Archiv für den Monat: Oktober 2019

Französisch-Guyana

Ich packe meinen Koffer und nehme mit: Sonnencreme, Anti-Brumm, Bikinis, Tops und alles andere was man für einen Sommer brauchen könnte. Wohin es geht? Morgen geht es für mich und sechs weitere Schüler erstmal mit dem Thalys nach Paris und am Sonntag fliegen wir dann von Paris aus nach Französisch-Guyana (Südamerika).
Aber erstmal was zu meiner Person…ich bin 20 Jahre alt und mache eine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement am Düsseldorfer Flughafen. Ich habe es schon immer geliebt neue Orte kennenzulernen und Abenteuer zu erleben, weshalb ich sofort die Chance ergriffen habe, als es hieß man könnte sein Praktikum in Südamerika machen. Wir werden dort drei Wochen in einem Internat wohnen und in einem Unternehmen arbeiten. Eine Voraussetzung, um an dem Praktikum teilzunehmen war übrigens, dass man die Französische Sprache mindestens auf dem A1 Niveau beherrscht. Die besten Voraussetzungen waren also gegeben für eine, die noch nie in ihrem Leben Französisch gesprochen hat. Also nahm ich am Französisch Unterricht teil (gab mir sehr viel Mühe) und siehe da am Ende des Jahres hielt ich stolz ein Zertifikat in den Händen, welches mir bescheinigte, dass meine Kenntnisse in Französisch dem A1 Niveau entsprechen! Also war damit die erste Hürde gemeistert, aber man musste noch auf mehr achten. Man darf nämlich nur dort einreisen, wenn man gegen Gelbfieber geimpft ist, also vereinbarte ich einen Termin beim Arzt und habe ich mich gegen alles impfen lassen (nicht nur gegen Gelbfieber). Am Ende des Tages ging ich zwar mit einem dicken Arm aus der Praxis, aber mein Impfausweis ist dafür jetzt sehr gut gefüllt. Anschließend fing das eigentliche Drama für mich an und zwar die Geschichte „Ich packe meinen Koffer“. Ich bin so ein Mensch, der alles als lebensnotwendig empfindet beim Koffer packen, obwohl es eigentlich total unnötig ist. Wirklich wichtig für diese Reise sind nur folgende Gegenstände: Anti-Brumm, Sonnencreme, mein Personalausweis (oder Reisepass) und mein Impfausweis (ohne den kommt man nicht rein, da die sehen wollen, dass man auch wirklich gegen Gelbfieber geimpft ist). Jedenfalls zeigt jetzt meine Kofferwaage stolze 20 Kilo an, aber ich glaube auch nur, weil meine Mutter mir beim Packen geholfen hat.

In Französisch-Guyana werde ich bei der Firma Ariane Group arbeiten, welche für die Herstellung der Trägerraketen zuständig ist. Also werde ich mein Praktikum in einem Weltraumbahnhof machen und ich bin sehr gespannt! Genauere Informationen über meine Tätigkeiten dort und wie es dort so ist folgen natürlich noch. Aber ich hoffe, dass es ein spannendes Praktikum wird und ich neue Erfahrungen sammeln werde, die mir in Zukunft nützlich sein werden. Auch wenn meine Französisch Lehrerin diese Aussage nicht lesen will, so hoffe ich auch dass in meinem Unternehmen dort einige Englisch reden können :)…. Ansonsten habe ich gar nicht so viele Erwartungen an das Praktikum und schaue einfach mal, was in den nächsten Tagen und Wochen so passieren wird.

Bis die Tage mal!

Drei Wochen im Dschungel

Hallo, ich bin Isabelle, 21 Jahre alt und mache gerade eine Ausbildung im Bürobereich. Die mache ich in einem Outdoor-Laden, weshalb ein Praktikum in einem exotischen Teil der Welt ganz gut dazu passt. Ehrlich gesagt hatte ich Französisch Guyana nie wirklich auf dem Schirm, aber das muss ja nichts heißen. Mittlerweile bin ich auch schon ein wenig aufgeregt und die Vorfreude lässt sich kaum verstecken! Übermorgen geht es auch schon los – erst nach Paris für einen Tag und von dort aus nach Südamerika. Ich bin schon sehr gespannt, was mich dort alles erwartet.
Mein eigentlicher Plan für das Auslandspraktikum war, nach Island zu gehen. Als dann aber Französisch Guyana als Praktikumsland vorgeschlagen wurde, hab ich mich dann doch umentschieden – wie oft kommt man schon mal dort hin?
Was mich besonders fasziniert ist die direkte Nähe zum Regenwald und zum Meer. Das wird mit Sicherheit eine ganz beeindruckende Kulisse, vor allem in Verbindung mit den ganzen neuen kulturellen Einflüssen! Ein persönlicher Grund ist für mich auch noch, dass ein guter Freund von mir in Chile lebt und wir uns in den drei Wochen – die wir endlich mal auf dem selben Kontinent sind – sehen können! (Das erste mal in sieben Jahren!!)

