Archiv für den Tag: 6. November 2019

5/5 Fazit

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich wirklich ausnahmslos alles was ich mir vorgenommen habe auch erreicht habe. Am Wochenende habe ich sogar noch viel mehr Orte sehen können als ich ursprünglich geplant hatte. An diese 3 Wochen werde ich mich ein Leben lang äußerst positiv zurückerinnern.

Ich bin sehr dankbar für die extrem gute Unterstützung meines Praktikumsbetriebs, für all die einzigartigen Erfahrungen, die ich in der Zeit machen konnte und für all die Geschichten, die ich zu erzählen habe.

Jederzeit nochmal!

@Nick Denis Ich entschuldige mich für die kleine Verspätung meiner Beiträge und gehe mal ganz optimistisch davon aus, dass das Maß an Ausführlichkeit, das ich in meinen Beiträgen an den Tag gelegt habe, die Verzögerung kompensieren kann ?


Gruß Justin

3/5 Arbeit im Betrieb

Am ersten Arbeitstag holte mich der Chef des Betriebs ausnahmsweise sogar persönlich vom B&B mit dem Auto ab. Im Betrieb angekommen, zeigte er mir die gesamte maschinelle Ausstattung des Unternehmens und stellte mich den meisten Mitarbeitern vor. Nach einer ca. 15 minütigen Rundführung teilte er mich für die erste Woche der Werkzeugmontage-Abteilung zu.

Das Kennenlernen der Menschen im Betrieb verlief extrem easy-going und machte richtig Spaß. Ich hatte sofort bemerkt, dass viele der Mitarbeiter, die etwas besser Englisch sprechen konnten, unbedingt mal etwas mit mir nach der Arbeit unternehmen wollten.

Beispielsweise hatte mich ein Mitarbeiter zusammen mit 2 weiteren (einer Mitte 50, einer mein Alter) zu sich nach Hause zum Pizza essen und Bier trinken eingeladen. Dies wurde zu einem unvergesslichen Abend kulturellen Austauschs, an dem ich sogar noch von der Frau desjenigen, der einlud, selbstgemachtes Tiramisu und sehr guten Grappa aus Bassano serviert bekommen habe. An einem anderen Abend nach der Arbeit hatte mich ein Mitarbeiter Mitte 20 von meinem B&B mit dem Auto abgeholt und ist mit mir nach Padua gefahren. Dort haben wir uns die Stadt in abendlicher Beleuchtung angesehen und etwas gegessen. Ich war von mir selbst überrascht, wie flüssig ich Englisch sprechen kann wenn mir keine andere Alternative zur Kommunikation bleibt. Außerdem erinnere ich mich an einen Abend nach der Arbeit, an dem ich mit einer Mitarbeiterin nach Castelfranco gefahren bin, wo sie mir neben dem Stadtkern eine der größten Weinhandlungen in ganz Italien zeigte, und mir freundlicherweise unbedingt noch ein Eis ausgeben wollte. Ein weiterer Mitarbeiter im Alter von 26 war in dem Betrieb erst seit wenigen Monaten beschäftigt und hatte zuvor mit seiner Freundin zusammen 2 Jahre in Australien gearbeitet. Deshalb hatte er im Praktikumsbetrieb mit Abstand die besten Englischkenntnisse. Überraschenderweise waren unsere Englischkenntnisse auf ähnlichem Niveau, obwohl ich bis dato nie großartig Englisch im Ausland gesprochen hatte. Das hatte ihn auch sichtbar erstaunt. Er hatte vorgeschlagen, dass wir an einem Abend nach der Arbeit mal nach Bassano del Grappa fahren sollten, allerdings war er dann leider spontan geschäftlich verhindert. Bassano del Grappa hatte ich mir dennoch allein angesehen.

