Archiv für den Tag: 18. Juli 2017

Die ersten Tage

Hallo!

Am vergangenen Sonntag Nachmittag bin ich nach ganzen sieben Stunden Schnellzugfahrt im beschaulichen Bregenz angekommen. Und ich muss sagen, ich hätte wirklich nicht damit gerechnet, gleich beim Betreten des örtlichen Bahnsteigs von freier Sicht auf Bodensee und Gebirge willkommen geheißen zu werden.

Die Innenstadt war schnell gefunden (dank der zentralen Lage des Bahnhofs allerdings kein Kunststück…). Meine Unterkunft ließ da schon etwas länger auf sich warten. Zwar hatte ich mich vorab mit Wegbeschreibungen und Kartenmaterial ausgerüstet, dennoch strandete ich letzten Endes bereits in der Fußgängerzone. Doch auch hier rettete mich die zuvorkommende Art der Österreicher: Man erkannte meine vermeintliche „Notlage“, sprach mich augenblicklich an, ob ich Hilfe gebrauchen könnte und wies mir den Weg zu meiner Herberge. Ich muss wohl wirklich einen seeehr desorientierten Eindruck gemacht haben…

Mittlerweile sind zwei von 15 Arbeitstagen in meinem Praktikumsbetrieb, der ortsansässigen Bücherei, erfolgreich bestritten. An meine Arbeitszeiten muss ich mich allerdings noch gewöhnen: Montags, mittwochs und freitags zehn Stunden mit je einer Stunde Mittagspause, dienstags und donnerstags fünf Stunden. Das ist einerseits toll, da mir so recht viel Zeit bleibt, die Gegend zu erkunden. Andererseits… na ja. Zehn Stunden. 😉

Das Team hier ist aktuell aufgrund der Ferialzeit zwar recht klein (täglich etwa drei Personen, mich nicht mit eingerechnet), dafür aber wahnsinnig nett: Der Bibliotheksleiter erkundigte sich beim Kennenlernen nicht nur nach meinen persönlichen Erwartungen und Vorstellungen das Praktikum betreffend, sondern bot mir auch gleich das „Du“ an. Überhaupt fühlt sich hier alles sehr leger und fast familiär an, was teils sicherlich daran liegen mag, dass Bregenz (obgleich Vorarlberger Landeshauptstadt) mit etwa 30.000 Einwohnern zumindest in dieser Hinsicht nicht unbedingt eine Metropole ist.

Jedoch duzt man sich hier nicht nur untereinander; auch im Umgang mit Kunden (oder wahlweise auch im Beratungsgespräch mit der Sekretärin des Bürgermeisters) hört es sich – zumindest für mich als Deutsche – stets so an, als kenne man sich schon sein ganzes Leben lang. Vielleicht spielt hier aber auch der österreichische Dialekt mit ein, der einfach alles andere als steif klingt.

Und das ist schon seltsam: Zwar habe ich mir für mein Praktikum ein EU-Land ausgesucht, in dem meine eigene Muttersprache gesprochen wird, und doch tue ich mich noch recht schwer damit, solch gängige Begrüßungsformeln wie „Grüß Gott“ zu adaptieren… Viel schwerer jedenfalls, als mich im fremdsprachigen Ausland plötzlich auf Englisch verständigen zu müssen.

Nun aber zu meinen Aufgaben in der Stadtbücherei:

Tätigkeiten, die sich über den Tag wiederholen, sind etwa das Reinigen und (Ein-)Sortieren vormals entliehener Medien sowie der Versand von Benachrichtigungen an Kunden, sobald ein vorgemerkter Titel zur Verfügung steht.

Daneben habe ich aber bereits jetzt viele weitere Arbeitsbereiche und Vorgänge kennenlernen dürfen. Unter anderem habe ich einen kurzen Abstecher in die eingegliederte „Buchbinderei“ machen und dort einen Bildband eigenhändig laminieren können – natürlich unter Anleitung vom Profi. Auch im Bestellwesen sowie beim Anlegen von Kundenkonten und dem anschließenden Ausweisdruck durfte ich über die Schulter schauen. Dabei wurde mir für die Dauer meines Aufenthaltes ein Gastausweis ausgestellt, sodass ich nun auch als ganz regulärer Nutzer vom Medienbestand der Bibliothek profitiere.

