was ich während meiner Arbeit vermittelt bekomme. Neben der ’normalen‘ Arbeit im Büro, die sich seit meines ersten Tages hier um die Gestaltung eines Flyers auf Englisch und Deutsch dreht – bei der ich heute nach 9 Tagen der überarbeitung fast durchgedreht wäre -, werde ich manchmal ganz spontan zu einer Runde Bogenschiessen oder Feuermachen nach draussen gerufen, oder wenn irgendwelche Tiere das Museum besuchen. Beim Bogenschiessen stellte ich mich mit einer Quote von zwei von drei Treffern gar nicht so schlecht an. Demnächst werde ich mich wohl um das Essen für uns im Internat kümmern.
Apropos Tiere: In meinem ersten Beitrag hier aus Französisch-Guyana berichtete ich ja bereits davon, dass meine Chefin mich darauf hinwies, hier öfter Frösche auf dem stillen Örtchen antreffen zu können. Jup, einen dieser Jungs habe ich nun tatsächlich persönlich kennengelernt. Gaaanz normal.Da das Leben auch hier aber nicht nur aus Arbeit besteht, hier ein paar Neuigkeiten über das Leben der ’sieben Deutschen‘ in Französisch-Guyana: irgendwie passiert jeden Tag etwas unererwartetes. Nachdem die vielen Eindrücke und Erlebnisse vor Ort ein paar aus unserer Gruppe über den Kopf wuchsen, hat es einen Survivor nun gesundheitlich angeschlagen. Gerade jetzt geniessen wir deshalb umso mehr die kurze Zeit unseres Feierabends zusammen am Strand, bei dem Geräusch der aufbrechenden Wellen und des leichten Windes im Ohr. Meistens folgt darauf eine kurze Dusche im Internat, bis wir uns zum Warmmachen des Essens wiedersehen. Warmmachen des Essens? Ja, denn wir haben im Internat nur eine Mikrowelle zur Verfügung, daher folgt jeden Tag die schwere Entscheidung: Reis oder Dosen-Ravioli? Oder doch lieber Reis?Am Sonntag waren wir dann noch zusammen mit unseren Lehrern im Zoo von Kourou, der uns empfohlen wurde. Unser Highlight waren allerdings die dort umher-irrenden Äffchen, die tatsächlich in der freien Wildbahn leben und dem Zoo einen kleinen Besuch abgestattet haben (siehe Foto).Seit Anfang dieser Woche darf ich nun meinen Arbeitsweg und die täglichen Routen zum Strand oder den Restaurants zusammen mit den anderen im Mietwagen zurücklegen. Anfangs hatte ich tatsächlich ein wenig Respekt vor dem Fahrstil der Guyaner hier, doch ich habe schnell gemerkt, dass gar nicht die Autofahrer das Problem auf der Stasse sind, sondern eher einheimische Fahrradfahrer, die auch mal gerne in Schlangenlinien fahren und daraufhin von der Gendarmerie angefahren werden. (Hier passt unser Stichwort: just local things).Ein anderes lokales Phänomen hier ist, dass die Einheimischen immer wieder Vorschriften mit der Begründung umgehen, dass wir ja hier in Französsich-Guyana sind und es hier niemanden interessieren würde. So war es auch am Mittwoch während meiner Arbeit, als ich Fotos von einer Besuchergruppe aus Frankreich gemacht habe, die man eigentlich nicht verwenden dürfte, weil die Jugendlichen Pfeil und Bogen in der Hand hielten und dafür ein Zertifikat nötig wäre. Naja, im Endeffekt haben wir sie doch benutzt, ihr könnt euch ja denken warum. In Deutschland hätte schon längst ganz laut jemand „Datenschutzgrundverordnung!“ geschrien.Gestern haben wir dann das gute alte Bergfest gefeiert. Die Hälfte der Zeit haben wir schon überl… geschafft. Ab heute sind es noch genau acht Tage. Acht Tage bis wir voller stolz ein grosses Häkchen hinter das Abenteuer Französisch-Guyana setzen und das Leben im gewohnten Deutschland fortführen können.Zum Schluss wie immer noch ein paar Fotos aus unserer Woche.Bis zum nächsten, hoffentlich spannenden Bericht (vielleicht ja wirklich aus dem Amazonas),Kerstin.
Archiv für den Monat: Oktober 2019
Ankunft und Arbeit im Europa Südamerikas
Bereits der Anflug auf den Flughafen von Cayenne verrät: hier ist alles anders. Zu diesem Zeitpunkt noch fast ausschließlich im positiven Sinne. Der Ausblick auf den Fluss Kourou ist wunderschön und die Strapazen des Vortags, der kurze touristische Abend in Paris, sowie der gefühlt ewige Flug auf dem Luciana und Ich jede angebrochene volle Stunde euphorisch feierten, sind fast vergessen. Lediglich das späte Einsetzen der Landebahn gibt zu diesem Zeitpunkt einen Vorgeschmack auf das, was vor uns liegt.