In der 90 Minuten andauernden Mittagspause hatte ich beim Essen immer 2 Mitarbeiterinnen und einen Mitarbeiter mit mir am Tisch sitzen, mit denen ich mich über verschiedenste Dinge unterhalten konnte. Eine der Mitarbeiterinnen wollte an einem Tag mit mir in der Pause zu einem nahe gelegenen Supermarkt gehen, nachdem ich die Frage gestellt hatte was man in der Region denn so typischerweise isst. Im Supermarkt hat sie mir einige Dinge empfohlen, die ich dann zum Ausprobieren gekauft hatte. Das fand ich extrem nett und ich konnte vieles dabei lernen. War zudem wirklich witzig. Die anderen beiden Menschen im Pausenraum haben mir meist ganz euphorisch erklären wollen, wo ich am Wochenende denn am besten meine Zeit in der Umgebung verbringen sollte und wie ich am besten von A nach B komme. Dafür bin ich sehr dankbar gewesen, da es mir das Leben am Wochenende auf der einen Seite schöner und auf der anderen in vielerlei Hinsicht noch einfacher machte. Am Ende bin ich mit einer Hand voll neuer Handynummern zurück nach Deutschland gefahren; bei meinem nächsten Besuch in der Region ist ein Wiedersehen praktisch schon beschlossene Sache.

Nun zur Arbeit selbst: Meine 3 Wochen im Betrieb habe ich quasi vollständig im technischen Bereich verbracht. Folgende Tätigkeiten, Fertigungstechniken und Abteilungen habe ich in dieser Zeit kennengelernt…

  • Montage verschiedenster Werkzeugkomponenten / Fertigstellung von Stanzwerkzeugen
  • Händisches Pfeilen zur Oberflächenverbesserung einzelner Kavitäten, deren Geometrie zuvor durch die innerbetrieblichen Fräsmaschinen erzeugt wurde
  • Entwicklung von Programmen für mehrere Fräsmaschinen am Computer
  • Funktionsweise, Einrichtung und Konfiguration von 3-Achs-Fräsmaschinen & 4-Achs-Fräsmaschinen
  • Funktionsweise, Einrichtung und Konfiguration von Schleifmaschinen
  • Funktionsweise und Einrichtung einer Sandstrahl-Maschine
  • Funktionsweise, Einrichtung und Konfiguration einer Drehmaschine
  • Funktionsweise, Einrichtung und Konfiguration von 4 Drahterodiermaschinen
  • Funktionsweise, Einrichtung und Konfiguration einer Laser-Cut Maschine
  • Funktionsweise von Schweißen
  • Funktionsweise, Einrichtung und Konfiguration einer Testpresse (zum finalen Testen der zuvor fertiggestellten Werkzeuge)
  • Strategien und übliche Vorgehensweisen zum Analysieren von beim finalen Testvorgang auftretenden Komplikationen + Entwicklung entsprechender Lösungsansätze (dies fand ich von alledem am interessantesten, da man nie wusste, ob die Stanzteile beim ersten Testen so aussehen wie sie sollen oder auch nicht; wenn sie fehlerhaft waren, war der Prozess der Fehleranalyse für mich sehr spannend)

Bei komplexeren Dingen wie etwa Maschinenkonfigurationen oder Programmierarbeiten habe ich den Großteil der Zeit über die Schulter schauen sollen; „simple“ Tätigkeiten wie Montieren, Pfeilen, auf Kommando den Startknopf der Testpresse drücken oder auch Sandstrahlen mehrerer Werkstücke durfte ich eigenständig machen. Die Balance zwischen selbst arbeiten und über die Schulter schauen war in der Bilanz meiner Meinung nach ausgewogen und sehr angenehm.

