Salut!
Wahnsinn, eine Woche oder auch ein Drittel des Praktikums ist bereits um. Kaum zu glauben, dass ich noch vor einer Woche in meinem gewohntem Umfeld gearbeitet habe, und seit Dienstag in einem fremden Land und einer fremden Firma arbeite. Und kaum zu glauben, dass es sich inzwischen ganz normal anfühlt, als wäre es schon ewig so.
Morgens, 6:30 Uhr Wecker klingelt, 7:45 kurze Besprechung in der Firma, und dann geht es schon los. Gemeinsam mit einem anderen Kollegen bin ich über mein gesamtes Praktikum für die Wartung & Installation von Alarmanlagen zuständig. Feierabend um 17 Uhr.
Die Firma bei der ich während des Praktikums arbeite ist ansässig in St. Laurent Blangy, einem Vorort von Arras. Die Firma gliedert sich im wesentlichen in 3 Geschäftsfelder: Elektroinstallationen für Privatleute, Elektroarbeiten im Öffentlichen Verkehrsraum und Wartung & Installation von Alarmanlagen.
Zugegeben, die Wartung und Installation von Alarmanlagen ist nicht gerade die spannendste Arbeit, gerade wenn man, wie bereits im Vorhinein befürchtet, „nur“ als Praktikant daneben steht und alles beobachtet. Das kommt durch das andere Bildungssystem hier. Wenn in Frankreich ein Betrieb einen Praktikanten aufnimmt, kommt dieser gerade aus der Schule und hat keinerlei praktische Erfahrung was die Arbeit angeht. Und das ist der Unterschied zu der Ausbildung in Deutschland, wo es eine Berufsschule für die theoretischen Grundlagen gibt, und den Betrieb für den Praktischen Teil der Ausbildung.
Also fahre ich mit meinem Kollegen fast durchgehend durch den Ort und bin damit beschäftigt z.B. die Batterien in den Anlagen zu tauschen, da diese zu alt sind und nicht mehr die benötigte Kapazität haben. Meine Firma hat in jedem Gebäue der Gemeinde eine Alarmanlage installiert, 12 an der Zahl. Daher gibt es eigentlich immer etwas zu tun.
Meine Erwartung, dass ich meine Sprachkenntnisse verbessern werden, werden hier auf jeden Fall hinreichend erfüllt, da man eigentlich durchgehend sich entweder mit dem Kollegen unterhält (oder es zumindest oft versucht) oder mit den Kunden. Dadurch lernt man natürlich enorm die Sprache wie zum Beispiel Fachvokabular und Redewendungen, die man direkt im nächsten Gespräch anwenden kann.
Ich muss allerdings feststellen, dass die Digitalisierung hier noch nicht so weit fortgeschritten ist, wobei ein Vergleich schwer fällt, da es eine andere Art der Arbeit ist. Die Programmierung der Alarmanlagen wird logischerweise mit dem PC durchgeführt, wobei die Software dafür etwas älter ist.
Was mich persönlich erstaunt hat, ist die Art der Kommunikation hier. Während in Deutschland eigentlich alles Relevante über E-Mails abgewickelt wird, wird hier meist alles im persönlichen Gespräch besprochen und geklärt.
Erstaunlich wie schnell man sich an ein neues Arbeitsumfeld anpasst und die Routine schnell angepasst wird. Bisherige Bilanz: Einfach eine super Erfahrung, die man nur jedem empfehlen kann!