Bei meiner Ankunft in Sevilla habe ich direkt eine ziemlich ernüchternde Erfahrung gemacht: Kaum jemand spricht Englisch. Und ich spreche kein Spanisch. Sich mit dem Taxifahrer zu verständigen, der mich zu meinem Airbnb bringen sollte, war eine mittelschwere Katastrophe, denn während er davon ausgegangen ist, dass ich mich weigere, das Geld zu zahlen, wollte ich einfach nur, dass er mir den Betrag zeigt, da ich die Zahlen nicht verstanden hatte.
Bei der Schlüsselübergabe hat mir überraschenderweise Französisch geholfen, die Wohnung habe ich schließlich dank Google Maps gefunden.
Ich bin an einem Sonntagnachmittag in Sevilla angekommen und, wie in den meinsten Ländern, ist Sonntags alles an Geschäften geschlossen. Zum Abendessen hat es mich also in ein Restaurant verschlagen und, der Globalisierung sei Dank, gibt es Unternehmen, die überall auf der Welt tätig sind und überall das genau Gleiche bieten. McDonalds zum Beispiel.
Mein Praktikumsbetrieb befindet sich in der Innenstadt, die, sobald man mit Zeichensprache ein Busticket besorgt hat, sehr leicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist. Die meisten meiner Kollegen hier sprechen Englisch und ich bin sehr herzlich aufgenommen worden.
Was die Nachhaltigkeit im Betrieb angeht, kann ich (noch) nicht allzuviel sagen. Es gibt ein Mülltrennungssystem und viele Mitarbeiter arbeiten aus ganz Spanien aus remote von zuhause, was bedeutet, das sie schon mal nicht mit dem Auto anreisen.
Auch meine Vorgesetzten gehören dazu, ich bin also größtenteils sehr selbstständig in der Entscheidung über meinen Arbeitstag. Die Arbeit beginnt um zehn Uhr und bereits am ersten Tag hat man mir klargemacht, dass es hier nicht darum geht, dass ich so viel schaffen soll, wie möglich, sondern dass ich die bestmögliche Erfahrung haben soll (Da es ein unentgeltliches Praktikum ist, sind die Erwartungen entsprechend niedrig). Ich kann die Erledigung meiner Aufgaben sehr frei gestalten und das Ende meines Arbeitstages frei wählen. Bisher gehe ich zwischen 17.30 und 18.30 Uhr (Die Kollegen, die da sind, bleiben meistens noch 1- 2 Stunden länger.) und komme auch mit meinen Aufgaben sehr gut hin.
Ein paar Probleme, auf die ich nicht vorbereitet war, waren die Tatsache, dass ich trotz Santander-Bankkarte an einem Santander-Bankautomat Gebühren zahlen musste, außerdem, dass das Kranwasser mit Chlor versetzt und entsprecht nicht unbedingt trinkbar ist und zusätzlich, dass das 30-Tage Busticket, welches ich mir eigentlich besorgen wollte, eine zehntätige Beabeitungsdauer hat.
Ansonsten gefällt es mir bisher jedoch sehr gut und ich freue mich schon darauf, am Wochenende ein wenig die Stadt zu erkunden!