Nach 1,5 sd. Fahrt, auf der die neue Szenerie uns einfängt erreichen wir also unsere Unterkunft für die nächsten Wochen und uns ist gleich klar: Das wird kein Zuckerschlecken. Dass das Internatsleben nichts für mich ist war im vorhinein schon klar, dass Schuldirektor und einer von zwei anwesenden Mitarbeitern nicht gerade super freundlich sind ist ersichtlich. Außerdem macht uns die Warnung, das Gelände nicht mehr nach 9 Uhr zu verlassen etwas stutzig. Das Internat mit seinen Laubengängen erinnert vom Aufbau direkt an einen Knast (dass die Jugendlichen hier nicht einmal eigene Zimmerschlüssel haben wissen wir zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht). Naja, es ist Sonntagabend und wir waren den ganzen Tag unterwegs, also die einzige richtige Entscheidung (oder?) getroffen und erstmal Pizza essen gegangen. Auf dem Rückweg wird unsere Gruppe mit 6 weiblichen Mitgliedern dann von vielen „Ouhlalas“ und Kussgeräuschen, der nachts mit Bier auf Bänken am Straßenrand herumlungernden Männerwelt, begleitet und die Warnung vom frühen Abend, sich nicht nach 9 Uhr raus zu wagen macht erstaunlich viel Sinn. Die Gegend ist wohl nicht die Beste.
Den starken Kontrast zwischen den Bevölkerungsgruppen spiegelt der erste Arbeitstag wunderbar wieder. Denn mein Praktikum bei der ESA könnte nicht besser sein. Ich werde von allen sehr freundlich empfangen, es wird sich darauf geeinigt zunächst Englisch mit mir zu sprechen und meine Aufgaben für die nächsten Wochen kriege ich nach Ihrer Ankunft direkt von der der ESA Chefin des Weltraumbahnhofs Kourou, Charlotte Beskow, erklärt. Ich darf eine Präsentation zum Thema „40 Jahre Ariane Programm“ anfertigen. Frau Beskow meint zu Recht: nachdem die 50 Jahre Mondlandung überall erwähnt wurden sollte auch das Europäische Raumfahrtprojekt gebührend gefeiert werden und auf meiner Präsentation soll dafür aufgebaut werden. Ich fühle mich von Anfang an sehr gut aufgehoben und zu meiner Freude und Überraschung auch sehr ernst genommen. Es wird sich Input von mir gewünscht und ich werde nicht wie ein Praktikant behandelt, auch wenn das auf meinem Sicherheitsausweis steht. Außerdem kümmert sich Charlotte auch neben der Arbeit um das wohlergehen der ganzen Gruppe und gibt mir Ausdrucke von Karten der Stadt mit Empfehlungen, Tipps und Warnungen mit. Sie betont auch noch einmal, wie sehr wir in unserer Gegend aufpassen sollten und Sie sollte Recht behalten. Aber zunächst weiter mit den erfreulichen Dingen, denn am zweiten Tag fährt mich Charlotte vom außerhalb der Stadt gelegenen Spaceport zurück zum Internat. Sie will die ganze Gruppe kennenlernen und so warten wir, direkt um die Ecke von unserer Schule, beim Stadtbekannten und einzigen Bäcker Kourous, Félix, bei einer Tasse Kaffee auf die anderen. Da man sich in der Kleinstadt halt kennt, werden wir von Félix noch auf riesige Eisbecher eingeladen und währenddessen von Charlotte zur Guyane Fashion Week eingeladen. (Beitrag folgt).
Bei der European Space Agency verbringe ich die erste Woche in der Kommunikationsabteilung. Neben meinem Projekt darf ich kleinere Aufgaben wie das Zusammenschneiden einzelner Monthly reports zu einem quarterly report oder das Erstellen eines Newsletters für die zentrale in Paris übernehmen. Außerdem pflege ich die Entnahmen von Goodies (von denen ich eine pralle Tüte erhalten habe) in Excel Tabellen ein. Die Arbeit macht Spaß und die Kollegen sind super gentil. Mein Französisch verbessert sich in der ersten Woche nicht, dafür lerne ich auf Englisch zu arbeiten und den Umgang mit den Franzosen an sich. Die Büroarbeit unterscheidet sich in keinster Weise von der in Deutschlanf, lediglich die Sprache ist eine andere und das Tastaturlayout nervt. Solange ich im Spaceport arbeite sieht die Welt ganz anders aus als an den Abenden.