Neben dem Tagesgeschäft finden auch einige Tätigkeiten außerhalb der Filiale statt: So bestücken die Mitarbeiter der Stadtbücherei mitunter regelmäßig den gen Bodensee gelegenen, öffentlichen „Bücherschrank“ mit gespendeter oder aber aus dem eigenen Bestand genommener Literatur. Insbesondere das Regal für Kinder- und Jugendbücher muss hier ständig aufgefüllt werden, da diese dem Schrank zwar in hoher Zahl entnommen werden, zugleich aber kaum Werke aus Privatbesitz wieder hinzukommen.

Des Weiteren durfte ich der Zweigstelle der Stadtbücherei einen Besuch abstatten, mit der mehrmals in der Woche ein reger Medienaustausch betrieben wird. Denn die Kunden dürfen mit ihren Nutzerausweisen aus den Beständen beider Filialen schöpfen.

Anknüpfend an den zuvor beschriebenen Bestellvorgang vom Vortag durfte ich den Bibliotheksleiter heute außerdem zur Abholung der entsprechenden Medien begleiten, die stets bei örtlichen Buchhandlungen in Auftrag gegeben werden, um den lokalen Markt zu unterstützen. Auf internationale Großanbieter wird hier weitestgehend verzichtet.

Okay, das war es zum Start. Mehr dann gen Wochenende.

Bis dahin!

P.S.: Im Gespräch habe ich übrigens erfahren, dass im öffentlichen Bibliothekswesen in Österreich hauptsächlich Ehrenamtler und Quereinsteiger arbeiten. Anders als in Deutschland gelingt der Zugang hier nämlich nicht unbedingt über eine Ausbildung oder ein bestimmtes Studium. Vielmehr kann man sogar erst anschließend an eine dem Bereich entsprechende Anstellung sowie Berufserfahrung den Titel „hauptamtliche/r Bibliothekar/in“ erwerben. (Anders gestaltet sich dies wiederum bei den Einstiegsvoraussetzungen wissenschaftlicher Büchereien.)

Die dritte Woche hat schon angefangen…

Ich kann gar nicht glauben, dass mehr als die Hälfte meiner Zeit hier, jetzt schon um ist. Die letzten ein und halb Wochen möchte ich deshalb auf jeden Fall noch genießen.

Wie man schon aus den ersten beiden Sätzen entnehmen kann, geht es mir hier echt gut. Ich bin bis jetzt mit allem immer noch mehr als zufrieden. Zudem habe ich sehr viel gelernt, bis jetzt vor allem im Bereich Buchhaltung. Dazu kann ich folgendes berichten:

Mein Praktikumsunternehmen führt die vollständige Buchhaltung, dabei wird das Programm Marcologic verwendet. Die Dokumente werden in Registern gruppiert und gebucht, zum Beispiel: Bankauszüge, Abschreibungen, Einkäufe, Verkäufe, etc.
Das Unternehmen früht die Buchhaltung übereinstimmend mit dem Rechnungslegungsgesetzt. So konnte ich mich auch unter anderem mit dem Kontenplan auseinandersetzen.
Da die Buchhaltung zur Zeit viel zu tun hat, konnte ich in dem Fall sehr behilflich sein, da ich schon selbstständig Rechnungen buchen durfte. Zum Beispiel habe ich Rechnungen, die mit Überweiungen gezahlt wurden gebucht, aber auch Rechnungen die mit der Karte oder Bar gezahlt wurden. Was mir echt Spaß gemacht hab obwohl die Arbeit an sich etwas eintönig ist, für mich jedoch war es manchmal eine kleine Herausforderung da alles auf polnisch ist, so auch die Bezeichnung der Konten auf die man die jeweilige Rechnung buchen musste. Erfreulicher Weise hat aber alles gut geklappt und ich konnte einiges dazu lernen.

Ab heute bin ich in der nächsten Abteilung. Die beschäftigt sich damit Anfragen von Kunden anzunehmen, die gewünschten Aritkel (meistens Ersatzteile) bei Firmen, wie zum Beispiel bei meiner Firma (Doppstadt) zu bestellen.
Zudem ist diese Abteilung aber auch mit dem Wareneingang beschäftigt, Lieferscheine werden archiviert.. Auf Details werde ich in den kommenden Tagen eingehen, sobald ich die Abteilung noch besser kennengerlent habe.

