Archiv für den Tag: 7. Oktober 2016

Von der Tastatur zur Werkbank

In meiner ersten Arbeitswoche habe ich einiges erlebt. Natürlich ist vieles unterschiedlich im Vergleich zur deutschen Arbeitskultur.

In meinem Betrieb werden Filteranlagen hergestellt. Hier eine kurze zusammengefasste Arbeitsablaufbeschreibung:
Zunächst werden die benötigten Bleche in Form gewalzen und alle großen Teile schließlich zusammen geschweißt.  Anschließend kommen die Filter zum Sandstrahlen und werden danach lackiert. Zurück in der großen Produktionshalle werden die kleinen Teile vorbereitet und anmontiert, wie z.B. der Druckluft Tank, die Tür oder der Staubeimer.
Daraufhin sind die Filter zum Versand bereit.

Fertige Filteranlagen

Fertige Filteranlagen

Meine Arbeitswoche sah folgender aus:
Die ersten beiden Tagen habe ich vor allem in den Offices verbracht. Mir wurde ein genereller Eindruck über die Arbeitsabläufe vermittelt. Des weiteren wurden mir die Softwares vorgestellt und die Mitarbeiter haben mir die interne Unternehmenkommunikation näher gebracht. Diese würde ich als sehr effizient beschreiben. Sie benutzen viele gemeinsame Software Plattformen und Möglichkeiten, um einen steitigen Austausch über Projekte etc. zu haben. Mir ist auch aufgefallen, dass die Kommunikationsrate sehr viel höher ist, als in Deutschland. Die Mitarbeiter haben deutlich mehr Meetings und quatschen auch erstmal vor Beginn der Arbeit. Auch durch die gemeinsamen Pausen hindurch, wird nur geredet. Man bekommt das Gefühl vermittelt, dass man versucht, Probleme gemeinsam zu lösen und einen hohen Informationsfluss bei zu behalten. Verglichen mit Deutschland, denke ich, dass wir eher versuche Probleme und Thematiken alleine zu lösen und zu erarbeiten. Hier besteht ein deutlicher Unterschied.
Ich habe während den ersten Tagen im Office mit dem Kollegen Angebote und Transportzeichnungen erstellt.

Den Rest der Woche habe ich in der Produktion verbracht. Und es wäre untertrieben zu sagen, dass diese Produktion eine andere Welt ist, als eine deutsche Produktion. Während bei uns alles sauber, geordnet und modern ist, ist es hier eher das Gegenteil. Die Arbeitsplätze der Arbeiter sind nicht ordentlich und sauber gehalten und die Maschinen sind noch aus der Zeit vorm ersten Weltkrieg.
Bis auf die Produktionsleiter (und das ganze Office) spricht keiner der Arbeiter Englisch.
Ein großer Unterschied ist außerdem das Gehalt. Aber ich denke, dass das sowieso klar ist.In der Produktion habe ich Luftdrucktanks und Türen an die Filter montiert, so wie Filterpatronen eingebaut. Zuvor hatte ich die Türhalter und auch die Räder für die Staubeimer zusammengeschraubt. Tätigkeiten, welche in Deutschland wahrscheinlich nicht zu bezahlen wären.
Heute habe ich mit einem anderen jungen Mann kleine Kegel für die Filterpatronen hergestellt.

Herstellung der Kegel

Herstellung der Kegel

Und zwar nur mit einem Hammer und Muskelkraft. Das in Deutschland zu machen wäre unvorstellbar!!
Zum Glück wird zur Zeit ein Werkzeug entwickelt, welches den Prozess der Herstellung erheblich vereinfach wird.
Diese Kegel werden übrigens im Filter vor den Filterpatronen angebracht, damit die Luft sich optimal in die Filterpatronen verteilt.
Diese Tätigkeiten in der Produktion waren defintiv mal eine gute Abwechslung aber ich muss klar sagen, dass ich in Zukunft gerne wieder an die Tastatur zurück wechsel.

Alle Arbeiter kommen übrigens um Punkt 7 Uhr, machen Pause um Punkt 10 und 12 und gehen alle pünktlich um 15 Uhr. Ohne Ausnahme.
Zudem reden die Mitarbeiter ständig, dass gleich Feierabend ist oder schauen oft auf die Uhr, wann denn die nächste Pause ansteht.

Die Uhrzeiten mit entsprechenden Smileys einem Hallenträger angemalt

Die Uhrzeiten mit entsprechenden Smileys an einem Hallenträger angemalt

Bis bald!

Mein Auslandspraktikum in der Türkei!

Hallo alle zusammen! Ich heiße Ekin und bin 20 Jahre alt. Ich habe mich für mein Auslandspraktikum für die wunderschöne Stadt Hatay in der Türkei entschieden, da ich dort geboren und bis zu meinem 8. Lebensjahr dort gelebt habe. Da ich schon seit längerem überlege mal für paar Jahre in der Türkei zu arbeiten, wollte ich mal schauen, ob es auch wirklich so schön ist, wie ich es mir vorstelle.

Nun sitze ich am Flughafen in Istanbul und es ist 03:00 Uhr morgens. Mein nächster Flug ist in 6 Stunden und ich bin sehr nervös, da ich wieder meine Familie und meine alten Schulfreunde sehen werde. Ich bin froh, dass ich noch ein Wochenende habe, bevor das Praktikum beginnt.. so kann ich wieder meine Lieblingsorte besuchen!