Es wird uns immer klarer, dass uns niemand so recht im Internat haben möchte. Die Jugendlichen grüßen kaum zurück und sind sehr distanziert. Die Betreuer ignorieren uns so gut wie möglich und von den Offiziellen kriegen wir generell keinen zu Gesicht. Lediglich Damian, ein Kollege der für GRETA im Lycée arbeitenden Isabelle und Luciana kümmert sich wunderbar und ist ein Hoffnungsschimmer. Aber leider auch nur 2 Tage die Woche vor Ort. Die uns versprochene Küche besteht aus einer Mikrowelle. Den Schlüssel zum Aufenthaltsraum erhalten wir am dritten Tag. Außerdem hören wir, dass vor dem Tor des Internats vor 2 Wochen ein Mädchen mit einem Messer verletzt wurde. Am Mittwoch gibt es also schon die erste richtige Krisensitzung. Sicher fühlen wir uns nicht vor Ort. Die Konstellation der Gruppe trägt auch dazu bei und dass wir in der letzten Woche dank Schulferien ganz alleine auf dem Gelände sein werden beruhigt auch nicht gerade.
Sicherheitsbedenken äußere ich dann auch auf der Arbeit. Der Satz: „It’s Kourou, not Chicago!“ und die generelle Beschwichtigung durch die sehr netten Kollegen helfen zumindest meinem persönlichen Sicherheitsempfinden erheblich. Es geht hier nicht um Gewaltverbrechen, sondern um Raub. Das Interesse gilt den Wertsachen und nicht uns.
So geht die erste Woche wie im Flug rum. Ich möchte noch erwähnen, dass unsere Lehrer Frau Stieldorf und Herr Denis sich unglaublich viel Mühe gegeben haben uns mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, für uns den Chauffeur spielten und hochkochende Gemüter zu beschwichtigen versuchten. Merci beaucoup!
Travailler à Kourou
Bonjour!
Die letzten Tage habe ich hauptsächlich über unsere Unterkunft und Probleme erzählt, ich denke heute ist es mal an der Zeit etwas mehr über die Arbeit zu berichten.
Mir ist schnell klargeworden, dass die Leute hier doch etwas anders arbeiten als wir in Deutschland. Pünktlichkeit ist natürlich nicht so wie bei uns zuhause. Ein gutes Beispiel: Ein Meeting fängt hier um 8:00 Uhr an und es ging natürlich erst um ca. 8:15 los weil alle erstmal ihren Kaffee gemacht haben, sich noch über ihre letzten Urlaube geupdaten haben usw. Ein weiterer Punkt der hier etwas anders ist als bei uns zuhause ist die sieste. Die Mittagspausen gehen nicht 30 Minuten sondern teilweise 2 Stunden. Die Leute sprechen sich untereinander auch mit Vornamen an und zur Begrüßung und Verabschiedung werden nicht die Hände geschüttelt sondern erstmal zwei Küsschen, einer links und einer rechts verteilt. Ich glaube sowas ist in Deutschland unvorstellbar haha. Darüber hinaus, habe ich einfach das Gefühl, hier wird gelassner gearbeitet. In Deutschland wird alles punktgenau abgearbeitet und hier ist es etwas spontaner und unstrukturierter.
Wie ich im letzten Blog schon erwähnt habe, hatten wir gestern unser großes Meeting in Kourou. Alle Mitarbeiter und Verantwortlichen von Greta haben sich gestern bei uns im Internat versammelt und haben über Qualitätsmanagement gesprochen. Zuerst hat Damian eine PowerPoint Präsentation gehalten und anschließend wurden wir in 5 Gruppen aufgeteilt um am Ende des Tages unsere Ergebnisse zu präsentieren. Ich muss leider gestehen, viel habe ich nicht verstanden. Sorry about that, but we tried (A1 lässt grüßen). Es war trotzdem ein ganz cooler Tag, man hat viele bekannte Gesichter gesehen (ich glaube Isabelle und ich kannten von den 30 Teilnehmern schon mehr als die Hälfte), die wir von vorherigen Meetings schon kannten. Sind halt schon richtig wichtige Business Woman hier.