Des Weiteren kann ich noch berichten, dass Warschau sehr vielfältig ist. Ich habe sehr viel Glück, dass ich so liebe Kolleginnen hab, die schon paar Mal einen Ausflug nach der Arbeit mit mir gemacht haben:
Die Altstadt ist wunderschön, sowie die „Bulwary“ entlang dem Fluss Weichsel. Aber vor allem kann ich den Kulturpalast in Warschau empfehlen, der Ausblick ist einfach großartig! 🙂

Viki

Hello aus Malta!

Samstag Abend bin ich auf Malta gelandet und war schon in 15 Minuten mit dem Taxi an meiner Unterkunft in San Gwann angelangt. Ich wohne ziemlich zentral und hab schnell gemerkt, dass ich von der Bushaltestelle vor meiner Tür super überall hinkomme, egal ob zum Hafen nach Sliema oder in die Haupstadt Valetta. Das beste daran ist einfach, dass jede Busfahrt egal wie lang man fährt, den Schnapperpreis von 2 Euro hat, das kenn ich von Deutschland anders. Allerdings kommen die Busse hier auch entweder 5 Minuten zu früh oder 20 Minuten zu spät, also hat man besser eine alternative Verbindung oder einfach ein bisschen Zeit parat. In meiner Unterkunft wohne ich in einem Doppelzimmer mit einer Französin. Es gibt noch zwei weitere Zimmer von denen nur eines belegt ist, mit einem Australier und einem Neuseeländer. Morgens stellen die Gastgeber Tanya und Joe ein Fruehstücksbuffet zur Verfügung und abends gibt es um 7 Uhr Dinner, wenn man möchte. Ich find das super, so kann ich typisch maltesisches Essen probieren und nebenbei ein bisschen Geld sparen, um mir dann an manchen Tagen oder am Wochenende auswärts etwas zu gönnen. Was mir bis jetzt schon extrem aufgefallen ist, wie schwer die Sprache “maltese” ist. Man kann es sich wie eine Mischung aus Arabisch, Italienisch und Englisch vorstellen- man versteht einfach nichts. Aber dafür spricht hier auch fast jeder fließend Englisch und deshalb hat man auch keine Probleme sich zurecht zu finden. Am Sonntag hab ich schon richtig viel gesehen, ich war einfach zu neugierig! Erst war ich in St. Julians am Hafen frühstücken und bin dann im Meer schwimmen gewesen. Danach bin ich mit dem Bus nach Valetta gefahren und hab mir die berühmte Cathedrale von St. John’s angeguckt und das wunderschöne, malerische Valetta zu Fuss erkundigt. Ich hab bestimmt 50 Fotos gemacht, so vieles Schönes was ich festhalten wollte! Gestern war mein erster Arbeitstag bei Engel & Voelkers Sara Grech Immobilien. Ich arbeite jeden Tag von 9 bis 16 Uhr in einer kleinen Nachbarstadt, die ich praktischerweise mit dem Bus vor meiner Tür in 25 Minuten erreiche. Meine ersten Aufgaben werden darin bestehen die Verfügbarkeit von Unterkünften zu überprüfen. Dafür werde ich Eigentümer kontaktieren und nachfragen ob ein oder mehrere Objekte verfügbar sind und falls ja genau zu welchem Datum. Dann überprüfe ich ob der monatliche Mietpreis noch aktuell ist und vergleiche nochmal genau die Adresse. Das kann hier schonmal für Verwirrung sorgen, wenn man so wie ich neu ist. Die Strassen heissen hier einfach anders und die Aussprache ist aufjedenfall eine Herausforderung. Beisspielsweise ist meine Adresse Triq In-Naxxar, San Gwann, SGN 9032 1 of 1. Triq heisst Strasse und die einzelnen Wohnungen in einem Gebaude haben dann keine Namen sondern Nummer und Häuser haben Namen wie „Paradiso“ und dann sind nur die Straßen nummeriert, daran muss ich mich wohl erstmal gewöhnen. Die Leute hier sind aber auch sehr offen und ich verstehe mich gut mit meiner Ansprechpartnerin Hannah, die hier selber seit 4 Monaten Praktikantin ist und zufällig auch aus Deutschland kommt und mir deshalb auch super Insidertipps geben kann. LUCKY ME 🙂 Soweit kann ich mich wirklich nicht beschweren und hatte echt einen angenehmen Start, ich freue mich darauf in den naechsten Wochen noch mehr zu erkunden und hab diese Woche schon sehr viel geplant: Wie zum Beispiel ein Food Festival am Wochenende und die Fähre rüber nach Gozo, der Nachbarinsel zu nehmen! Bis bald wieder 🙂