Archiv für den Tag: 24. März 2023

Ankunft in Sevilla

Bei meiner Ankunft in Sevilla habe ich direkt eine ziemlich ernüchternde Erfahrung gemacht: Kaum jemand spricht Englisch. Und ich spreche kein Spanisch. Sich mit dem Taxifahrer zu verständigen, der mich zu meinem Airbnb bringen sollte, war eine mittelschwere Katastrophe, denn während er davon ausgegangen ist, dass ich mich weigere, das Geld zu zahlen, wollte ich einfach nur, dass er mir den Betrag zeigt, da ich die Zahlen nicht verstanden hatte.

Bei der Schlüsselübergabe hat mir überraschenderweise Französisch geholfen, die Wohnung habe ich schließlich dank Google Maps gefunden.

Ich bin an einem Sonntagnachmittag in Sevilla angekommen und, wie in den meinsten Ländern, ist Sonntags alles an Geschäften geschlossen. Zum Abendessen hat es mich also in ein Restaurant verschlagen und, der Globalisierung sei Dank, gibt es Unternehmen, die überall auf der Welt tätig sind und überall das genau Gleiche bieten. McDonalds zum Beispiel.

Mein Praktikumsbetrieb befindet sich in der Innenstadt, die, sobald man mit Zeichensprache ein Busticket besorgt hat, sehr leicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist. Die meisten meiner Kollegen hier sprechen Englisch und ich bin sehr herzlich aufgenommen worden.

Was die Nachhaltigkeit im Betrieb angeht, kann ich (noch) nicht allzuviel sagen. Es gibt ein Mülltrennungssystem und viele Mitarbeiter arbeiten aus ganz Spanien aus remote von zuhause, was bedeutet, das sie schon mal nicht mit dem Auto anreisen.

Auch meine Vorgesetzten gehören dazu, ich bin also größtenteils sehr selbstständig in der Entscheidung über meinen Arbeitstag. Die Arbeit beginnt um zehn Uhr und bereits am ersten Tag hat man mir klargemacht, dass es hier nicht darum geht, dass ich so viel schaffen soll, wie möglich, sondern dass ich die bestmögliche Erfahrung haben soll (Da es ein unentgeltliches Praktikum ist, sind die Erwartungen entsprechend niedrig). Ich kann die Erledigung meiner Aufgaben sehr frei gestalten und das Ende meines Arbeitstages frei wählen. Bisher gehe ich zwischen 17.30 und 18.30 Uhr (Die Kollegen, die da sind, bleiben meistens noch 1- 2 Stunden länger.) und komme auch mit meinen Aufgaben sehr gut hin.

Ein paar Probleme, auf die ich nicht vorbereitet war, waren die Tatsache, dass ich trotz Santander-Bankkarte an einem Santander-Bankautomat Gebühren zahlen musste, außerdem, dass das Kranwasser mit Chlor versetzt und entsprecht nicht unbedingt trinkbar ist und zusätzlich, dass das 30-Tage Busticket, welches ich mir eigentlich besorgen wollte, eine zehntätige Beabeitungsdauer hat.

Ansonsten gefällt es mir bisher jedoch sehr gut und ich freue mich schon darauf, am Wochenende ein wenig die Stadt zu erkunden!

Ende der zweiten Woche in Slowenien

Heute wurde ich erneut der Vermittlungsabteilung zugeteilt und habe eigenständig die anstehenden Aufgaben bearbeitet. Des Weiteren fand ein kurzes Teammeeting statt, welches sich mit einem geplanten Teambuilding-Tag befasste. Dabei wurde betont, dass für das Unternehmen eine harmonische Zusammenarbeit im Team von hoher Bedeutung ist.

Mein persönliches Lernziel

Meine Motivation für das Auslandspraktikum ist das IHK-Zertifikat in Internationalem Marketing und Außenhandel, das von der Schule geboten wird. Vorraussetzungen für die Zulassung zur Prüfung ist ein dreiwöchiges Praktikum im Ausland.

Eine lange Zeit sah es so aus, als ob das Praktikum nicht stattfinden kann, da es mir schwerfiel, ein Unternehmen in Ausland zu finden, das ein Berufspraktikum für einen derart kurzen Zeitraum anbietet. Schließlich wurde mir über Freunde ein Kontakt in Sevilla vorgestellt, es gab einen ersten Video Call und eine halbe Stunde später stand fest, dass ich im Frühjahr drei Wochen nach Sevilla kommen kann.