So, genug über die Arbeit geredet! Zum Abschluss noch eine positive Story um nicht nur negative Ereignisse aus dem Internat zu berichten. Gestern Abend waren Isabelle, David, Isabell und ich noch auf einem Geburtstag. Auf einem 16. Geburstag! Wann war ich das letzte mal auf einem 16. Geburtstag… eigentlich wollten wir nur zu Abend essen, falls man Fertigreis oder Dosen Ravioli 8.0 als Abendessen bezeichnen kann, bis Pascal (Quasi der Hausmeister) uns darauf aufmerksam gemacht hat das nebenan eine Guyanesische B-Day Party veranstaltet wird und wir ja mal vorbeischauen sollten. Wir dachten uns – Okay Why Not !? – Es war super lustig ! Haben uns auch endlich mal etwas mit den Kids aus dem Internat unterhalten können und auch mal etwas über sie erfahren was das Zusammenleben dann doch etwas harmonischer macht als sich morgens und abends nur ein hallo und tschüss zuzuwerfen. Ich würde sagen, dass hier etwas anders getanzt wird als vielleicht in Deutschland. Das mit dem Twerken müssen wir wohl alle noch etwas üben… Wir haben glaube ich nach den letzten Zwischenfällen endlich wieder Spaß gehabt und total viel gelacht ! Keine blöden Typen vor dem Tor und keine Diebstähle. Endlich mal Spaß und keine Sorgen. War echt schön. Vielleicht wird die 2. Halbzeit ja doch noch magnifique.
Liebe Grüße aus dem klimatisierten Bü…ich meine tropischen Kourou,
Luciana X
Die erste Arbeitswoche neigt sich dem Ende zu…
die erste Arbeitswoche ist nun fast vorbei.
Jeden Tag lerne ich hier neue Leute kennen. Im Gegensatz zu unserem Büro in Düsseldorf, ist es hier sehr ruhig. Das soll sich aber nächste Woche ändern. Denn auch in Dänemark sind diese Woche noch Schulferien. Also haben sich hier viele Mitarbeiter freigenommen.
Das Büro ist sehr modern eingerichtet, aber Düsseldorf kann da ganz locker mithalten. Auch hier arbeite ich mit einem Laptop, der an eine Dokingstation angedockt wird und dann die Nutzung von zwei Bildschirmen ermöglicht. Für Skypemeetings mit Kollegen an anderen Standorten stehen auch hier Räume mit großen Surface Hubs zur Verfügung. Da wir auch in Kopenhagen ein Papierloses Büro sind, wird hier alles digital ausgetauscht.
Nur die Verpflegung ist hier um einiges besser, da die Dänen viel gesünder essen. Auch die Portionen sind hier viel kleiner, um das sogenannte Foodkoma zu vermeiden. Außerdem ist mir aufgefallen, dass hier viel mehr Menschen die Treppe anstelle des Aufzugs benutzen und sehr streng auf Sicherheit geachtet wird. Zum Beispiel wird jeder Besucher darauf hingewiesen sich am Geländer festzuhalten, während man die Treppe hoch oder runter geht. Das Headquarter in Kopenhagen möchte in jeder Hinsicht ein Vorbild sein.
Morgen findet eine „Ladies Night“ für die Young Stars von ISS Kopenhagen statt. Eingeladen sind alle Damen, die noch zu den Young Stars zählen, also überwiegend studentische Aushilfen und Junior Positionen. Ich bin gespannt was der Abend morgen bringt.
Bis zum nächsten Mal…
Lea I.
Ein leerer Kühlschrank am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen
Bonsoir mes amis!
Ich liege gerade am Bekannten Pim Poum A Strand in Kourou und genieße mit Vanessa, Isabelle, Kerstin und David den wunderschönen Sonnenuntergang und dachte mir es ist mal wieder ein guter Zeitpunkt um einen neuen Blogeintrag zu schreiben.
Da ich noch gar nicht so viel über die Arbeit berichtet habe, tue ich es mal an dieser Stelle: Wie die meisten vielleicht schon wissen arbeiten Isabelle und ich zusammen, was total cool ist, so wird es nie langweilig und wenn einem mal etwas nicht auf französisch einfällt kann der andere vielleicht helfen und man ist nicht nur auf sich gestellt. Wir waren schon sehr viel unterwegs, 2x in Cayenne (Hauptstadt) und 1x in Saint Laurent. Wir haben ein Marketing Projekt bekommen was wir in den drei Wochen fertigstellen sollen. Wir sollen GRETA (eine Art Weiterbildung/Ausbildung) in der Schule präsenter machen, weil die meisten aus dem Internat nicht mal wissen dass es sowas überhaupt gibt. Wir haben dafür einen Fragebogen vorbereitet und haben schon mehrere Personen die aktuell bei Greta die Weiterbildung machen, interviewt. Ich würde nicht behaupten, dass es einfach war. Die meisten kommen aus Brasilien und sprechen selber nicht sehr gut französisch und wir sollten die Aufnahmen der Interviews abtippen um sie später auf ein Plakat zu drucken. Eine Dame hat gefühlt 20 Minuten geredet und ich hab natürlich „alles“ verstanden und mir ist natürlich sofort aufgefallen, dass sie eigentlich gar nicht unsere Fragen beantwortet hat, sondern über kulinarisches Essen und tolle Rezepte gesprochen hat. Danke für gar nichts. Isabelle und ich sind trotzdem optimistisch und werden das schon irgendwie meistern. Morgen erwarteten wir hohen Besuch hier in Kourou. Alle Mitarbeiter und Verantwortlichen von Greta kommen morgen in unser Büro und Isabelle und ich sollen dort auch unser Marketing vorstellen (Was natürlich für uns locals und native speakers kein Problem sein wird).Was das Projekt angeht, halte ich euch auf dem laufenden und zu den super Business Meetings werde ich die Tage mehr schreiben.
