Hallo!
Das Wochenende steht bevor – und damit wird es Zeit für einen kleinen Rückblick auf die letzten Tage.
Seit meinem vorangegangenen Blogeintrag habe ich mich zunehmend in die verschiedenen Tätigkeitsfelder einarbeiten können, sodass ich nun die dort beschriebenen Abläufe selbstständig durchführe – je nach Aufgabenstellung natürlich mit anschließender Kontrolle durch einen Mitarbeiter.
Den Tag über ist man in jeder freien Minute damit beschäftigt, zurückgegebene Medien zu reinigen, auf Schäden zu überprüfen und schlussendlich zu retournieren. Insofern Defekte vorliegen (etwa an CD-, DVD- oder BluRay-Hüllen), werden diese ausgetauscht. Ist das Medium selbst beeinträchtigt und nicht länger lesbar, so ist der verantwortliche Nutzer dazu angehalten, den entsprechenden Titel zu ersetzen.
Sobald ein durch einen Kunden vorgemerktes Medium verfügbar wird, erhält dieser eine Information via E-Mail oder Telefonanruf – abhängig davon, welche Angaben im zugehörigen Datensatz hinterlegt sind. Und auch hier erhält man wieder den Eindruck, Bregenz sei deutlich kleiner, als es eigentlich ist: Das Team der Stadtbücherei weiß nämlich stets ganz genau, welcher Nutzer zu informieren ist bzw. wer ohnehin regelmäßig in der Filiale erscheint und daher keinen weiteren Hinweis erfordert.
Mittlerweile durfte ich den vollständigen Ablauf einer Beschaffung begleiten sowie weitestgehend übernehmen: Die eigentliche Bestellung der einzelnen Titel erfolgt durch den Bibliotheksleiter; dessen Auswahl wiederum setzt sich zusammen aus aktuell erschienenen Titeln, (modernen) „Klassikern“ sowie Kundenwünschen. Letztere müssen allerdings zunächst auf Verfügbarkeit und Popularität geprüft werden – denn die Bücherei muss über das Jahr mit einem durch die Stadtverwaltung bestimmten Budget auskommen. Investitionen jenseits der Plankäufe wollen demnach wohl überlegt sein.
Sobald die erworbenen Medien in der Buchhandlung vorliegen, werden diese persönlich abgeholt; in der Regel übernimmt die Hauptstelle zudem den Transport der durch die Zweigstelle reservierten Artikel. Ebendies durfte ich heute erstmals unbeaufsichtigt erledigen. Dabei musste ich keinerlei mich ausweisende Papiere vorlegen – obschon die Zahlung der Ware erst auf die Ausstellung einer monatlichen Gesamtrechnung hin erfolgt und ich das Geschäft zuvor einmalig besucht hatte. Im Nachhinein betrachtet erscheint mir dies in Deutschland völlig undenkbar, wo man doch stets darum bemüht ist, sich in alle Himmelsrichtungen rechtlich „abzusichern“…
In der Filiale angelangt, müssen die Titel in den Bestand aufgenommen, sprich, katalogisiert werden; dies geschieht mittels einer Software. Hier sind diverse, leicht variierende Masken auszufüllen, die zunächst allgemeine Angaben zum vorliegenden Exemplar abfragen, ehe der Titel in einer Datenbank angelegt wird. Zudem werden ihm eine Signatur (Farben, Buchstaben und ggf. Zahlen) sowie adäquate Schlagworte zugeordnet, um ihn recherchefähig zu machen.
Es folgt das Laminieren, das je nach Beschaffenheit des Buches unterschiedliche Schritte erfordert. Abgeschlossen wird der Vorgang mit dem Freischalten des Mediums; der Titel ist nunmehr über die Suchmaschine zu finden und auch als entleihbar gekennzeichnet.
Soviel zu meiner derzeitigen Tätigkeitsbeschreibung.
Wenn ich die Filiale dann gegen 18:30 Uhr verlasse, liegen sämtliche Schaufenster in der Innenstadt bereits im Dunkeln; die Geschäfte schließen hier nämlich um sechs. Das ist an den längeren Arbeitstagen dann schon eigenartig: Zu wissen, dass Bregenz schläft, ehe man Feierabend hat…
Insofern das Wetter denn mitspielt (aktuell ist es zwar hochsommerlich-warm, dabei allerdings eher regnerisch), werde ich das kommende Wochenende dazu nutzen, ein wenig die Gegend zu erkunden. Dank meines Gastausweises habe ich mich hier vor Ort ja mit diversen Reiseführern eindecken können. 🙂
Ich melde mich also in der nächsten Woche!