Archiv für den Tag: 26. Juli 2022

Die ersten Tage

Hallo,

Ich bin gut in Japan angekommen, und dachte, ich teile mal meine Erlebnisse. Da der Laptop, den ich hier bekommen habe, keine Umlaute hat, werde ich dementsprechend anders schreiben.

Samstag, 23.07.
9.30 Uhr: Ankunft am Frankfurter Flughafen
10.00 Uhr: fertig mit Gepaeckabgabe und Sicherheitskontrolle. Da die Sommerferien in Hessen an diesem Wochenende beginnen, will ich auf Nummer sicher gehen. Jetzt heisst es, vier Stunden Zeit totschlagen, bis der Flug geht.
13.10 Uhr: Einlass am Gate
13.55 Uhr: geplanter Abflug. Da das Flugzeug auf der hintersten Ecke des Flughafens steht, dauert die Abfertigung etwas laenger.
14.30 Uhr: Abflug

Pilot sagt, dass der Flug 11:40 Stunden dauert, laut Flugplan sind es 12:50 Stunden.

Mein Plan ist, wach zu bleiben und die letzten Stunden zu schlafen, da Ankunft Ortszeit 9.45 Uhr morgens ist.
Der Plan scheitert. Habe vergessen, wie laut und kalt Flugzeuge sind. Musik und Oropax bringen beide nichts. Vergeblich versuche ich, die letzten 6 Stunden des Fluges zu schlafen. Als ich kurz davor bin, es doch zu schaffen, wird das Fruehstueck gebracht (0.30 Uhr).

Ankunft in Haneda um kurz nach neun. Der Parkplatz ist noch besetzt, weswegen wir ca. 20 Minuten warten muessen, bevor das Flugzeug verlassen werden darf.
Nach dem Ausstieg, erst mal Toilette ausgesucht. Dass es die 乙姫 (Oto-hime / Klangprinzessin) bereits am Flughafen gibt, habe ich erwartet. Aber nicht so!
Die Tueren zu den Toiletten sind offen, wenn man daran vorbei geht, geht in der Schuessel Licht an und die Toilette gibt ein Geraeusch von sich. (Ich wollte davon ein Video machen, doch es kamen immer Leute rein.) Wenn man sich hinsetzt ertoent, ausgeloest durch einen Bewegungsmelder, ein Rauschen, damit man sich fuer die Geraeusche, die man waehrend des Geschaeftes so von sich gibt, nicht schaemen muss. Abgezogen wird auch teilweise automatisch, wenn man aufsteht. Das Klopapier ist dafuer super duenn.

Hier ein Foto der Funktionen der Toilette in meiner Wohnung
Stopp; Bidet; Intimdusche; Wasserintensitaet; Klobrillenheizung; Wassertemperatur; An/Aus
Bisher ueberzeugt mich das noch nicht so.

Nach dem ersten Klo-Erlebnis also durch den ganzen Flughafen gelaufen, fuer die Corona-Kontrolle, nur um am Ende wieder da rauszukommen, wo ich ausgestiegen bin. Damit man den Weg zu dem Gesundheitscheck auch bloss nicht verfehlt, stehen alle paar Meter Menschen herum, die ein Schild haben, auf dem die Richtung und ggf. Bilder der Dokumente sind, die man an der naechsten Station rausholen muss. Aus Sicht von Deutschen absolut unnoetige Jobs. Davon gibt es hier aber mehrere.

Endlich an der Gepaeckausgabe angekommen, hiess es warten. Dadurch dass ich die erste in Frankfurt war, war mein Koffer entsprechend weit hinten im Flugzeug.
Als ich auch den Koffer endlich hatte, gings nach draussen. Dort wartete bereits Tatsuya, der Kollege meines Vaters, der mich abholte.
Da mein Vater meinte, er wuerde „ordentlich“ Englisch sprechen, habe ich nicht erwartet, dass die zweite Frage, die er mir stellt, – auf japanisch – ist, ob es okay ist, wenn wir japansich sprechen. Mein Vater hat eben wieder mal masslos uebertrieben, als er denen geschrieben hat, ich wuerde ein bisschen japanisch sprechen.