Jetzt komme ich mal zu meinem wundervollen Blog Titel. Uns werden hier leider sehr viele Steine in den Weg gelegt und die Zeit etwas kaputt gemacht. Wir haben im Internat einen kleinen Aufenthaltsraum, wo wir einen Kühlschrank haben um auch mal frische Sachen zu lagern. Malheureusement, wurde dieser 3x Nächte hintereinander entleert. Wir haben uns kurz gefühlt wie TKKG höchstpersönlich um herauszufinden wer uns die ganze Zeit das Essen klaut. Die Affentheorie konnten wir dann doch sehr schnell ausschließen. Zu erst dachten wir es wäre jemand vom Internat selber, weil nur wir Zugang zu diesem Raum haben (sagte uns der Schulleiter)…dann wurde das Schloss getauscht und wir dachten wir sind Safe, waren nochmal einkaufen und am nächsten morgen weckte mich Isabelle mal wieder mit dem Standardsatz „Lucy, again…“ an ihrem leicht aggressiven Blick wusste ich -Okay sie meint es ernst, die haben uns schon wieder beklaut-. Was gibt es schlimmeres als sich morgens auf seinen Jogurt zu freuen und er steht nicht mehr mit Kühlschrank ? (jeder Jogurtfan wird mitfühlen) Und natürlich auch all die anderen Lebensmitteln… Nach langer Ermittlung und Spurensicherung haben wir den Fall aufgelöst. Der Kühlschrank wurde wohl durch das Fenster verschoben und dann entleert, leider wissen wir nicht wer es war aber immerhin wie. Den Kühlschrank haben wir erstmal vom Fenster weggestellt und hoffen, dass er morgen voll bleibt *fingers crossed*.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich echt zufrieden mit meinem Praktikum bin, aber wie ich vorher schon sagte wird einem die Zeit hier leider etwas kaputt gemacht… Isabelle und ich haben schon einiges gesehen und es ist echt cool hier, hätte ich nicht gedacht. Morgen ist Halbzeit! Wir hoffen, dass die 2. Halbzeit hier in Französisch-Guyana doch noch gut ausgeht ohne Probleme. Denn man sollte dieses Ort genießen wo man wahrscheinlich nie wieder hinkommt und nicht unwohl ins Bett gehen. Let‘s see… wir halten die Ohren steif.
Bonne nuit!
Luciana x
Die weite Reise, die dann länger als gedacht ging….
Hallo zusammen,
Nachdem wir voller Vorfreude am Samstag im Thalys waren, haben wir einen „kleinen“ Zwischenstopp in Aachen gemacht auf unserer Reise nach Paris. Bei diesem standen wir vor einer schweren Entscheidung: Bus oder Taxi? Wie kommen wir nach Lüttich? Jeder fragt sich wohl gerade, warum ging es nicht mit dem Zug weiter? Nun ja jemand hatte Kabel geklaut und so strandeten mehrere Menschenmassen in Aachen. Nach mehreren Stunden und hin und her teilten wir uns dann auf, um mit Taxen auf nach Lüttich aufzubrechen!
Leider wurden wir dann in Lüttich auch enttäuscht. Denn dort fuhr auch kein Thalys nach Paris. Nach einem kurzen Aufenthalt, nahmen wir dann den nächst besten Zug nach Brüssel, um dort mit einem Thalys weiterzufahren. Unsere Launen gingen zu diesem Zeitpunkt immer wieder auf und ab.
In Brüssel haben wir dann endlich einen Thalys, nach einer kurzen Essenspause, Richtung Paris bekommen. Da saßen wir dann auf einem Abteil verteilt, glücklich Paris immer näher zu kommen. Bis wir mit unseren Koffern mit der Metro durch halb Paris fahren mussten…. Aus der erhofften schönen und schnellen Fahrt nach Paris, mit Vorfreude auf ein Paris im hellen, wurde dann ein fast 10 stündiger Trip.
