Ich wurde nun schon mehrere Male gefragt:
„Warum machst du überhaupt ein Auslandspraktikum?“
Nun, warum mache ich das? Es gibt viele Gründe, die mich zu dieser Entscheidung geführt haben.
Zum einen mache ich eine Zusatzqualifikation, die sich „internationales Marketing und Außenhandel“ nennt und um die Prüfung bei der IHK machen zu dürfen, muss ich ein dreiwöchiges Auslandspraktikum vorweisen.
Des Weiteren ist mein Ausbildungsbetrieb weltweit vertreten und ich habe großes Interesse daran zu sehen, wie es an den anderen Standorten ist und wie der Ablauf aussieht.
Ein Grund dafür, dass ich ausgerechnet Deltastaal gewählt habe, ist dass es hier ein Lager gibt, welches eng mit der Transportabteilung zusammenarbeitet. In Düsseldorf haben wir zwar eine Transportabteilung, aber kein Lager. Ich weiß nur durch Werksbesichtigungen, womit wir eigentlich den ganzen Tag arbeiten und wie Stahl produziert wird. Lagerhaltungsmethoden kenne ich auch nur theoretisch aus der Berufsschule und dadurch, dass ich hier die Möglichkeit habe alles aus nächster Nähe zu erleben, habe ich die Chance alles aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Ich sehe wie die Organisation aussieht, wie die Logistik abläuft und so viel mehr. Das ist für mich sehr wichtig, da es mich zum einem sehr interessiert und ich zum anderen für meine mündliche Abschlussprüfung das Thema „Transport und Logistik“ gewählt habe. Und wo kann man besser lernen, als direkt vor Ort?
Ein weiterer Grund ist die Kultur, da ich es sehr faszinierend finde, wie viele unterschiedliche Kulturen und Traditionen es auf der Welt gibt.
Zum anderen bin ich schon immer sehr an Sprachen interessiert gewesen. Ich bin zweisprachig aufgewachsen und beherrsche daher Deutsch und Russisch. In der Schule kamen dann Englisch, Französisch und Spanisch hinzu. Wenn man reist, merkt man wie bedeutsam es ist, unterschiedliche Sprachen zu kennen, da man dadurch viel leichter mit den unterschiedlichsten Menschen in Kontakt kommt und ihnen auch ein Stück weit entgegenkommt, wenn man mit ihnen in ihrer Sprache kommuniziert. Und selbst wenn man die Sprache nicht perfekt beherrscht, so zählt doch der Versuch und wenn das Gegenüber einen versteht so hat man sein Ziel doch erreicht. Ich werde in den drei Wochen natürlich kein Niederländisch lernen, jedoch werde ich dennoch etwas mitgenommen haben und im Stande sein, jemanden auf Niederländisch zu begrüßen, zu verabschieden, mich kurz vorzustellen und ein Brötchen zu bestellen. Durch das Praktikum kann ich natürlich auch meine Englischkenntnisse verbessern, da nur eine Mitarbeiterin in meinem Hotel Deutsch sprechen kann und ich sozusagen gezwungen bin, Englisch zu sprechen, was gut so ist.
Noch ein Grund ist, dass es ein positiver Punkt im Lebenslauf ist, der einem immer hoch angerechnet werden wird.
Ein weiterer Grund ist, dass das Auslandspraktikum ein Schritt in die Selbständigkeit ist. Schließlich gibt es viel zu organisieren und man ist drei Wochen alleine. Natürlich hatte ich anfangs Bedenken, da ich noch nie solange alleine war und das auch noch in einem anderen Land. Aber dann habe ich mich an folgendes Zitat erinnert:
„Uns halten nur die Grenzen, die wir uns selber setzen.“
Und es stimmt. Wir dürfen uns nicht einreden, dass wir etwas nicht können. Wir müssen es zuerst versuchen und lernen unsere eigenen Grenzen, die wir einzig und allein in unserem Kopf aufbauen, zu überwinden. Denn dann stellen wir nämlich fest, dass all die Bedenken unnötig waren und wir viel mehr können, als wir es von uns selbst erwartet haben.