Ich hoffe natürlich, dass mein Praktikumsplatz voller netter Menschen ist und sich meine Aufgaben nicht nur auf Kaffee kochen beschränken – obwohl der Kaffee dort bestimmt auch richtig gut schmeckt! Darauf komm ich bestimmt in meinen Updates später nochmal zurück.
Bisher weiß ich, dass ich in einer Schulverwaltung mein Praktikum absolvieren werde, mehr kann ich dazu aber auch erst zu einem späteren Zeitpunkt sagen. Ich bin mir sicher, dass ich sehr viele kulturelle Unterschiede im Arbeitsleben kennen lerne – im Gegensatz zum ewig fleißigen Deutschen wird das in jedem Fall ein Kontrastprogramm. Was ich da dann im Laufe der drei Wochen berichten kann, wird sicher noch interessant.

Ich selber habe mir vorgenommen, auf der Welle der südamerikanischen Kultur mit zu schwimmen und für mich persönlich so viel wie möglich mitzunehmen. Besonders gespannt bin ich auf die Esskultur dort, was durch meine vegane Ernährung vielleicht noch etwas schwierig wird. Über die Verbreitung dieser Ernährungsform in Französisch Guyana konnte ich nämlich nichts herausfinden (quelle surprise!). Aber ich bin da ganz zuversichtlich. Außerdem möchte ich mein Französisch verbessern. Die Sprache zu sprechen macht mir viel Spaß, nur bin ich durch meine Wissenslücken noch sehr unsicher.
Was ich mir noch vorgenommen hab, ist eine Tagestour im Regenwald zu machen! Solange er noch da ist, sollte man ihn sich auch mal anschauen wenn die Gelegenheit da ist.

Während ich mich auf das Praktikum jetzt vorbereitet hab, ist mir aufgefallen, dass ich manchmal zu entspannt sein kann. Das gipfelt jetzt darin, dass ich morgen nach der Arbeit um 18 Uhr noch viele Sachen besorgen muss und dann noch packen muss. Zu meinem Glück habe ich viele Arbeitskollegen, die Erfahrungen mit solchen Reisen haben – die geben mir gute Tipps was ich noch brauche, worauf ich achten soll und was ich auch zuhause lassen kann. Deshalb hält sich sogar jetzt noch mein Stresslevel in Grenzen. Das ist wohl das typisch niederrheinische „Et hätt noch emmer joot jejange“.
Einen Tipp möchte ich aber jedem mitgeben, der so eine Reise vorhat: impft euch rechtzeitig! Ich habe mich quasi auf den letzten Drücker gegen Gelbfieber impfen lassen und die letzten Tage und Nächte mit Schüttelfrost verbracht. Das kann als Nebenwirkung leider schon mal vorkommen. Sowas kann man so kurz vor der Reise nun wirklich nicht gut gebrauchen. Da kann man ein noch so entspanntes Gemüt haben.

Wenn ich mein nächstes Update schreibe, kann ich sicherlich schon eine Menge zu meinem Praktikumsplatz, dem Kaffee und der Esskultur sagen. Und wie sich ein neun Stunden Flug anfühlt. Bis dahin,

bisous, Isabelle.

Abschlussbericht

Hallo,

mein Praktikum ist leider schon vorbei. Ich bin wirklich traurig das Unternehmen verlassen zu haben. Es war so ein tolles Arbeiten und der Umgang untereinander war gigantisch. In meinem Ausbildungsbetrieb ist alles eher sehr konservativ und es wird das Motto gelebt „Zeit ist Geld“ und alle sind hier immer nur gestresst.

Meine Hauptaufgaben die 3 Wochen waren; Rechnungen erzeugen, Rechnungsprüfung, Buchungen durchführen, Mahnungen erstellen, Kontoauszüge Kontrollieren und dem Kunden zuordnen und Excel Tabellen für einige Kollegen erstellen wie z.B. neue Formulare für das SEPA-Mandat.

Trotz das alles so toll war habe ich natürlich meine Familie/Mann/Freunde vermisst, die mich auch netterweise in Österreich besucht haben ein Wochenende und wir gemeinsam in Wien um die Häuser gezogen sind.

Festhaltend kann ich sagen, dass die Österreicher sehr freundliche und offene Menschen sind. Zudem gehen sie viel entspannter, auch bei hohem Arbeitsaufkommen, an die Sache ran auch privat kommt mir der Umgang untereinander lockerer vor. Wir Deutschen können uns wirklich eine Scheibe abschneiden und alles etwas lockerer und freundlicher sehen ? und nicht immer über alles motzen.

Abschließend kann ich wirklich nur sagen, dass es jeder machen sollte!! Es ist eine Erfahrung wert und in diesen 3 Wochen lernt man sich selbst nochmal ganz anders kennen und legt die Angst vor neuem komplett weg.

Für mich war es die erste Reise alleine und hat mich natürlich auch Überwindung gekostet aber heute kann ich sagen, dass es die beste Entscheidung war, die ich treffen konnte. Wenn ich nicht verheiratet wäre und evtl. etwas Jünger – wäre ich direkt dort geblieben ? ? ? .

Ich werde die Zeit sehr gut in Erinnerung behalten!