In meinem Praktikumsbetrieb funktionierte der Informationsaustausch primär über das persönliche Gespräch. Immerhin handelt es sich um einen relativ kleinen Werkzeugbau in dem jeder einfach innerhalb weniger Sekunden zu seiner Zielperson gehen kann um Dinge zu erfragen oder mitzuteilen – vorausgesetzt der gesuchte Mitarbeiter ist an seinem standardmäßigen Arbeitsplatz. Andernfalls ist dann eine (meist nur kurze) Suchaktion notwendig.Telefon und E-Mail werden in allererster Linie nur für externe Anliegen, d.h. Kommunikation mit Lieferanten und Kunden in Anspruch genommen; ich meine beobachtet zu haben, dass die meisten Mitarbeiter außerhalb des Büros gar kein Telefon bei sich trugen. In der Produktion herrscht striktes Smartphone-Verbot – daher gehe ich davon aus, dass Messengerdienste wie sie teils in meinem Ausbildungsbetrieb in Deutschland genutzt werden, in dem Werkzeugbau keinerlei Rolle spielen. Dass die Mitarbeiter im Büro einen speziellen Messengerdienst am PC nutzen halte ich für unwahrscheinlich, jedoch hatte ich danach gar nicht erst aktiv gefragt. Bei mir hat man was das Nutzungsverbot des Smartphones in der Produktion angeht eine kleine Ausnahme gemacht, damit Mitarbeiter, die nur sehr schlecht Englisch sprechen konnten, mir technische Zusammenhänge und Funktionsweisen mit Hilfe des Google Translators erläutern konnten.

Interessant fand ich, dass in meinem Praktikumsbetrieb jeder Mitarbeiter in der Produktion für jeden Arbeitsschritt an einem bestimmten Werkstück die jeweils benötigte Zeit schriftlich auf einem Blatt Papier niederschrieb. Am Ende jeden Tages übertrugen die Mitarbeiter die notierten Zeiten in digitaler Form auf einen älteren Rechner nahe des Umkleideraums. Dies soll für die kaufmännischen Mitarbeiter ersichtlich machen, inwiefern geplante Zeiten mit tatsächlich benötigter Zeit übereinstimmten – diese Vorgehensweise ist offenbar Grundlage für die exakte Kalkulation der finalen Werkzeugpreise. Schade, dass ich mir das im Büro nicht genauer anschauen konnte! – aber kein Beinbruch.

Gruß Justin

2/5 Anreise | Unterkunft | Abreise

Anreise 

Nachmittags am 4. Oktober begann meine Reise mit dem Flixbus vom Düsseldorfer Hauptbahnhof. Die Fahrt dauerte etwa 16 Stunden lang nach Venedig Mestre. Glücklicherweise handelte es sich um eine Direktfahrt – von daher hatte ich nicht mit lästigen Umstiegen zu kämpfen, sondern konnte die ganze Zeit lang im gleichen Bus sitzen bleiben.

Am 5. Oktober morgens war dann die Ankunft in Venedig Mestre, direkt am Bahnhof. Dort angekommen habe ich erstmal etwas gegessen, getrunken und auf den nächsten Zug Richtung Bassano del Grappa gewartet. Das Zurechtfinden am Bahnhof und die erstmalige Beschaffung eines Fahrscheins war größtenteils intuitiv, auch wenn vieles im ersten Moment ganz anders als in Deutschland zu sein schien. Ein Zug brachte mich dann zum Bahnhof in Piombino Dese, wo sich auch mein Praktikumsbetrieb befindet. In diesem kleineren Örtchen hatte ich auch ein Zimmer in einem Bed and Breakfast gebucht.

Vom Bahnhof in Piombino Dese machte ich mich dann mit meinem Gepäck auf den Weg zum B&B. Zu Fuß etwa 30 Minuten. Auf dem Weg zum B&B wurde ich von zahlreichen Eidechsen am Rande des Gehwegs begrüßt, die sich offenbar sehr über den sonnigen Tag freuten.