Ab zum Auto. Bin auch direkt auf der richtigen Seite eingestiegen. Immerhin weiss ich ja, dass hier Linksverkehr herrscht.
Erst einmal Einkaufen. In der gemieteten Wohnung gibt es keine Toepfe, Pfannen etc.
Dabei sagte Tatsuya, dass ich nach 22.00 Uhr nicht mehr raus gehen solle, da Kawasaki nicht die sicherste Stadt sei. Meine Antwort darauf war nur: „Mit Sicherheit sicherer als einige deutsche Staedte.“
Dann wurde ich an der Wohnung abgesetzt und alleine gelassen. 12.15 Uhr.
Vor allem anderen, erst einmal die Klimaanalage anmachen, dann Koffer ausraeumen.
Dann fast verzweifelt: SIM-Slot des Handys geht nicht auf, auch in einem Elektronikfachmarkt bekommen die das nicht hin. Ohne Google Maps bin ich aber aufgeschmissen. Nehme also erst einmal das tragbare Wlan aus der Wohnung mit. Dann ab nach Tokyo. Dort aus dem Bahnhof raus, will nach Ginza. Laufe in die falsche Richtung, also weiter geradeaus und zum Kaiserpalast. Dann vom Kaiserpalast aus nach Ginza. Oder auch nicht, wieder falsch gelaufen… Daher also zum Zug und zurueck nach Kawasaki. Dort kurz was essen und um halb zehn ins Bett. War ja auch ein langer Tag.

Montag, 25.07.
Um 10.00 Uhr gehts ins Buero. Dort ist die erste Frage, ob ich meinen PC dabei habe. Ich verneine, hat mir ja keiner gesagt, nur mein iPad ist dabei. Offensichtliches Stirnrunzeln.
Da Tatsuya wohl auch nicht so recht wusste, was er mit mir machen soll, sind wir ins Lager nach Yokohama gefahren, haben ein bisschen Chaos bgutachtet, ich habe gelernt wie die Hammer in einem Schredder befestigt werden und sich drehen und dann ging es auch schon Mittagessen. Im Auto hatte ich ihm von meinem Internet-Problem erzaehlt, sodass er mir kurzerhand eins altes Handy fuer die japanische SIM geliehen hat. „Ich brauche das nicht mehr, du kannst es also mit nach Deutschland nehmen.“ Das habe ich natuerlich nicht vor!!!
Auf die Frage, warum fast alle Japaner draussen eine Maske tragen, selbst wenn keiner in der Naehe ist, meinte er: „Weil sonst Leute kommen und einem ins Gesicht schlagen.“ Wie ernst das gemeint ist, weiss ich nicht. Weil ich das ehrlich gesagt auch nicht vertanden habe.
Um 14.00 Uhr kam er dann zu mir und sagte: „Ich werde jetzt einen Laptop fuer dich besorgen. Wie du siehst, arbeiten die meisten remote. Deswegen musst du auch nicht jeden Tag kommen. Weil unnoetige Aufgaben will ich dich jetzt auch nicht machen lassen. Viel Spass beim Sightseeing.“
Damit war der erste Arbeitstag nach vier Stunden also auch schon vorbei.
Nachdem ich einkaufen war, hatten wir bereits 16.00 Uhr. Da drei Stunden spaeter die Sonne schon untergeht, habe ich mich dagegen entschiedenm noch nach Tokyo zu fahren. Also „Sightseeing“ durch Kawasaki – a.k.a. durch die Shopping-Mall am Bahnhof und das Einkauszentrum gegenueber (wo es die kuerzeste Rolltreppe der Welt gibt) laufen. Das ist so riesig, das erwartet man nicht!

Das (noch) etwas chaotische Lager

Dienstag, 26.07.
Wieder um 10.00 Uhr ins Buero. Tatsuya gibt mir einen kleinen Laptop und erklaert mir die Aufgabe. „Hier hast du die Einkaufs- und Verkufszahlen mit 6.000 bzw. 12.000 Zeilen. Kannst das ja mal inventarisieren und die Bestelzeitpunkte berechnen. Bekommst du das hin? Arbeitszeiten sind uebrigens von 10.00 bis 17.00 Uhr, Pause kannst du machen wann du willst. Ich gehe aber meistens auch zwischen 13.00 und 14.00 Uhr nach Hause und arbeite von da weiter. Du musst also auch nicht den ganzen Tag hier bleiben.“
Joa, irgendwie krieg ich das schon gebacken. Sind ja nur mehrere hundert Produkte und tausend ueber tausend Zeilen in einer Excel-Tabelle.

