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Papillon just for one day

Bonjourten Morgen nochmal!

Im letzten Blogeintrag habe ich euch ja von unserem Ausflug auf die Îles du Salut berichtet, dazu möchte ich euch gerne mehr erzählen.

Nach dem wir mit dem Katamaran und einem sehr zuverlässigem Kapitän und seinem sehr stabilen Sitzplatz rübergefahren sind, haben wir uns sofort wie in einem Film gefühlt oder wie die Zootiere die das erste mal Madagaskar entdeckt haben.

Die Îles du Salut, im deutschen die Inseln des Heils, ist so benannt worden da damals viele Menschen auf dem Festland an Gelbfieber und anderen tropischen Krankheiten gestorben sind und einige sich auf die Insel retten konnten um zu erleben. Denn auf der Îles du Salut gab es kaum Mücken oder andere Krankheiten. Die Inselgruppe wird in 3 aufgeteilt, einmal die Île du Diable, Île Royal (da wo wir waren) und Île Saint-Joseph.

Die Île du Diabel (Teufelsinsel) war bekannt für seine Politischen Häftlinge und ist heutzutage auch kaum zu erreichen, eventuell wenn man hinschwimmt oder mit einem privaten Boot dort ankert. Die Île Royal ist sozusagen die Verwaltung gewesen und die Île Saint-Joseph war ebenfalls für die Häftlinge geeinigt und hatte eine Irrenanstalt. Heute hat dort die Fremdenlegion ihren Außenposten. Aber genug History.

Die eigentliche Vorstellung des Ausfluges war eigentlich: Sonne, Strand und schlafen… und eventuell paar Äffchen sehen. Fehlanzeige. Die Birkenstocks wurden dann doch als Wanderschuhwerk gebraucht und wir sind den ganzen Tag in der Hitze durch die ganze Insel gelatscht. Es hat sich aber gelohnt ! Aber jeder gute Wanderer brauch auch mal eine Pause. So bestellten Isabelle und ich uns erstmal ein Baguette. Ich glaube wir haben noch nie so lange auf ein Baguette gewartet aber Schnelligkeit ist hier wohl nicht so bekannt. Nach gefühlt 4 Stunden kam die Kellnerin mit 2 Baguettes in der Hand und wir waren echt sprachlos. Ich machte das fast 100 Jahre alte Baguette auf und sah eine halbe Scheibe Käse. Mehr nicht. Nada. Ich glaube das Baguette war Trockner als Sand aber gut.. #justLocalThings.

Aber jetzt zu den Bildern:

Luciana x

Work hard, play hard pt. 2

Mit etwas Verspätung geht’s nun weiter mit Part 2! Wuhu!

Diesmal widme ich mich unserem Ausflug auf die Îles du Salut am letzten Samstag. Los ging es da schon um 7.30 für uns. Mit dem Katamaran sind wir ca. 1 Stunde lang über trübes Meerwasser gefahren. Je näher wir den 3 Inseln kamen, desto blauer und klarer wurde das Wasser plötzlich. Einfach wunderschön! Angelegt haben wir an der Hauptinsel in der Mitte der dreier Konstellation, der Île Royal. Bis in die 1950er Jahre wurden diese drei Inseln als Gefängnis von Frankreich genutzt. Auf der Île Royal befand sich die Verwaltung, das Hospital und der Todestrakt. Sounds good. Die anderen beiden Insen, Île du Diable und Île Saint-Joseph wurden leider nicht angefahren. Dort waren die Häftlinge in Zellen ohne Dach, ohne Schutz vor tropischer Sonne und heftigem Regen, untergebracht. Mittlerweile holt sich die Natur ihr Gebiet zurück und die Fauna überwuchert alte Zellen – das soll wohl ein beeindruckendes Bild sein! Das konnten wir nur leider nicht sehen, auf der Île Royal stehen zwar auch die Baraken der damaligen Zeit, jedoch scheinen sich ein paar Angestelle oder vielleicht auch Gärtner darum zu kümmern, dass die Touris komplette Gebäude vorfinden für ihre Bildersammlung, die vielleicht einmal der Familie und Freunden gezeigt wird und dann auf ewig in der Cloud vergessen wird.