Check-In war meiner Meinung nach sehr amüsant, da in dem B&B nur eine Frau saß, die ausschließlich Italienisch sprach. Die Worte, die ich auf Italienisch sprechen konnte, konnte man zu dem Zeitpunkt an einer Hand abzählen. Deshalb war eine gescheite Kommunikation quasi unmöglich. Die Dame hatte versucht mir etwas zu erklären und mir Schlüssel in die Hand gedrückt. Allerdings konnte ich anhand ihrer Gesten nicht erkennen, ob ich nun ins Zimmer gehen sollte, mein Gepäck woanders platzieren sollte, bezahlen sollte oder ob sie mir noch die Garage mit den Fahrrädern zeigen wollte. Letztendlich hat der Google Translator für Abhilfe gesorgt. Wir hatten in mein Smartphone gesprochen und Google einfach die harte Arbeit machen lassen. Das hatte sogar besser funktioniert als anfänglich angenommen. Alles klärte sich dann glücklicherweise innerhalb weniger Minuten. Auf jeden Fall war die Dame äußerst freundlich und ich habe mich in dem B&B sofort wohl gefühlt.

Gegen Mittag war ich nach dem Einrichten zunächst duschen und bin dann direkt nach Venedig mit dem Zug gefahren, bis spät abends – die leichte Übermüdung durch die lange Busfahrt hatte ich durch den Anblick Venedigs schnell vergessen.

Den Tag danach, Sonntag, bin ich ebenfalls in Venedig gewesen. Der Chef meines Praktikumsbetriebs hatte mich währenddessen netterweise plötzlich per WhatsApp danach gefragt, ob ich spontan zum Pizza essen vorbeikommen möchte – zu diesem Zeitpunkt stand ich gerade auf einem Aussichtsturm in Venedig. Das hätte zeitlich leider überhaupt nicht mehr gepasst und deshalb haben wir das Essen auf den Donnerstag in der Folgewoche verschoben, nach der Arbeit. Dazu ist zu sagen, dass das Haus des Chefs ca. 5 Minuten zu Fuß von meinem B&B entfernt war. Er ging also davon aus, dass ich zu Hause war. Ich war äußerst positiv überrascht von so einem hohen Maß an Gastfreundschaft.

Unterkunft

Das B&B gehört einer einzelnen sehr netten italienischen Familie und bietete im Obergeschoss 3 verschiedene Zimmer für Gäste. Eins davon war für 3 Wochen meins. Im Erdgeschoss gab es Küche, Wohnzimmer / Esszimmer und Eingangsflur, alles sehr ansprechend und zugleich simpel eingerichtet, viel Platz und sehr gemütlich. Einzig die Lampen im Esszimmer hingen für meine Verhältnisse sehr niedrig und dann auch noch mitten im Gehbereich, sodass ich mir in meiner Praktikumszeit dort leider mehrfach den Kopf gestoßen haben. Das war aber auch der einzige Negativpunkt für das gesamte B&B und dieser war jetzt auch nicht so gravierend, denn irgendwo war’s meine eigene Schuld. Auf dem Grundstück des B&B gibt es eine Garage, aus der ich mir morgens immer eins von 3 Fahrrädern ohne Aufpreis ausleihen konnte um innerhalb von 15 bis 20 Minuten zur Arbeit zu gelangen. Das Firmengelände des Betriebs war von einem sich automatisch öffnenden und schließenden Tor umgeben, weshalb ich mir keine Gedanken über einen möglichen Diebstahl des Fahrrads während meiner Arbeitszeit machen musste.

Mit der Tochter der Besitzerin hatte ich Nummern ausgetauscht, damit ich mich bei Fragen oder Problemen sofort melden kann. Zudem versorgte sie mich bereits am ersten Tag mit reichlich Info-Flyern und Broschüren über nahe gelegene wirklich schöne Radwege. Letztere weckten zwar mein Interesse, allerdings war mir klar, dass meine Zeit an den Wochenenden sehr begrenzt sein würde und ich diese Zeit vorzugsweise für Städtetrips nach Venedig, Verona, Sirmione, Padua etc. nutzen würde.