So sieht eine japanische Tastatur aus


Nach einer Weile kommt er wieder zu mir. „Ich habe jetzt ein Meeting mit Takeo (dem Big Boss.) Willst du dabei sein, damit er auch mal dein Gesicht sieht?“
Takeo wohnt in Nara und ist demnach nicht im Buero. Ausserdem ist er derjenige, den mein Vater wegen alldem hier gefragt hat.
Sie haben also den Marketingplan fuer dieses Jahr besprochen. Zwischendurch hat Tatsuya mir gesagt, worueber sie geredet haben. Er hatte mich zwar gefragt, ob sie das auf Englisch besprechen sollen, doch das wollte ich ihnen nicht antun.
Dann kam die Frage aller Fragen: Faellt dir ein typisch deutsches Werbegeschenk fuer unsere Kunden ein?
Da ich damit nicht gerechnet habe, war meine erste Antwort das, was es in Deutschland auch oft gibt: Flaschenoeffner. Nach ein paar weiteren Minuten hatte ich dann die „grandiose“ Idee: Lederhosen-Schluesselanhaenegr mit derm Firmennamen drauf. Mal gucken, wofuer die sich letztenendes enstscheiden.

Um 14.30 Uhr wurde ich dann aus dem Buero geworfen, weil Tatsyua – wie bereits angekuendigt – ins Homeoffice gewechselt ist.
Also ab nach Tokyo. Diesmal habe ich Ginza – das Reichenviertel – gefunden. Sieht irgendwie aus wie der Rest der Stadt. Dort erst einmal in einem Konbini (24-Stunden Laden) einen Regenschirm fuer 10 Euro gekauft. Es war den ganzen Tag bewoelkt und hat immer wieder angefangen zu regnen. Als es das naechste Mal angefangen hat, hatte es auch wieder aufgehoert, bis ich den Schirm aus der Tasche grkamt hat. Es war den ganzen Tag laos ziemlich schwuel, bei ca. 26 Grad, doch das war erstaunlich gut auszuhalten.
Von Ginza aus zum Tokyo Tower, natuerlich erst mal in die falsche Richtung. Dort war ich um 17.00 Uhr durch. Rushhour in der Bahn, also noch ein bisschen Zeit vertieben. Nach Roppongi, ein bekanntes und beliebtes Vergnuegungsviertel. Als ich dort den Weg nicht gefunden habe, kam direkt ein Sicherheitsmann und hat mich gefragt, was ich suche. In Kawasaki spricht kaum jemand Englisch, obwohl es ja die 9. groesste Stadt ist. Und wenn ich da planlos rumstehe, spricht mich auch niemand an. Mal gucken, ob das in Tokyo noch oefter passieren wird, weil sie dort mehr an Auslaneder gewoehnt sind.

Um 19.00 Uhr habe ich mich dann auf den Rueckweg gemacht. Die Rushhour war da leider noch nicht vorbei. Zum Glueck war der Wagen, in den ich gestiegen bin, aber nicht ganz so voll. Auch wenn Mittags noch ein paar Leute in der Bahn miteinander reden, ist es abends totenstill. Die einzige Stiimme, die man hoert, ist die des Lokfuehres, wenn der einen halben Roman redet, oder wenn die Durchsage gemacht wird. Die ist dort uebrigens zusaetzlich noch auf Englisch.

„Typisch japanisch“ in Roppongi. Doener habe ich hier ehrlich gesagt nicht erwartet.

Ich habe schon oefter gehoert, dass Auslaneder in Japan teilweise ziemlich angestarrt werden. Ob die Leute mich nun angucken, weil ich Auslaender bin, oder ob ihr Blick beim Durchdiegegendschauen nur zufaellig an mir haengen bleibt, kann ich nicht sagen. Auch habe ich noch nicht bewusst mitbekommen, dass sie ueber mich reden (gaijin = Auslaender). Vielleicht kommt das noch, vielleicht auch nicht.

So, das war es von den ersten drei Tagen. Am Donnerstag gehen Tatsuya und ich einen Kunden auf dem Schrtottplatz (?) besuchen. Er dachte erst, ich wuerde nicht mitwollen, weil es da dreckig ist und sich das fuer eine Frau nicht gehoert, an so einem Ort zu sein.
Pffft, solange ich meine weisse Hose an dem Tag nicht trage, ist das mir doch egal.
Mal schauen, was noch so auf mich zukommt.