Wir sind in der Gruppe losgelaufen und haben die Insel erkundet. Nach ein paar Metern im bewaldeten Gebiet kamen auch schon die ersten Affen an – süße Totenkopfäffchen die von Denise‘ Keksen nicht genug bekamen! Nach 10 Minuten laufen war ich so am schwitzen wie sonst nur in der Sauna! Langsam verstand ich, warum andere Leute ein Sixpack Wasser mitgenommen haben. Und ich Trottel hab anfangs noch darüber gelacht. Bei der nächsten Affen-Großfamilie hab ich mein ganzes Baguette aufgegeben, die waren einfach zu süß mit ihren kleinen Gesichtern und Patsche-Händchen! Die Fütterung wurde begleitet von diversen Handykameras. Trotzdem hab ich nur ein einziges Bild geschafft zu machen, dass halbwegs gut aussieht. Ich war einfach zu abgelenkt von diesen niedlichen, niedlichen kleinen Gesichtern!!

Von den schönsten Erinnerungen gibt es nunmal nur wenige, schlechte Fotos.

Nachdem wir dann alles verfüttert hatten was da war, ging es weiter Richtung Wasser. Das war so ziemlich das karibischste, was ich in meinem Leben je gesehen hab und vermutlich auch das einzige karibische, was ich jemals sehen werde. Das Wasser war überraschend kühl, weshalb es mir gar nicht auffiel, dass ich 45 Minuten ohne Sonnenschutz am schwimmen war. Mehrmals. Die Hautärztin wird sich freuen, wenn sie mich in 2 Wochen braun gebrannt sieht. Aber sei es drum! Unter Palmen zu schlafen während ich auf kühlen Steinen lag, mit den Geräuschen von brechenden Wellen im Ohr war so entspannend, dass ich sogar vergessen hab, dass wir wieder zurück ins Lycée müssen. Und einen Delfin hab ich auch springen sehen! ..Dachte ich zumindest. Als ich Damien davon erzählt hab, erklärte er mir, dass das kein Delfin war sondern ein anderer großer Fisch, der das eben auch macht. Was für ein Fisch das genau war, kann ich gar nicht mehr sagen. Ein paar Eindrücke von der Bucht gibt es jetzt auch noch! (Die Treppen, durch die man ins Wasser kommt und die ganzen Steinkonstrukte rundherum haben übrigens auch Strafgefangene erbaut. Das war schon ein wenig bedrückend)

So viel von mir, Tschüssikowski!

Isabelle x

End of the road

Guten Morgen ihr Lieben !

Langsam nähern wir uns dem Ende unserer Reise bzw. Abenteuer. Wer hätte gedacht, dass wir die drei Wochen doch so gut gemeistert haben und alle zusammengehalten haben. Ich glaube wir können echt stolz auf uns sein.
Heute haben wir unseren letzten Arbeitstag und dann haben wir endlich geschafft ! Da Isabelle und ich gestern schon unser Projekt beendet haben und vorstelle durften ist es heute etwas ruhiger im „Büro“ und viel Arbeit gibt es nicht mehr für uns. Allerdings ist das gar nicht so schlimm, weil die ESA Chefin uns heute alle zum Mittagessen bei sich zuhause eingeladen hat und wir heute dann schon um 12:00 Uhr gehen dürfen.
Was das Projekt angeht, die Leute waren begeistert! Wir haben sehr viel positives Feedback bekommen. Zusammen mit Damian und Laury saßen wir danach noch ca. 1h in der Küche und haben uns nochmals herzlich bei den beiden bedankt. Damian hat sich sehr viel um unsere Probleme gekümmert und uns immer seine Hilfe angeboten, dafür sind wir ihm sehr dankbar. Allgemein war hier eine tolle Arbeitsatmosphäre und man hat sich echt schnell total wohl hier gefühlt. Natürlich haben wir mit Damian viel Englisch gesprochen, aber ich muss sagen, am Ende waren es doch immer mehr französische Sätze. Die beiden lobten uns auch nochmal dafür, dass unser Französisch die letzten Wochen echt besser geworden ist und wir total viel verstehen.
Ich bin sehr froh darüber bei GRETA gearbeitet zu haben und ich glaube man hätte es fast nicht besser haben können. Isabelle und ich haben wirklich das richtige und wahre Französisch-Guyana kennenlernen dürfen. Wir haben so viele Orte gesehen, so viele Menschen (was schon fast gruselig ist wie groß unser Netzwerk hier in 3 Wochen geworden ist, die ganzen Leute aus Cayenne und Saint Laurant..) und so viele Eindrücke. Unter anderem auch die ganzen Frauen die von ihren Geschichten erzählt haben, wieso sie bei GRETA sind, was sie vorher gemacht haben  und was sie danach anstreben wollen, war echt toll. Dafür bedanken wir uns herzlich bei dem GRETA Team. Wir sind jetzt schon fast echte locals haha.

