Moini Leute!
Heute ist der letzte Arbeitstag, morgen geht’s zum Flughafen. Ich kann gar nicht glauben, dass jetzt schon die drei Wochen um sind. Am liebsten würde ich noch bleiben, mittlerweile hab ich mich hier richtig dran gewöhnt! Obwohl, eigentlich fehlt mir meine Küche. Und leckeres, veganes Essen hier zu finden war auch nicht leicht. In dieser Woche hab ich bisher 11 Baguettes gegessen, ein paar mit Karotte und Salat, ein paar einfach trocken. Ich will gar nicht wissen, wie meine Nährwerte aussehen. Der Uncle Bens Reis mit Dosen-Ratatouille ist da wahrscheinlich auch wenig hilfreich. Aber wer niemanden leiden lassen will, muss leiden. Im ersten Blog, bevor wir überhaupt hier waren, hab ich ja auch noch den tollen Kaffee erwähnt, den es hier angeblich geben soll! Ja. Davon hab ich nicht mitbekommen. 3 Wochen lang Kaffee aus Senseo-Maschinen. Das war wohl nichts. Aber ich will mich nicht nur beschweren hier, denn freitags und samstags ist direkt neben unserer Lycée ein Markt mit frischem Obst, Gemüse und Gewürzen. Ein Himmel auf Erden! Avocados so groß wie Papayas, und Papayas wie Melonen! Für 3€ haben Lucy und ich uns eben 4 dicke Maracudjas gegönnt, die im Kühlschrank auf uns warten. Und für Deutschland hab ich frisch gemahlenes Kurkuma, das best-riechende Curry Gewürz und ein dickes Paket Zimtstangen mitgenommen. Mir läuft jetzt schon das Wasser im Mund zusammen!
Auf der Arbeit haben wir gestern unser Marketingprojekt vorgestellt. Das war eine ziemliche Herausforderung und ich muss zugeben, dass ich noch nie so geschwitzt habe bei einem Vortrag. Denn unser Publikum, bestehend aus unseren Chefs und einer ganzen Klasse, die die Formation hier machen, haben viele Fragen gestellt. Wieso macht ihr dieses Projekt? Was ist der Hintergrund? Was soll das bewirken? Wieso habt ihr Peru falsch geschrieben? Ja, wieso eigentlich? Mit unserem A1/A2 Niveau müssten wir das doch eigentlich wissen. Irgendwie hab ich aber scheinbar die richtigen Worte gefunden und konnte das Projekt gut erklären und die allermeisten Fragen beantworten. Mit Lucys Vokabular und meiner Grammatik und.. Redekunst haben wir das gut über die Bühne gebracht. Später wurde ich auch noch für meine Satzanfänge ( seulement die Anfänge!) gelobt und für meinen sehr französisch klingenden Akzent. Das hört man doch gern! Mein Sprachniveau hat sich in jedem Fall von einer 0,5 auf eine solide 3 von 10 verbessert, würde ich behaupten.
In ein paar Stunden fahren wir zu Charlotte, der Chefin der ESA. Sie hat uns zum Essen eingeladen, dort fängt unser Ausklingen des Abenteuers an. Später sind wir nämlich noch bei Félix, dem besten Bäcker Guyanas, zum Caipi trinken in der Boulangerie eingeladen. Am Abend geht die ganze Crew nochmal essen und auf die letzten 3 Wochen anstoßen! Morgen werden dann die Koffer gepackt, um 13 Uhr geht’s Richtung Flughafen Cayenne. Ich kann nicht versprechen, dass ich nicht doch ein bisschen weinen werde wenn wir fahren. Zu wissen, dass ich Damien, Félix und all die anderen gastfreundlichen, lustigen und netten Menschen von hier nie wieder sehen werde, lässt mich doch ein bisschen wehmütig werden. Aber wer weiß, man sieht sich ja immer zwei mal im Leben 😉 vielleicht komm ich wieder und eröffne ein veganes Restaurant. Wahrscheinlich aber nicht.
Ein schönes Abschiedfoto mit der Crew und Félix!
Tschüsseldorf und bis Baldrian,
Isabelle x