Aber durch ein Essen, im Hinterzimmer eines kleines Restaurants, stimmten wir uns auf unsere Weiterreise ein. Eine kurze Besichtigung des Eiffelturms durfte natürlich auch nicht fehlen!
Am nächsten Tag ging es dann auf zum Flughafen, natürlich mit unserem Lieblingsfortbewegungsmittel der Metro, bis zu einer Bushaltestelle. Der Bus dort brachte uns dann zum Flughafen.
Ich fand den Flug sehr entspannt und unsere Freude war wieder da. Nach ca 9 Stunden landeten wir in Cayenne und von da aus ging es nach Kourou.
Wenn ihr wissen wollt wie meine Reise weiter ging dann wartet auf meinen nächsten Blogeintrag…..
Bis dahin einen schönen Tag und Au revoir!
-
- Isabell
GZSZ Guyana Edition
Tag 1 der zweiten Woche. Jetzt sind wir zu siebt mit Französischkenntnissen, die sich in Grenzen halten, auf uns allein gestellt.
Gestern war für mich Strandtag. Vormittags, während die anderen im Zoo waren, hab ich mich mit einem Podcast an den Strand gelegt und mir die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Mittags, als alle wieder da waren, kam Runde zwei – ab ins Wasser! Der Palmenstrand mit der kleinen Strandbar lässt keine Wünsche offen und das erste Mal waren alle für einen Tag entspannt. Mit Ausblick auf die Îles du Salut wurde ein bisschen der Strand erkundet und im warmen Wasser geschwommen.
Ein angenehmer Ausklang für ein sonst leider nicht so erfreuliches Wochenende. Denn am Samstagmorgen kam ich in den Aufenthaltsraum zum Frühstücken – da hatte wohl jemand vor mir die selbe Idee. Der Kühlschrank wurde nämlich ausgeräumt und das einzige, was übrig blieb war meine Paprika, die auf dem Sportplatz nebenan lag. Danke für nichts. Nachdem wir dann alles wieder eingekauft hatten und das Geld von der Verwaltung zurück bekommen haben, war ich dann wieder entspannt. Bis Sonntagmorgen. Kühlschrank auf, wieder leer. Laune im Keller. Das Ganze passierte trotz abgeschlossener Türen. Nun ja, heute morgen wurden die Schlösser ausgetauscht und die einzigen zwei Schlüssel wurden an mich gegeben. Ich hoffe, dass das der Wahrheit entspricht. Morgen früh seh ich ja, ob die nächste Paprika Runden auf dem Sportplatz dreht.
Keeping up with the Guyanesen, in der nächsten Folge findet ihr raus wie es weiter geht!
Isabelle
Erste Arbeitswoche
Meine erste Woche durfte ich in der Produktionsplanung verbringen. Dort wurde mir zunächst gezeigt, wofür diese Abteilung alles zuständig ist und was deren Aufgaben sind.
Nach und nach durfte ich auch immer mehr Aufgaben übernehmen. Hierzu zählten zum Beispiel Warenein- und ausgänge zu buchen, Dokumente (wie Lieferscheine etc.) zu erstellen, Stammdaten zu pflegen (Preise im System hinterlegen) und Label für Lieferungen zu drucken.
Was die Digitalisierung angeht ist mir extrem aufgefallen, dass alles sehr ähnlich ist wie in meinem Ausbildingsbetrieb in Deutschland. Es wird sich viel telefonisch ausgetauscht, aber auch Emails untereinander geschrieben (dies viellecht etwas weniger als bei uns und dafür etwas mehr telefonischer Kontakt).
Eine Sache ist mir hier aufgefallen, was ich aus meinem Ausbildungsbetrieb so noch nicht kenne. An den Arbeitspätzen der Mitarbeiter in der Produktion ist eine Leuchte, welche grün leutet, wenn sie „in time“ sind, also die geplante Stückzahl einhalten. Sie blinkt grün, wenn wenn sie in diesem Moment etwas zu langsam sind und sie leuchtet rot bei zu wenigen Stückzahlen.
Außerdem gint es ein Programm am Computer, an dem die Mitarbeiter vom Büro sehen können, welche Maschien zur Zeit laufen und welche nicht.
Ansonsten konnte ich hier tatsächlich sehr viele Ähnlichkeiten feststellen.
Liebe Grüße,
Anna
Meine Anreise und mein erster Tag
Hallo zusammen,
ich bin am Samstag angereist. Da ich vorher die ganze Woche krank war, habe ich am Wochenende nicht viel gemacht.