Eine Besonderheit, von der ich bis zur Anreise gar nichts wusste: Mir wurde sogar angeboten, dass meine Wäsche jederzeit ohne Aufpreis gewaschen werden kann. So bin ich nach dem Praktikum mit frischer Wäsche zurückgereist und hatte zuhause quasi gar keine Arbeit mehr.

Morgens gab es im B&B täglich immer frisches (sehr süßes – typisch italienisches) Frühstück. Dieses war zwar sehr köstlich, aber bereits nach ein paar Tagen schmeckte es für mich bedauerlicherweise nur noch nach Diabetes. Daraufhin hatte ich morgens einfach – wie in Italien offenbar üblich – nur sehr wenig gegessen. Ernährungstechnisch war ich in meiner Praktikumszeit wahrscheinlich wie ein echter Italiener unterwegs, allerdings war für mich schnell klar, dass ich in Deutschland meine Essgewohnheiten sofort wieder umstellen würde. Der Kühlschrank war immer gefüllt, sogar täglich immer mit reichlich neuen Wasserflaschen, die ich ohne Aufpreis mit zur Arbeit und für Städtetrips am Wochenende nehmen konnte. Im Kühlschrank konnte ich darüber hinaus Fertiggerichte für die Mikrowelle, die ich selbst im Supermarkt gekauft hatte, lagern und täglich als Mittagessen mit zur Arbeit nehmen. Da das Frühstück den ganzen Tag über für die Gäste zur Verfügung stand, konnte ich auch abends noch etwas davon nehmen. In der Regel habe ich mir abends jedoch häufig selbstgekaufte Nudeln mit verschiedenen Soßen in der Küche des B&Bs gekocht.

Abreise

Abends, ein Tag nach meinem letzten Arbeitstag, begann dann auch nach meinem Check-Out in Piombino Dese schon meine Flixbus-Rückreise von Venedig Mestre zurück nach Deutschland. Auf der Rückfahrt hatte ich einen Umstieg am Frankfurter Flughafen – verlief alles reibungslos.

Gruß Justin

1/5 Planung und Erwartungen

Vom 7. bis zum 25. Oktober 2019 habe ich die Möglichkeit ein Betriebspraktikum in einem relativ kleinen Werkzeugbau mit ungefähr 25 Mitarbeitern in Italien anzutreten. Das Unternehmen befindet sich in einem kleineren Örtchen namens Piombino Dese, welches wiederum ca. 30 km von Venedig entfernt ist.

Venedig stand auf meiner Wunschliste für Reiseziele in Europa schon immer ganz oben; entsprechend groß ist die Freude darüber, dass sich mein Praktikumsbetrieb in direkter Nähe von Venedig befindet, da ich so am Wochenende die Gelegenheit habe mit dem Zug dorthin zu fahren und mir die Stadt in Ruhe anzusehen.

Doch nicht nur über die geographische Lage des Betriebs freue ich mich sehr, sondern auch darüber, dass ich im Rahmen des Praktikums den technischen Herstellungsprozess von Stanzwerkzeugen kennenlernen werde. Kerngeschäft des Unternehmens ist es Stanzwerkzeuge für verschiedene Kunden in ganz Europa herzustellen. Nachdem die Werkzeuge in meinem Praktikumsbetrieb hergestellt und getestet wurden, gelangen sie anschließend zu den Kunden. Diese setzen die Werkzeuge dann ein um mit Hilfe von Maschinen Stanzteile für die Automobilindustrie in großer Stückzahl zu produzieren.

Voraussichtlich werde ich den Großteil meiner Zeit im Betrieb in den technischen Abteilungen verbringen. Zwar befinde ich mich in der Ausbildung zum Industriekaufmann und deshalb ist technisches Know-How generell eigentlich von nachrangiger Bedeutung, doch für mich ist es besonders interessant, da in meinem Ausbildungsbetrieb in Deutschland Stanzwerkzeuge auf zahlreichen Maschinen zum Einsatz kommen. Stanzteile zu produzieren ist das Kerngeschäft meines Ausbildungsbetriebs. Bislang habe ich nur rudimentäre Kenntnisse über die Funktionsweise sowie den Herstellungsprozess von Stanzwerkzeugen.