またね
Ina

2 Woche in Tallinn

Hallo zusammen zu meinem Bericht zur zweiten Woche in Estland. Arbeitstechnisch hat sich nicht viel geändert ein paar neue Prozesse wurden mir erklärt und somit wurde auch meinem Aufgaben Bereich etwas mehr Abwechslung hinzugefügt, was mich definitiv erfreut hat, aber natürlich nahmen dadurch auch die Fälle zu bei dennen ich um Hilfe bitten musste, dass war jedoch kein Problem, da ich mich mit Fragen immer an meine Kollegen wenden konnte die in der Regeln schnell helfen konnten. Anders als in Deutschland gab es diese Woche etwas mehr Regen und etwas kühleres Wetter, was mich aber nicht abgehalten hat die schönen Tage zu genießen. An einem Tag fuhr ich zum Beispiel mit dem E-Scouter zurück aus der Stadt zum Hotel und konnte dabei die schönen Fahrradwege bzw.
Fahrrad-Straßen benutzen. Diese finde ich wirklich wunderbar , weil man sich einfach viel sicherer fühlen kann, wenn man nicht mit den Autos zusammen auf einer Straße fahren muss wie das oft der Fall in Deutschland ist.
Ich hätte mir gerne ein Fahrrad für die Zeit hier besorgt, dann hätte ich noch besser alles erkunden können, aber leider ist der Plan schwerer umzusetzen gewesen als gedacht und ich habe es dann doch lieber sein gelassen. Mir ging es nicht jeden Tag allzu gut und ich entwickelte etwas Bauschmerzen. In der Woche hatte ich nicht wirklich etwas besonderes gegessen, jedoch noch einige weitere Locale ausprobiert, wo ich bisher noch nicht war. Dabei entdeckte ich zum Beispiel auch ChopSticks wo es leckere ,,chinesische,, Gerichte gab die auch eine ordentliche Schärfe hatten. Leider entwickelte Ich in den nächsten Tagen ein paar Bauschmerzen, die mich erstmal nur etwas einschränkten später aber dazu führten, dass ich die Nacht von Sonntag auf Montag fast nicht schlafen konnte und ich dann Montag krank im Hotel geblieben bin. Welches Essen wohlmöglich dazu geführt hat konnte ich zu dem Zeitpunkt jedoch nicht sagen. Ich hoffe die nächste Woche wird etwas runder verlaufen. Wir lesen uns beim nächsten Beitrag, drückt mir die Daumen für eine schöne dritte Woche.

Woche 8

Hallo zusammen, so langsam beginnt der Countdown, jetzt sind es nur noch drei Wochen, die ich hier in Barcelona verbringen werde. Die Zeit vergeht echt verdammt schnell. Aber wollen wir mal nichts überstürzen. Ich werde so viel es geht aus den drei Wochen rausholen. So, und nun zur vergangenen Woche. Am Dienstag habe ich zum ersten mal an einem Fußballspiel der Firmeninternen Fußballiga teilgenommen. Endstand 4:4. Das Spiel fand Draußen und bei 33 Grad statt. Ich glaube ich habe in meinem Leben noch nie so viel geschwitzt. Davon abgesehen fand am Donnerstag eine Infoveranstaltung für alle Mitarbeiter statt. Im Rahmen dieser Infoveranstaltung wurden die aktuellen Zahlen des bisher gelaufenen Geschäftsjahr und neue Projekte/Produkte vorgestellt. Außerdem wurde den Mitarbeitern die Gelegenheit geboten Fragen an die Chefetage zu stellen. Ich muss sagen, dass ich das ein gutes Vorgehen finde, die Mitarbeiter so auf dem Laufenden zu halten und über die aktuelle Unternehmenssituation zu informieren, zumindest hält man die Mitarbeiter so informiert und motiviert. In Verbindung mit dieser Info-Veranstaltung kamen letzte Woche einige Deutsche aus der Chefetage zu Besuch, was naheliegend ist, da Giesecke & Devrient ein deutsches Unternehmen ist. Mir viel der deutsche Besuch das erste Mal in der Kantine auf, als ich mich auf einmal gewundert habe, warum ich zum ersten Mal, seit ich hier bin, das Gespräch von anderen Mitarbeitern verstehen konnte (Spanisch verstehe ich nämlich nicht) und dann wurde mir plötzlich bewusst, dass Sie Deutsch sprachen.

Die Temperaturen hier haben sich übrigens nochmal erhöht. Bei uns in der Wohnung laufen mehr oder wenige 24/7 die Ventilatoren, da die Temperatur drinnen sich gut und gerne bei durchschnittlichen 31 Grad befindet. Draußen und vor allem in der Sonne ist es natürlich nochmal ein ganzes Stück wärmer. Die Strände sind daher (vor allem am Wochenende) komplett überlaufen und das Wasser, was in den ersten Wochen meines Aufenthalts noch gut kalt war, wird wärmer und wärmer. Aktuell ist, was die Temperaturen anbelangt, aber auch einfach keine Veränderung/Besserung in Sicht. Bleibt also abzuwarten, ob und wann es mal wieder etwas abkühlt.

In diesem Sinne, bis nächste Woche und ich hoffe, dass zumindest in Deutschland die Temperaturen bald mal wieder aushaltbar/angenehmer sind.