Sowohl in der Abschlussevaluation, als auch in diesem Blogbeitrag soll es eigentlich um mein persönliches Lernziel für den Aufenthalt in Sevilla gehen, doch ist gestehe ganz ehrlich, dass ich mir da keine konkreten Gedanken gemacht habe.

Grundsätzlich hat das Reisen mir immer Spaß gemacht, bereits mit vierzehn bin ich ohne meine Eltern in den Sommerurlaub gefahren. Ich glaube, für mich besteht der Mehrwert in diesem Praktikum in der Erfahrung. In den Menschen, die man kennenlernt, den Situationen und auch Komplikationen des täglichen Lebens, mit denen man sich auseinander setzen muss, denn man kann gar nicht anders. In Sevilla spricht kaum jemand Englisch. Aber ich kann nicht einfach gehen, oder dann nicht mit dem Bus fahren oder nicht zahlen, nur weil ich nicht verstanden habe. Ich musse eine Möglichkeit finden.

Und ich glaube, dieses ‚Einfach in die Situation hineingeschmissen werden‘ hat einen viel größeren Lerneffekt als alles, was man sich anlesen oder gepredigt bekommen kann. Unanbhängigkeit, Einfallsreichtum und Selbstorganisation gehören zu den Dingen, die einem einfach nicht beigebracht werden können.

Eine andere Sache, die jedoch nichts mit dem Auslandsaspekt, sondern eher dem Praktikumsaspekt zu tun hat, die ich mir erhofft habe, ist Einsicht in andere Arbeitsweisen und Aufgaben. In meinem Ausbildungsbetrieb habe ich, soweit ich das beurteilen kann, für eine Auszubildende relativ viel Freiheit, allerdings bin ich größtenteils im Backoffice eingesetzt.

Vom Praktikum erhoffe ich mir, andere Bereiche eines Betriebs kennenzulernen, andere hierarchische Strukturen und auch andere Arbeitsweisen.

Nachhaltigkeit / Umweltbewusstsein in meinem Ausbildungsunternehmen

Das Thema Nachhaltigkeit, bzw. Umweltbewusstsein ist mit Sicherheit in vielen Unternehmen sehr präsent.

In meinem Betrieb ist es so, dass 95 % der Mitarbeiter ein ÖPNV-Ticket haben, das zu 100 % durch den Betrieb gezahlt wird. Die meisten von uns kommen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit, was, angesichts der Tatsache, dass unser Büro mitten in der Düsseldorfer Innenstadt ist, vermutlich aber auch die am wenigsten stressige Methode ist. Es gibt einen Firmenwagen, der von der Geschäftsleitung genutzt wird, dieser fährt mit E-Strom.

Einmal wöchentlich wird ins Büro ein Obstkorb geliefert, für diesen wurde erst dieses Jahr der Lieferant gewechselt, da wir ausschließlich Bioobst beziehen, das, soweit möglich, regional ist. Des Weiteren nutzen wir an Reinigungsprodukten, Seife und Spülmittel die Marke Frosch, welche stark auf Recycling und grüne Alternativen setzt.

Ein Aspekt, an dem man jedoch durchaus ansetzen könnte, ist der Papierverbrauch im Büro. Obwohl erst letztes Jahr die Anzahl der Drucker reduziert worden ist, wird noch immer unglaublich viel ausgedruckt, von dem das meiste sowieso wieder im Papierkorb landet. Die Idee, stattdessen mit Tablets zu arbeiten, um Dokumente, die am Ende sowieso nur wieder eingescannt werden, direkt digital zu bearbeiten, klingt zwar erstmal gut, allerdings ist dann die Frage, ob die Menge an Strom, die besagte Tablets ziehen würde, nicht vielleicht sogar die Umweltbilanz verschlechtern würde, trotz des eingesparten Papiers.

Was mir immer wieder auffällt, ist, dass kaum jemand von den Kollegen sich um Stromverbrauch kümmert. Wenn man in Meetings oder in die Mittagspause geht, werden Bildschirm, Luftreiniger und alles an Licht einfach angelassen, obwohl das Büro für mindestens eine Stunde unbesetzt ist.

Es gibt einige Dinge, wo schon angesetzt wurde, allerdings eben auch einige Dinge, die noch verbesserungswürdig sind.