Heute Nachmittag sind wir ebenfalls bei unserem kolumbianischen Lieblings Bäcker Felix zum Caipi trinken verabredet und dass mal nicht um 9:00 Uhr morgens. Er sagt immer „Es gibt Alkohol und es gibt Rum, dass sind 2 verschiedene Sachen“. Heute gab er uns sogar ein kleines Abschiedsgeschenk, selbstgemachte Kekse.

Bevor ich es vergesse: Letzten Samstag haben wir einen Ausflug auf die Îles du Salut gemacht. Aber damit dieser Blog kein Roman wird erzähle ich euch im nächsten mehr darüber und zeige euch die wunderschönen Fotos.

Bis Baldrian,

Luciana x

Mein letzter Tag

Hallo zusammen,

heute ist mein letzter Tag im Praktikum.

Meine Abschlussbewertung fiel, mit einer 4 „outstanding“ in allen Kategorien, sehr positiv aus.

Das Team hat sich bei mir für meine Mithilfe bedankt. Die Aufgabe, an de ich 2 Wochen gearbeitet habe, war meiner Betreuerin eine große Hilfe.

Ich hatte eine schöne Zeit hier und finde es schade, die neu kennengelernten Kollegen zurück zu lassen.

Aber ich kann mich uch auf etwas freuen:

Am Wochenende steht endlich Sightseeing an! Meine Freundin besucht mich und wir werden uns die schönsten Plätze in Kopenhagen angucken. Anschließend fliegen wir gemeinsam zurück.

Bis zum nächsten Mal…

Lea

Hier noch ein Foto von meinem Büro in Kopenhagen:

It’s picture time!!!!!

Man merkt ja langsam, dass mein Blog kein bisschen chronologisch ist…aber viel Spaß beim anschauen ?

Da beobachtet ein Haufen wilder Tiere einen Affen….und ich durfte mir keinen einstecken….

Mein Faultier! Auch dieses durfte ich mal wieder nicht mitnehmen…

Meine Äffchen und Ich! Auch hier durfte ich mir mal wieder keinen einstecken…

Den wollte ich mir nicht einstecken…..

Unser Lieblingsausflugsziel: der Strand! Aber wichtig man darf nie vergessen sich einzucremen!

Und man sollte ein bisschen aufpassen, wenn man unter einer Kokosnusspalme liegt! Man könnte ja von einer erschlagen werden 😀

#NichtohnemeinTeam

Expedition durch den Regenwald…nein ich habe nicht bei dem langen Fußmarsch geschwitzt…

Natürlich gibt es hinter all den Bildern eine lustige Geschichte und ich werde nicht in der Lage sein alle aufzuschreiben, also schaut einfach mal bei den anderen Blogs vorbei,dass  vielleicht findet ihr ja die ein oder andere Story:D

 

IT’S THE FINAL COUNTDOWN

…NANANANA ⏳.

Ich hoffe, dass nun alle diesen wundervollen Song von Europe im Kopf haben, denn genau mit dieser Stimmung bin ich heute Morgen (Montag) in die dritte und letzte Woche des Auslandspraktikums gestartet. Die letzte Woche. Die letzten fünf Tage arbeiten im Museum – oder besser gesagt, an meinem Flyer. Haaach, der Tag hat so gut begonnen und dann..naja…wie sagt man so schön: nach dem Hochmut, kommt der Fall. Während sechs von uns sich bereits wieder beim Bäcker Felix nebenan zum Frühstück tummelten, kroch eine – ich zitierte Denise – „SPINNE! SPINNE! LEUTE, RIESEN SPINNE!“ über meinen Rucksack, als wir am Tisch sassen. Diese brachte uns alle schon vor der tägliche Tasse Kaffee auf, oder in diesem Fall besser, zum Trab. Durch Felix aber, der sich waghalsig der Spinne mit einem Stück Zewa stellte und uns im Nachhinein seine Beute darin präsentierte, konnten wir ohne fiesen Besucher unser Frühstück fortsetzen. Seit Montag allerdings wird dieser Tisch nun gemieden.