Dafür bin ich heute (Montag) einigermaßen fit ins Praktikum gestartet. Die Angst zu spät zu kommen war völlig unbegründet, denn in Dänemark funktioniert der öffentliche Nahverkehr 🙂
Ich wurde sehr herzlich empfangen und gleich gut aufgenommen. Hier wurde sich wirklich auf die Praktikantin vorbereitet, denn ich habe bereits einige Aufgaben. Vor allem unterstütze ich das People & Culture Team in der Erstellung einer Excel-Datei mit den Anforderungen an das Personal, welches wir bei Großkunden einsetzen. Großkunden heißt in dem Fall, dass wir in mehreren Ländern für sie zuständig sind.
Der Tag war sehr spannend, aber auch sehr anstrengend.
Deswegen freue ich mich auf meinen Feierabend!
Bis zum nächsten Mal…
Lea I.
Durch den Regenwald und zurück
Die erste Woche in französisch Guyana ist schneller vorbei gegangen als gedacht. Was wir in der einen Woche alles erlebt haben ist unglaublich. Angefangen bei einem Tag in Paris, der durch das Zugchaos zu einem Abend in Paris wurde, über Sonnenuntergänge am Strand bishin zu guyanesischen Slangwörtern.
Der Praktikumsplatz ist super. Lucy und ich machen unser Praktikum gemeinsam, was ganz gut ist da man sich nicht so dumm fühlt wenn man nichts versteht. Jedenfalls sind wir in der einen Woche schon viel rumgekommen, Donnerstag waren wir in Cayenne und Mittwoch in Saint-Laurent du Maroni. Saint-Laurent liegt 2,5 Stunden Fahrt entfernt und befindet sich kurz vor der Grenze zu Surinam. Dort hin gelangt man nur über eine einzige Straße, die führt fast die gesamten 2,5 Stunden durch den Amazonas Regenwald! Allein die Fahrt dort hin war beeindruckend! Wir sind an kleinen Dörfern vorbei gekommen, die Holzstände am Straßenrand aufgebaut haben in denen sie Obst, Säfte oder gejagte Tiere verkaufen (letzteres haben wir zum Glück nicht gesehen). Wir haben Savannen, Seen und 70 Meter hohe Bäume gesehen. Bunte Vögel, Affen, Schmetterlinge und und und.. Saint-Laurent selber ist ein kleines Dorf mit einem Markt im Zentrum, einer Feuerwache und einer Polizeistation. Nachdem wir ca 2 Stunden in Vorträgen und Meetings saßen (alle schreien rum, Lucy und ich versuchten nicht mit in das Geschrei einbezogen zu werden), schlug Damien vor, Essen zu gehen. Es gäbe da ein tolles Restsurant – ein Boot mit Ausblick auf Surinam.
Während des Essens hatten wir den schönsten Ausblick auf das Wasser in dem viele Piroguen unterwegs waren, das sind typische Boote in Guyana. Und wir konnten uns von dem recht aggressiven Französisch erholen. Wenn auch nur für eine Stunde, denn das nächste Meeting wartete bereits.
Anyway, die Rückfahrt war sehr entspannt. Wir sind nocj kurz zu einem Aussichtspunkt gefahren, von dem man einen schönen See zwischen Bäumen und Savanne sehen konnte. Der See ist auf dem Bild leider nicht wirklich zu sehen – aber ich schwöre es war schön!
Im nächsten Blog erzähl ich euch dann was über den Strand hier, wie Cayenne war und ein bisschen was über die Unterkunft.
Bis dann oder wie die Locals sagen, à bientôt
Isabelle x
Huit heures
Bonjour mes amis!
Die erste Woche ist geschafft und wir haben einiges erlebt und viele neue Eindrücke gesammelt. Ich fang einfach mal bei unserem Flug an. Da ich nicht der grösste Flugfan bin, hat es mich doch einiges an Überwindung gekostet mich auf einen 8 Stunden Flug einzulassen, aber was tut man nicht alles für eine Reise. Es hat sich total gezogen aber es war in Ordnung. Irgendwie hat man die Zeit doch totgeschlagen. Der erste Schock war die Landebahn…wir waren ca. 20m vom Boden entfernt und wir haben nur Sumpf und Bäume gesehen (wo sollte da bitte das Flugzeug landen???)..aber irgendwie haben wir es dann doch auf eine Landebahn geschafft. Welcome to the Jungle! Nun standen wir da…gefühlte 40 grad und alle im Pulli und langer Hose vom Flug.
Nach dem wir alle unsere Koffer hatten haben wir uns auch schon alle in unseren großen weißen Bus gesetzt und sind richtig Unterkunft gefahren. Ich glaube wir waren echt alle total fertig von der lange Reise und sind Abends auch alle tot ins Bett gefallen…
Im nächsten Blog erzähle ich dann über die erste Woche in Kourou und meinem Business Lifestyle avec mon collège Isabelle.
