Bonsoir mes amis!
Ich liege gerade am Bekannten Pim Poum A Strand in Kourou und genieße mit Vanessa, Isabelle, Kerstin und David den wunderschönen Sonnenuntergang und dachte mir es ist mal wieder ein guter Zeitpunkt um einen neuen Blogeintrag zu schreiben.
Da ich noch gar nicht so viel über die Arbeit berichtet habe, tue ich es mal an dieser Stelle: Wie die meisten vielleicht schon wissen arbeiten Isabelle und ich zusammen, was total cool ist, so wird es nie langweilig und wenn einem mal etwas nicht auf französisch einfällt kann der andere vielleicht helfen und man ist nicht nur auf sich gestellt. Wir waren schon sehr viel unterwegs, 2x in Cayenne (Hauptstadt) und 1x in Saint Laurent. Wir haben ein Marketing Projekt bekommen was wir in den drei Wochen fertigstellen sollen. Wir sollen GRETA (eine Art Weiterbildung/Ausbildung) in der Schule präsenter machen, weil die meisten aus dem Internat nicht mal wissen dass es sowas überhaupt gibt. Wir haben dafür einen Fragebogen vorbereitet und haben schon mehrere Personen die aktuell bei Greta die Weiterbildung machen, interviewt. Ich würde nicht behaupten, dass es einfach war. Die meisten kommen aus Brasilien und sprechen selber nicht sehr gut französisch und wir sollten die Aufnahmen der Interviews abtippen um sie später auf ein Plakat zu drucken. Eine Dame hat gefühlt 20 Minuten geredet und ich hab natürlich „alles“ verstanden und mir ist natürlich sofort aufgefallen, dass sie eigentlich gar nicht unsere Fragen beantwortet hat, sondern über kulinarisches Essen und tolle Rezepte gesprochen hat. Danke für gar nichts. Isabelle und ich sind trotzdem optimistisch und werden das schon irgendwie meistern. Morgen erwarteten wir hohen Besuch hier in Kourou. Alle Mitarbeiter und Verantwortlichen von Greta kommen morgen in unser Büro und Isabelle und ich sollen dort auch unser Marketing vorstellen (Was natürlich für uns locals und native speakers kein Problem sein wird).Was das Projekt angeht, halte ich euch auf dem laufenden und zu den super Business Meetings werde ich die Tage mehr schreiben.
Jetzt komme ich mal zu meinem wundervollen Blog Titel. Uns werden hier leider sehr viele Steine in den Weg gelegt und die Zeit etwas kaputt gemacht. Wir haben im Internat einen kleinen Aufenthaltsraum, wo wir einen Kühlschrank haben um auch mal frische Sachen zu lagern. Malheureusement, wurde dieser 3x Nächte hintereinander entleert. Wir haben uns kurz gefühlt wie TKKG höchstpersönlich um herauszufinden wer uns die ganze Zeit das Essen klaut. Die Affentheorie konnten wir dann doch sehr schnell ausschließen. Zu erst dachten wir es wäre jemand vom Internat selber, weil nur wir Zugang zu diesem Raum haben (sagte uns der Schulleiter)…dann wurde das Schloss getauscht und wir dachten wir sind Safe, waren nochmal einkaufen und am nächsten morgen weckte mich Isabelle mal wieder mit dem Standardsatz „Lucy, again…“ an ihrem leicht aggressiven Blick wusste ich -Okay sie meint es ernst, die haben uns schon wieder beklaut-. Was gibt es schlimmeres als sich morgens auf seinen Jogurt zu freuen und er steht nicht mehr mit Kühlschrank ? (jeder Jogurtfan wird mitfühlen) Und natürlich auch all die anderen Lebensmitteln… Nach langer Ermittlung und Spurensicherung haben wir den Fall aufgelöst. Der Kühlschrank wurde wohl durch das Fenster verschoben und dann entleert, leider wissen wir nicht wer es war aber immerhin wie. Den Kühlschrank haben wir erstmal vom Fenster weggestellt und hoffen, dass er morgen voll bleibt *fingers crossed*.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich echt zufrieden mit meinem Praktikum bin, aber wie ich vorher schon sagte wird einem die Zeit hier leider etwas kaputt gemacht… Isabelle und ich haben schon einiges gesehen und es ist echt cool hier, hätte ich nicht gedacht. Morgen ist Halbzeit! Wir hoffen, dass die 2. Halbzeit hier in Französisch-Guyana doch noch gut ausgeht ohne Probleme. Denn man sollte dieses Ort genießen wo man wahrscheinlich nie wieder hinkommt und nicht unwohl ins Bett gehen. Let‘s see… wir halten die Ohren steif.
Bonne nuit!
Luciana x
2 Gedanken zu „Ein leerer Kühlschrank am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen“
Hallo Luciana,
vielen Dank für den sehr ausführlichen Blogeintrag. Ich hoffe auch, dass CSI Kourou die Casus ‚Joghurt‘ klären konnte und keine weiteren Zwischenfälle mehr auftauchen.
Mit welchen PC-Programmen arbeiten Sie, um die Interviews zu erfassen und das Plakat zu erstellen? Und welche Unterscheide gibt es bei der Arbeitsauffassung zwischen Deutschland und Französisch Guyana?
Viele Grüße aus dem herbstlichen Deutschland
Nick Denis
Liebe Luciana,
Sie haben sehr gut und klar die Probleme dargestellt. Dies tut uns wirklich sehr leid! Leider konnten wir dies nicht ahnen, wir dachten, dass Sie gut im Internat der Schule aufgehoben sind.
Es wäre sehr schön, wenn Sie uns vielleicht ein paar von den Unterschieden zwischen Ihrem deutschen und ihrem Arbeitsplatz in Französisch Guyana berichten würden.
Viele liebe Grüße aus dem regnerischen Düsseldorf
Barbara Stieldorf