Im Museum angekommen, verbrachte ich die erste Stunde des Tages auf der Terasse in der Morgensonne, da mein Computer (leider) gebraucht wurde. So schrieb ich ein paar Dinge herunter, die hier in Frazösisch-Guyana als völlig normal, von uns aber alles andere als normal angesehen werden, – dazu aber demnächst mehr – als ich von einem Bauarbeiter unterbrochen wurde, der mir in einem kleinen Smalltalk erzählte, wie sehr er Deutschland mag – besonders wegen des Fussballs. Genauer: Dortmund. Er war nicht der erste Guyaner, der uns von seiner Leidenschaft zu diesem Verein erzählte. Der BVB ist bei den Guyanern hier ist scheinbar sehr beliebt!

Später am Tag – ich wollte meinen Ohren kaum glauben – ,als ich von meiner Chefin die magischen Worte „It’s okay“ zur finalen Version meines Flyers hörte, war ich einfach nur happy. Ja, darüber habe ich mich sehr gefreut, denn nach einer der unzähligen Versionen des Flyers, fand ich mich damit ab, dass Begeisterung über den Flyer, abgesehen von der Putzfrau und mir, hier nicht stattfindet. C’est finiiii! *tröööt*

Nachdem ich nun keinen Flyer mehr habe, den ich zum millionsten Mal umgestalten darf, bekam ich am Mittwoch die wichtige Aufgabe, das Grüngelände des Museums auf alle möglichen Blumen und Pflanzen zu erforschen, die mir auffielen, Fotos von diesen zu schiessen und anschliessend die Namen herauszufinden. Was würden die hier nur ohne meine Hilfe tun? Immerhin bot mir meine Chefin Sonnencréme für die Mittagssonne an. Seit Mittwoch sitze ich nun also daran – natürlich angepasst an das Arbeitstempo der Menschen hier vor Ort – die Fotos meiner Erkundungen nachzubearbeiten, um um sie für Facebook besonders ausdrucksstark aussehen zu lassen.

Da sich aber die Tage hier vor Ort nun schon an einer Hand abzählen lassen, fallen mir mehr und mehr Dinge ein, an die man sich mittlerweile gewöhnt hat, oder die man vielleicht sogar zu Hause vermissen wird: Das morgendliche Frühstücksritual mit den anderen sechs aus der Gruppe in der Bäckerei, das Gute-Laune-Wetter (warme Temperaturen um die 30 Grad Celsius samt Sonnenschein im Oktober), das an den Strand gehen nach Feierabend (wenn auch nur für eine Stunde, da es dann schon dunkel wird), das Ausweichen vor den mittlerweile bekannten Schlaglöchern auf den Routen, die man bereits ohne Google Maps hinter sich legt, die Frage von Felix, dem Bäcker, ob man einen >>Jus d’Orange<< zum Frühstück möchte, der sich als Caipirinha entpuppt, oder aber der mittlerweile angepasste Fahrstil an die Einheimischen, der dann auch mal über den Fahrradweg führt… Mit einem Bein stehen wir Sieben nach drei mehr als aufregenden Wochen, die sich anfühlten wie drei Monate, quasi wieder zu Hause.

Aber so nervenaufreibend das Slalom-Fahren bei den ganzen Fahrradfahrern hier war, wird es mir doch fehlen mit unserem roten Schlitten durch Guyana zu fahren und die „Familie“ einzusammeln.

Die Zeit, als die Lehrer noch mit uns hier waren, kommt einem so weit entfernt vor, genau wie unser Kurzaufenthalt in Paris. Heute geht es an das Kofferpacken…Wird das vielleicht eine Umstellung sein, in Deutschland plötzlich wieder ein ganzes Zimmer für sich und einen Herd zu haben. Noch kann ich mir das gar nicht so richtig vorstellen…

Eine Sache, die ich aber definitv NICHT vermissen werde: Reis von Oncle Ben’s aus der Mikrowelle – Achtung, Werbung wegen Markennennung – (lauetete der Satz so?) den hatten wir hier nämlich meehr als genug!

Wenn wir nach der Landung in Paris nicht aufgrund der Temperaturdifferenz erfroren sind, erzähle ich euch von den beiden allerletzten (!!!) Tagen und den Erlebnissen hier aus Französisch-Guyana.

Bis dahin,

Kerstin.

Endspurt

Hallo zusammen,

noch 3 Tage Praktikum und dann ist die schöne Erfahrung auch schon vorbei. Ich freue mich zwar auf meine Arbeitskollegen in Düsseldorf, aber ich fange gerade an mich in Kopenhagen richtig einzuleben und gehe daher mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

Am Wochenende war ich mit meinen Arbeitskolleginnen essen in der „Cantina“. Ein sehr hübsches Restaurant. Das Essen war sehr lecker, aber wie alles in Kopenhagen auch sehr kostspielig. Das Treffen diente zum Austausch der „Young Stars“ aller Abteilungen, auch der Operative. Sogar eine Dame vom Empfang gesellte sich dazu. Anschließend bestanden eine Kolleginnen darauf mir das Nachtleben von Kopenhagen zu zeigen. Zu meinem Unglück wird hier in den Nachtclubs geraucht. Zumindest in einigen Bereichen.