Von meiner Zeit im Ausland erhoffe ich mir deshalb, dass ich ein gutes Verständnis und grundlegende Kenntnisse über den zuvor genannten technischen Part erhalte. Zudem möchte ich unbedingt mein mündliches Englisch verbessern, da sich hierfür in Vergangenheit leider noch nicht ganz so viele Möglichkeiten ergeben haben. Mein Sprachniveau in Englisch befindet sich laut absolviertem Sprachtest zwischen B2 und C1; nach meiner Praktikumszeit hoffentlich komplett bei C1 – allerdings ist mir das Sprachniveau auf dem Papier ehrlich gesagt nicht ganz so wichtig. Natürlich bin ich auch daran interessiert eine andere Kultur, Sprache, Mentalität, Arbeitswelt und neue Menschen kennenzulernen. Da ich in Deutschland schon mehrere Jahre alleine lebe, habe ich keine Bedenken, dass es mir in Italien an Eigenständigkeit oder Anpassungsfähigkeit fehlen könnte. Dennoch ist es das erste Mal, dass ich für einen so langen Zeitraum (3 Wochen) alleine im Ausland leben werde. Daher ist die Aufregung auf jeden Fall sehr groß. Im Übrigen ist es auch das erste Mal, dass ich Italien bereise.

Abschließend zum Thema „Digitalisierung im Arbeitsalltag meines Unternehmens“: Kurzgesagt, Digitalisierung ist bei uns so wichtig, dass wir sogar einen IT Manager und einen Auszubildenden in der Abteilung IT haben, die beide für das kontinuierliche Funktionieren aller Prozesse, die in Verbindung mit der Digitalisierung stehen, verantwortlich sind. Für den Arbeitsalltag ist es absolut notwendig, dass unser Warenwirtschaftssystem problemlos funktioniert. Ebenso hat auch das Internet für beispielsweise E-Mail Schriftverkehr eine äußerst hohe Relevanz, wobei es bei einem temporären Ausfall natürlich zu keiner akuten Insolvenzanmeldung kommen wird.

Gruß Justin

3 Wochen Kourou

Hallo zusammen,

nach aufregenden drei Wochen ist dies hier nun mein letzter Blogeintrag.

Die Rückreise hat sich Gott sei Dank nicht ganz so abenteuerlich wie unsere Hinreise gestaltet. Nachdem unser Flug um 17:50 am Samstagabend nach Ortszeit los ging, landeten wir um 06:20 Uhr in Paris. Nach einer langen Pause habe wir dann um ca 12:00 Uhr den Thalys Richtung Düsseldorf genommen und wurden dort von unseren Liebsten empfangen.

Nun sind wir schon 1 1/2 Wochen wieder in Deutschland und gewöhnen uns an das Wetter und den Alltag, denn hier ist es gut 20-25 Grad kälter.

Zurückblickend waren die drei Wochen wirklich ein riesen Abenteuer und eine wirklich tolle Erfahrung. Ich kann es jedem nur weiterempfehlen ein 3-wöchiges Auslandspraktikum zu machen, da man in dieser Zeit lernt viel selbstständiger zu werden, immer positiv zu bleiben und die Sprachkenntnisse sehr ausgebaut werden. Des Weiteren erfährt man unfassbar viel über eine andere Kultur, wie in anderen Ländern gearbeitet wird und man bekommt tolle Eindrücke von der Natur- so war es zumindest in Kourou.

Ich bin froh, glücklich und dankbar zugleich Teil dieses Projektes gewesen zu sein.

Liebe Grüße,

eure Vanessa 🙂