Meine Arbeit in der ersten Woche

Projekt: 

11.10.: Die Arbeit macht echt Spaß, ich bin nur leider krank, weswegen alle anderen Erfahrungen blöderweise auf der Strecke bleiben.


Meine Aufgaben variieren je nach Tag und Schicht. In meiner ersten Woche habe ich nur die Schicht von 11:00- 18:30 Uhr übernommen. Dort hatte ich bis 11:30 Uhr die Leuchte, die auschecken wollten und danach habe ich die Betten kontrolliert von Leuten, die hätten auschecken müssen, es aber nicht getan haben. Meistens gehen diese Personen dann einfach, in seltenen Fällen haben sie verschlafen. Danach ist es unsere Aufgabe 2 oder 3 Räume nach einem Prinzip herauszusuchen, bei welchen wir dann kontrollieren, ob das Putzteam richtig gearbeitet hat.
Zwischen 12:30 und 14 Uhr müssen dann die bereitgestellten Lebensmittel in der Küche aufgefüllt werden und im Kühlschrank geschaut werden, ob Personen, die ausgecheckt sind, Essen dagelassen haben. Dieses wird dann von uns mit „free“ beschriftet, damit jemand anderes es nutzen kann und wir nicht so viel Müll produzieren.
Ab 14 Uhr kann eingecheckt werden, weswegen ab dieser Uhrzeit dann der gesamte Fokus auf den Check-ins liegt. Dennoch haben wir auch die Verantwortung den gesamten unteren Bereich regelmäßig zu kontrollieren und auch durch die installierten Kameras im restlichen Haus nach dem Rechten zu schauen. Außerdem gibt es noch kleinere Aufgaben, wie zum Beispiel unseren Koffer-Raum zu verwalten, Touristen auszuhelfen und so weiter.

Durch die Arbeit an der Rezeption lerne ich super viele Menschen kennen aus verschiedenen Ländern und verschiedener Altersgruppen, was echt spannend ist. Oft erzählen die Menschen von sich aus, wieso sie reisen und was sie bewegt. Normalerweise ist das etwas, was einer der Gründe ist, wieso ich mit Reisenden so gerne ins Gespräch komme.
Die letzten Tage waren deswegen jedoch auch sehr bewegend. Einige Menschen im Hostel kommen aus, oder haben Familie im, Iran und sind deswegen sehr beunruhigt und aufgewühlt. Das ist ein Gefühl, was ich, da ich keine Erfahrungen habe, die nur ansatzweise vergleichbar wären, nicht nachempfinden kann. Entsprechend können wir den Betroffenen auch nicht wirklich helfen, außer dass man zuhört und Rücksicht nimmt. Das beschäftigt mich. Ich bekomme Entscheidungen mit von jungen Mädchen, die die Entfernung zu ihrer Familie nicht aushalten und sich entscheiden aus dem sicheren Hafen den Weg zurück in den Iran anzutreten und aktiv sagen „ich möchte lieber mit meiner Familie sterben“. Das so mitzubekommen, ist aufwühlend und erschütternd.
Als hier arbeitende Person passt man sich immer ein wenig an den Gast, mit dem man sich gerade beschäftigt, an und so sind weiterhin die meisten Erfahrungen positiv und einfach zu verdauen.

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