Im Büro läuft es auch gut, meine Ansprechpartnerin gab mir heute ein sehr gutes Feedback zu meiner bisherigen Leistung im Praktikum und ich war sehr zufrieden damit.

Zu der Frage, wie wir das papierlose Büro leben:

Wir vermeiden es Dinge auszudrucken und führen jetzt auch die Personalakten digital. Es soll einfach im Sinne der Umwelt auf Papier verzichtet werden. Protokolle und Dokumente, die der Information dienen, werden digital bereitgestellt und während Besprechungen via Surface Hub angezeigt. Das Einzige was noch nicht papierlos läuft ist die Finanzbuchhaltung, da die original Belege für die Finanzprüfer aufgehoben werden müssen.

Düsseldorf und Kopenhagen unterscheiden sich in der Handhabung des papierlosen Büros nicht.

Bis zum nächsten Mal!

Lea I.

Just local things

Hier mal ein kleiner Ausflug zu allen Sachen, die als völlig normal hier in Französisch Guyana angesehen werden….

  1. Es ist völlig normal mit seinem Vogel an der Leine an einer Strandbar zu sitzen und mit ihm aus einer Kokosnuss zu trinken !
  2. Caipirinha geht immer! Ganz egal wieviel Uhr es ist!
  3. Rechts vor links im Straßenverkehr wird ja mal total überbewertet…
  4. Wie man am besten eine Frau hier anmacht? Einfach mal laute Kussgeräusche machen
  5. Wenn der Flirtversuch dann erfolgreich war, dann sieht man des öfteren schwangere Teenager #tennieMütter#WennKinderKinderkriegen
  6. Das Lied „Hey was geht ab, wir feiern die ganze Nacht“ wird hier perfekt umgesetzt (ist ja egal, wenn man am nächsten Tag arbeiten muss)
  7. Das Wetter kann sich innerhalb von Sekunden ändern…so kommt es schonmal vor, dass man plötzlich im Regen steht
  8. Auch ist es hier Gang und Gebe Wassermelonen im Einkaufswagen zu verkaufen
  9. Niemand läuft über den Zebrastreifen (außer wir) und Ampeln existieren hier nicht
  10. Das günstigste Klopapier ist rosa! Die Freude bei den Mädchen ist groß, bei David nicht so…
  11. Alles ist teurer, da alles aus Frankreich exportiert wird
  12. Tote Fische im Meer? Standard
  13. Wenn eine große Spinne beim Bäcker auftaucht wird man von den Kunden merkwürdig angeschaut, wenn man plötzlich schreit!
  14. Wer braucht schon öffentliche Verkehrsmittel?
  15. Überall sind Gechos (so süß!!!!!!!)
  16. Eine Toilette am Strand, wie man sie normalerweise kennt existiert nicht…also macht man einfach mal in einen Eimer hinter ein paar Palmen
  17. Man fängt sich hier sehr leicht einen Sonnenbrand ein. Also immer schön eincremen.

Immer wenn uns in der Gruppe so etwas auffällt wird immer nur gesagt „Just local things“. Also wenn mir weitere „just local things“ einfallen, dann werd ich diese einfach mal hier ergänzen….bis dahin führe ich meinen nicht chronologischen Blog weiter 😀

Denise

 

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Kein Französisch in Französisch Guyana

Wie im letzten Beitrag versprochen, werde ich nun endlich mal etwas über meine Arbeit schreiben. In meinem allerersten Beitrag hatte ich erwähnt, dass ich am Düsseldorfer Flughafen arbeite, also gehören Flugzeuge und generell größere Maschinen zu meinem Arbeitsalltag dazu. Doch meine Praktikumsstelle hat rein gar nichts mit Flugzeugen zu tun, sondern stellt die Ariane Raketen her und das ist nochmal eine ganze Stufe gewaltiger, als so ein Flugzeug.

Hier könnt ihr ein Modell von der Ariane 5 Rakete sehen, welches vor dem CSG Gebäude steht. 