À bientôt,
Luciana x
Survivor in Französisch-Guyana
Nachdem ich ja in meinem letzten Beitrag schon berichtet habe, dass wir sieben einen sehr großen Kulturschock erlebt haben, haben wir an einem Abend sogar kurz daran gezweifelt, dass unser Abenteuer hier ohne Weiteres weitergehen kann -vor allem wenn die Lehrer, die unsere Mama und unseren Papa ersetzt haben, am Sonntag wieder nach Deutschland reisen. Wir haben uns aber für das Abenteuer entschieden und dafür #SURVIVOR zu sein.
Damit wir uns hier auch über weitere Distanzen fortbewegen können, haben wir nun einen Mietwagen bekommen – Gott sei Dank! Es müssen doch keine Lebensmittel für zwei Wochen gebunkert werden, wooohoo.
Die erste Woche ist nun schon vorbei und es ist so viel passiert, dass wir alle gefühlt einen Monat hier sind. Wir haben zahlreiche Lokale ausprobiert, haben den Strand des Öfteren besucht und beim ersten Mal ein super Postkarten-Motiv gefunden (Foto findet ihr weiter unten), haben einen Kaffee mit der Chefin der CSG (also des Raketenzentrums hier vor Ort. Wow.) getrunken, die uns dann auf die Gästeliste für die Kourou-Fashionweek gesetzt hat, hatten dann gestern auch noch eine Besichtigung durch das Raketenzentrum und, und, und…
Wir sind aber natürlich nicht nur zum Spaß hier, denn es ist immerhin ein AuslandsPRAKTIKUM. Wie schon berichtet, arbeite ich im archäologischen Museum hier vor Ort und darf mich kreativ austoben. Da meine Kamera sowieso immer dabei ist und ich mich hiermit als Hobbyfotografin oute, hat meine Chefin mir die Aufgabe übertragen, einen neuen Flyer für das Museum zu gestalten, an dem ich nun seit Montag voller Engagement beschäftigt bin. Kourou ist nämlich ein ziemlich kleiner Ort hier und vom Tourismus und Marketing sehr, sehr weit zurück – an meinem Flyer arbeite ich mit Libre Office 5 auf Französisch. Somit fuchse ich mich jeden Arbeitstag aufs neue durch die Einstellungen, die ich hinter den Begriffen auf Französisch vermute und lasse mich von deren Funktion überraschen. Natürlich kann ich etwas Französisch und man merkt jeden Tag, wie man mehr und mehr Unterhaltungen der Kolleginnen und Kollegen versteht, aber Zuhause habe ich eben nur Delf auf dem Niveau A1 gemacht.
Ich persönlich bin aber wirklich erstaunt, wie schnell der Kopf den Schalter auf andere Sprachen umstellen kann. Nachdem wir uns seit Beginn an auf Amateur-Französisch, Englisch oder untereinander auf Deutsch verständigt haben, hatte ich nach zwei Tagen schon Wortfindungsstörungen, wenn es darum ging etwas auf Deutsch zu erklären. Ehhm…give me a second.
Wir alle sind uns aber einig: Planen kann man seinen Tag hier nicht. Man hat zwar eine kleine Vorstellung davon, was man erledigen möchte, aber es wartet jeden Tag etwas völlig Unerwartetes und Neues auf einen. Plötzlich läuft einem eine riesen Vogelspinne über den Weg, man entschließt sich spontan dazu nach Feierabend an den Strand zu fahren oder ein Kakerlaken artiges Wesen mit Schmetterlingsflügeln sitzt über dem eigenen Kopf und schaut einen ganz freudig an, während man…mal eben austritt. RUN.RUN.RUN. Ich habe schon gesagt, dass ich mein eigenes Panini-Album erstellen werde, wenn ich wieder Zuhause bin und rein kommen Fotos von all‘ den entdeckten Tieren hier.
Schon wieder sitzen wir nun in unserem Bäcker nebenan und genießen unser Frühstück. Einen Cafè au lait, der jedes Mal anders aussieht und dazu ein frisch gebackenes Stück Baguette. Gleich geht es in den Zoo, der letzte Ausflug mit „Mami und Papi“ zu neunt in unserem kleinen gemieteten Bus.
Auch ich möchte mich zum Schluss hierüber nochmal bei Beiden für die viele Mühe, den Taxi-Service, Empfehlungen, Sprüche und Abenteuer bedanken. Auch Sie sind nun #Survivor. Einen guten Flug und tolle Rückreise zurück in die Heimat,
Kerstin Wollny.
Hier noch ein paar Fotos von der Fashionshow, die ich gemacht habe und auf die ich super stolz bin: