Die letzten beiden Tage waren für mich körperlich sehr anstrengend. Ich habe meine letzten Arbeitstage in der Montage verbracht und dort meine Unterstützung angeboten, da im Büro nicht so viel zu tun war. Da in der Montage sowieso jede Hilfe benötigt wird, habe ich Schlüssel geringt immer je 2 Schlüssel an einen Ring. Sicherlich war das eine der einfacheren Aufgaben und benötigt keine große Fachkenntnis um erledigt zu werden. In mehr als 10 Stunden (über Tage verteilt natürlich) fanden rund 15.000 Schlüssel den Weg in die Versandbox. 15000 Schlüssel mit 15 verschiedenen Schließungen mussten allerdings nicht nur geringt werden, sondern auch nachbearbeitet, da bei der Produktion in der Kunststofftechnik ein kleiner Grat an zwei Seiten des Schlüssel entstand. Das verlängerte natürlich den Vorgang, machte die Aufgabe jedoch wenigstens etwas interessanter. Nach dem erledigten Auftrag, folgte eine weitere Aufgabe. Diese war für mich deutlich ansprechender, da sie nicht so monoton war und es mehrere Arbeitsschritte gab und diese auch in sich etwas komplexer waren. Das kam einer Werkstattarbeit näher als wirklich der reinen Montage. Um den Vorgang genau zu verstehen, gehe ich nochmal auf den Produktionsprozess genauer ein.
Die Schlüsselrohlinge, welcher hier ankommen sind unbearbeitet. Das heißt, dass sie noch keine Schließung haben und somit keine Sicherung. Im ersten Schritt der Bearbeitung der Schlüssel, werden zwei längst Fräsungen vorgenommen. Diese sind auch noch nicht für die Schließung zuständig sondern dienen lediglich der Führung des Schlüssels. Der nächste Arbeitsschritt war dann meine Aufgabe. Es wurden die Schlüssel nach Schließungsnummer beschriftet und dann wurde der Schlüsselbart gefräst. Dies erfolgt mit einer kleinen Fräsmaschine, die für die jeweilige Schließung über einen PC konfiguriert wird. Die Schlüssel werden beidseitig gefräst, damit man sie in beide Richtungen in das Schloss einstecken kann. Die Schlüssel werden manuell eingelegt und auch manuell gedreht. Nach diesem Vorgang wird eine Kunststoffkappe über den Schlüssel gesteckt und mit einem Splint wird das gante fixiert und an einem Musterschloss getestet. Die Prüfung beendet den Bearbeitungsvorgang. Bei 100 Stück, dauert das natürlich auch seine Zeit aber die Arbeit hat mir verdeutlicht welche Schritte genauestens zu beachten sind. Da ich sowohl im Einkauf als auch im Vertrieb schon mit vielen verschiedenen Schließungen konfrontiert wurde, hat mir meine Aufgabe geholfen eine Schließungsnummer und die damit verbundenen Merkmale zu verstehen.
Während meiner Arbeit in der Montage erfolgten die Anweisungen und Erklärungen lediglich auf Französisch. Die Mitarbeiter haben sich Zeit für mich genommen und haben mir langsam und mit Gebrauch von einfachem Vokabular meine Aufgaben erklärt. Ich verstehe immer besser was von mir gefordert ist und ich konnte mich schnell mit dem Fachvokabular anfreunden.
Am 14. Juli wird in Frankreich der Nationalfeiertag zelebriert. Der Feiertag hat seinen Ursprung am 14.07.1790. An diesem Tag lud der König aller Provinzen in Frankreich zu einem großen Fest ein wegen der Jährung des Surms auf die Bastille (Auftakt der franz. Revolution) An der Vorbereitung nahmen Menschen aller Bevölkerungsschichten Teil und somit wurde der Tag als ein Zeichen der französischen Solidarität angepriesen. Bis heute gilt dieser Tag als unangefochtener Nationalfeiertag. In großen Städten gibt es Paraden und Feuerwerke um diesen Tag zu huldigen. Dies war ein Statement der Solidarität und Den freien Donnerstag werde ich nutzen und nach Straßburg fahren. Eine der schönsten Städte Europas wie ich hörte und auch nicht weit weg von hier. Das Europaparlament allein sollte schon einen Besuch wert sein und ich hoffe natürlich so viel wie möglich von dem Nationalfeiertag mitzubekommen.
Sowohl Merkel als auch Trump befinden sich momentan in Frankreich und debattieren mit dem französischen Präsident Macron über die Verteidigungszusammenarbeit. Dies ist notwendig da Macron sich verpflichtet hat bis zum Jahr 2025 zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für die Verteidigung auszugeben.
Archiv für den Tag: 13. Juli 2017
Auf geht’s nach Madrid!
Mein Name ist Katja Ottersbach. Ich bin 22 Jahre jung und mache zurzeit eine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement. Nun verschlägt es mich für 3 Wochen in die Hauptstadt Spaniens, Madrid.
Für mich war klar, als es hieß, dass die Berufsschule ein Auslandspraktikum anbietet, dass ich daran teilnehmen werde. Denn ein Auslandsaufenthalt bietet immer viele Möglichkeiten neue Erfahrungen zu sammeln und seinen eigenen Horizont zu erweitern. Auch dass es für mich nach Spanien geht, stand für mich eigentlich von vorneherein fest, da ich die Sprache ein bisschen spreche und mich sehr für die Kultur und die Arbeitsabläufe in Spanien interessiere. Da hat es sich angeboten das Praktikum in der Auslandsagentur meines Ausbildungsbetriebes zu absolvieren. So kann ich mein Wissen aus der Ausbildung auch dort weiterhin anwenden und erweitern.
Bei der Planung lief alles reibungslos und unkompliziert ab. Schnell hatte ich eine Unterkunft in der Nähe meiner Arbeitsstelle gefunden. So benötige ich zur Arbeit nur 10 Minuten. Auch den Alltag in einer Großstadt mit 3 Mio. Einwohnern zu bewältigen, wird für mich etwas komplett Neues sein. Denn im Gegensatz dazu wohne ich in Deutschland in einer Stadt mit gerade einmal 70.000 Einwohnern. Dennoch freue ich mich auf die neuen Herausforderungen und Erfahrungen und muss zugeben, dass ich auch schon etwas aufgeregt bin.