Aber fangen wir mal ganz von vorne an, da ich noch nicht von meinem ersten Arbeitstag berichtet habe und wir nun schon in der dritten und somit letzten Woche vom Praktikum sind. David und meine Wenigkeit wurden an unserem ersten Arbeitstag zuerst zur Ausweisstelle gefahren, damit wir ein total schickes (man bemerke bitte die Ironie) Ausweisbild machen konnten. Denn nur mit diesem Ausweis kann man in die verschiedenen Gebäude rein bzw darf sich auf dem Gelände bewegen. Anschließend wurden wir von unseren Betreuern abgeholt (vlt sollte ich zu diesem Zeitpunkt mal erwähnen, dass David bei der ESA sein Praktikum macht und ich bei ArianeGroup). Jedenfalls als ich meine Betreuerin sah war ich felsenfest davon überzeugt mit meinen nicht vorhandenen Französisch Kenntnissen zu glänzen und mich mit perfektem deutschen Akzent vorzustellen, aber dies war nicht nötig denn Donna (meine Betreuerin) spricht fließend Deutsch! #wasfüreinGlück! Es stellte sich danach sehr schnell raus, dass ich in einem Deutschen Unternehmen gelandet bin und fast alle aus Bremen kommen. Natürlich gibt es dort auch welche die nur Französisch reden, aber bei denen konnte ich dann wirklich mit meinem  Bonjour glänzen (und einem Gesichtsausdruck der nach Verzweiflung schrie, als einige versuchten dann mit mir französisch zu sprechen….) Ich wurde von allen sehr herzlich aufgenommen und bekam sofort die Aufgabe ein Organigram zu erstellen, aber natürlich habe ich es mir nicht nehmen lassen, dass man mir dort auch alles mögliche zeigt (also die Rakete, die gerade gebaut wird, die Startbahn und noch vieles mehr) aber jetzt höre ich erstmal auf zu schreiben, da ich Hunger habe und Mittagspause!

Also bis bald!

 

Arbeitswechsel, Sprache und Krankheit – Welcome to Guyane

Nachdem wir am Sonntag Frau Stieldorf und Herrn Denis verabschiedet hatten, brach für uns die zweite Woche, nun komplett auf uns allein gestellt, an. Statt, wie eigentlich ursprünglich geplant, beim Museum des Spaceports zu arbeiten, wechselte ich von der ESA zwei Gebäude weiter zum BLC, dem Bureeau Local des Compétences. Das BLC fungiert innerhalb des CSG (Centre Spatial Guyanais – also des European Spaceports) als eine Art Verteiler für Bewerbungen. Nötig vor Allem wegen der schieren Anzahl von Unternehmen verschiedener Branchen die auf und um den Spaceport arbeiten. Von hier werden die Bewerbungen an die in Frage kommenden Unternehmen weitergeleitet und Empfehlungen gegeben.

Meine Aufgabe im BLC sollte die Übersetzung einer Broschüre für Praktikanten (wie passend) sein. Meine Kolleginnen heißen Béatrice Leopold und Zwei mal Martine und sind von Beginn an sehr freundlich. Sie sprechen jedoch kein Englisch und somit komme ich, sehr zur Freude von Frau Stieldorf doch noch zu einiger Sprachpraxis im Französischen. Die Broschüre zählt zentrale Anlaufstellen innerhalb des CSG auf und gibt Tipps rund um das Arbeiten auf selbigem, sowie zum Leben in Kourou und Guyana allgemein. Das Papier war bisher natürlich nur auf Französisch verfügbar, da aber auf der Basis ein internationales Team arbeitet, ist es gerade für den Start eines längeren Praktikums sinnvoll, diese Informationen auch zu verstehen. Gewünscht wurde eine Übersetzung auf Englisch und Deutsch. Ich entschied mich schnell dafür, mit der Englischen zu beginnen, denn eine solche, dem Wortlaut nahe Übersetzung auf Deutsch auch so zu formulieren, dass diese mir auch zusagt, erschien mir schwieriger. Außerdem würde die englische Version wohl von mehr Praktikanten genutzt werden können.

Die Arbeit ging mir wie gewohnt gut von der Hand. Ich nutzte dazu meinen eigenen Laptop, da für mich kein Zugang zum PC verfügbar war. Dafür bekam ich, das erste Mal in meinem Arbeitsleben ein eigenes Büro, und das sogar mit Ausblick auf das Raketenmodell vor dem Parkplatz des CSG. Zum Nachschlagen wurden mir Wörterbücher auf den Tisch gelegt, in die ich aber nicht einmal reinschaute, denn Wörterbücher waren natürlich auch auf meinem Handy für die Reise vorinstalliert.

Die Entscheidung mit der englischen Übersetzung zu beginnen sollte sich noch auszahlen. Denn natürlich verdarb ich mir (vermutlich dank des Mikrowellen Futters auf das wir dank einer unterirdisch ausgestatteten „Küche“ im Internat zurückgreifen mussten) den Magen. Zusammen mit einer Rundfahrt auf dem Gelände des CSG für die „Nouveaux Arrivants“ (Neuankömmlinge) verpasste ich diese Woche somit insgesamt 2,5 Tage Arbeitszeit. Als ich am Donnerstagmorgen meiner Chefin Béatrice per Telefon auf Französisch für die Arbeit absagen wollte, machte sie sich so große Sorgen, dass sie mich zum Schultor beorderte. Hier wartete ich dann eine halbe Stunde nach Treffpunkt und zwar nicht, weil sie sich etwa verspätete, sondern bereits in der Verwaltung der Schule Alarm machte. Ich muss vorab sagen, dass alles was an diesem Vormittag folgte unglaublich fürsorglich von Béatrice war, die dafür auch Ihren Arbeitstag opferte, trotzdem fühlte ich mich im Nachhinein doch sehr übergangen. Ich wurde zu keiner Zeit nach meiner Meinung gefragt, obwohl ich meinen Körper wohl immer noch am besten einschätzen kann, und von Stelle zu Stelle geschliffen. Als Mitte zwanzig jähriger behandelt, fühlte ich mich an diesem Tag kaum. Es ging erst zu den deutschen Lehrern vor Ort – ohne das etwas dabei rum kam. Dann zur Schulärztin – die auch keine neunen Weisheiten präsentieren konnte. Immerhin wurde mein nicht vorhandenes Fieber gemessen und mir eine Wasserflasche geschenkt. Dann zur Verwaltung, in drei Damen um mich herum sehr schnell Französisch sprachen. Ich glaube es ging darum wer mich zum Arzt fährt – ob ich das auch für nötig halte wurde nicht gefragt. Auf dem Weg aus der Schule eröffnete mir Béatrice, dass Sie nun mit mir ins Krankenhaus führe – brav Oui gesagt und weiter. Dort angekommen sollte ich mich im dreckigsten Wartezimmer welches ich bisher erleben durfte hinsetzen, während Béatrice mit meiner Krankenkassenkarte und meinem Ausweis in der Schlange stand. Es ging dann schnell ins Hinterzimmer (ich dachte schon als weißer würde ich bevorzugt behandelt, was mir unangenehm war) aber lediglich zum Wiegen, Blutdruck messen und erneuten Fieber messen. Danach wieder in den Warteraum in dem es von Kranken wimmelte und Kinder auf dem Boden spielten – 2,5 Std warten. Nach dieser gefühlten Ewigkeit ein Schnelltest mit Blut für Cholera, Malaria und Dengue Fieber (alles negativ), ein bisschen auf dem Bauch Gedrücke und eine Aufforderung zur Abgabe einer weiteren Probe. Der Arzt verschrieb mir 2 Medikamente (von denen ich eines bereits vorher von Béatrice bekommen hatte und dessen deutsches Äquivalent ich in meiner Reiseapotheke bereits mitgebracht hatte). Danach war das Krankenhaus auch geschafft. Die Ergebnisse der Analyse würde ich dann am Samstag/Montag abholen können. Wir fuhren noch zum Supermarkt, Schonkost kaufen und danach endlich wieder ins Internat, wo ich von Anfang an einfach hätte bleiben wollen. Wie gesagt bin ich Béatrice Dankbar, dass sie einen solchen Aufwand für mich betreibt. Insgesamt war es aber (Stand jetzt am Wochenende ohne Ergebnisse der Analyse) viel Wirbel um nichts und das zu großen Teilen wegen der Sprachbarriere und der Mutterinstinkte meiner Chefin.

Die Woche klang am Freitag mit ruhigem Arbeitstag und Magen aus.

Guyane Fashion Week

Ein kleiner Exkurs zum wohl überraschendsten und ungewöhnlichsten Abend am Ende der ersten Woche in Kourou: Des Besuchs der Guyane Fashion Week.

Auf die Einladung der ESA Chefin Charlotte Beskow bekamen wir die Chance tatsächlich eine Modenschau zu besuchen. Ein Event an dem Ich nicht gedacht hätte jemals teilzunehmen, geschweige denn hier in Französisch Guyana. Typisch Deutsch war die Gruppe natürlich überpünktlich da und konnte teilweise noch den Aufbau beobachten. Die Location war klasse gewählt: direkt vor dem Modell der Ariane 5 Rakete in Originalgröße. Wir alle waren sehr gespannt, was uns genau erwartet.

Speziell neugierig wurden wir dann als am Einlass an alle Gäste dünne weiße „Fleischeranzüge“ und Haarnetze verteilt wurden. Gemutmaßt wurde ob wohl Farbe eingesetzt würde. Aber nein, keine Farbe und auch keine Erklärung. Unsere Theorien belaufen sich auf Schutz vor Insekten, oder die Absicht nicht durch die Kleidung des Publikums von der Mode auf dem Laufsteg abzulenken.

Auf der Modenschau präsentierten Designer aus Guyana, Martinique, Brasilien und Frankreich ihre Kollektionen. Das Beste war natürlich das Buffet danach, Caipi inklusive, as usual. Der gehört hier sowieso zum Repertoire, denn bereits wenige Stunden später am nächsten Morgen bot uns der Bäcker unseres Vertrauens namens Félix einen „Jus d’orange“ an, der so gar nicht nach Orange schmeckte.

Update der zweiten Woche….

Die zweite Woche im Dschungel….

Nun kommt der zweite Teil meiner zweiten Woche hier.

Dann am Donnerstag war ein normaler Arbeitstag im Büro, Sachen eingescannt, Leila geholfen….Am Abend bin ich dann mit Denise und ein paar von ihren Arbeitskollegen bei Milo Grill essen gegangen. Frank, ein Arbeitskollege, hat uns netterweise vom Internat abgeholt. Er meinte, dass wir unbedingt den Spieß mit Haifleisch probieren sollten. Der schmeckte gar nicht so schlecht, aber komisch zu wissen, dass das Hai war….. Bei der Runde war auch ein ehemaliger Chef von der Ariane Group( die sind dafür zuständig, dass die Raketen zusammen gebaut werden) und erstmal schön französisch Küsschen rechts und links und auch seine Frau.

Es war ein cooler Abend und wir haben viel gelacht, es war schön mal mit Leuten auf Deutsch zu reden, die hier zeitweise leben. Sie wohnen hier in Kourou auf einem angemieteten Gelände oder kaufen entweder direkt ein Haus oder bauen sich eins hier. Die meisten von Ariane Group kommen aus Bremen und fliegen immer hier hin für eine gewisse Zeit und dann wieder nach Hause.

Freitag haben wir dann nach der Arbeit ein bisschen am Strand entspannt. Und waren abends noch essen in einem Restaurant, das uns empfohlen wurde. Ich hatte ein Curry mit Reis, es war lecker aber ich hatte abends dann ein wenig Bauchschmerzen und habe dann schlecht geschlafen….. aber wir mussten am nächsten Tag früh los. Wir hatten einen Trip nach Îles-de-Salut geplant.

So ging es kurz nach acht von Kourou mit einem Boot Richtung Îles-de-Salut. Als wir dann nach ca 1 1/2 Stunden ankamen, konnten wir die Schönheit der Inseln betrachten. Ich habe noch nie so einen schönen Ort gesehen. Klar gab es da Ruinen, die nicht so schön waren aber überall Palmen, blaues Wasser, kleine Affen, Agutis (das sind kleine Nager, die mit Meerschweinchen verwandt sind) und Dschungel. Natürlich musste ich viele Fotos machen, komme ja wahrscheinlich nie wieder auf diese wunderbare Insel. Aber diese gingen alle ohne Filter, denn die Natur hatte schon seinen eigenen Filter. Auf der Insel liefen kleine Affen rum, die wir mit Keksen gefüttert haben. Die waren so süß. Gegen Nachmittag ging es dann für uns zurück mit dem Boot.

Abends waren wir bei einem Grillen eingeladen, bei den Leuten von der Ariane Group. Es war ein sehr lustiger Abend und ich wäre noch ewig geblieben. Alle waren gut drauf und hatten Spaß.

Am Sonntag war dann Waschtag, mehrere Waschmaschinen durften wir bei der Unterkunft der Ariane Group anstellen und haben währenddessen am Pool entspannt. Die ganze Truppe ist so nett und hilfsbereit.

Das waren meine Erlebnisse von der zweiten Woche. Und bin schon gespannt, was in der dritten und letzten Woche so passiert bis dahin……

Au revoir!

Isabell