Ich mache mein Auslandspraktikum in Valencia an einer Berufsschule. Bisher helfe ich im Sekretariat bei verschiedenen Verwaltungsaufgaben. Da das Schuljahr gerade zu Ende geht, durfte ich bereits Urkunden und Noten vorbereiten, verschicken und persönlich aushändigen. Heute habe ich bei der Dekoration für die Graduation (eine große Abschlussfeier) geholfen – morgen findet sie statt. Es werden rund 1000 Menschen erwartet, da die Schule viele unterschiedliche Fachbereiche abdeckt und alle Absolventinnen und Absolventen gemeinsam verabschiedet werden. Ich darf beim Aufbau mithelfen und die Diplome auf der Bühne an die aufgerufenen Schüler*innen übergeben.
In meinem Ausbildungsbetrieb arbeiten wir weitgehend digital und versuchen, Papier zu vermeiden. In Valencia dagegen wird noch viel mit Papier gearbeitet – besonders in der Verwaltung. Das fällt im Vergleich ein wenig auf. Dennoch wird auch vieles digital gemacht.
Die Luftqualität ist schlechter und das Klima sehr feucht – da hilft die Klimaanlage an fast allen Gebäuden und Bussen in der Stadt sehr. Hier wird auch digital unterrichtet, manche Schüler kommen nur zu Prüfungen.
Mir gefällt hier die offene, lockere Arbeitsatmosphäre sehr. Es gibt keine Hierarchien, ich darf alle duzen. Das sorgt für ein angenehmes Arbeitsklima.
Ich fühle mich sehr wohl, genieße die Stadt, das Essen und die freundlichen Menschen – auch wenn einiges ungewohnt ist. Zum Beispiel werden Autos oft in der Mitte der Straße geparkt und viele Menschen gehen bei Rot über die Ampel. Auffällig ist dabei, dass Ampeln hier immer mit Zebrastreifen kombiniert sind – vielleicht wirkt das auf die Leute so, als dürften sie trotzdem gehen. Insgesamt ist die Atmosphäre aber sehr offen und angenehm.


