Ein großer Unterschied zwischen Deutschland und Griechenland sind die Arbeitszeiten. Die Arbeitszeiten ticken in Griechenland ein bisschen anders. Während in Deutschland um Punkt 8 oder 9 die Bürostühle knarzen und um 17 Uhr der Stift fällt, ist hier alles etwas flexibler und auch vom Wetter abhängig.
Morgens ist es oft ruhig. Viele Läden öffnen erst gegen 10 Uhr, manche sogar später. Dafür wird dann gerne bis 20 Uhr gearbeitet. Dazwischen gibt’s meistens eine längere Mittagspause, und wenn es besonders heiß ist, steht das Leben gefühlt für ein paar Stunden still. Ich fand das anfangs ungewohnt, aber inzwischen ergibt es total Sinn, denn wer will schon in der Mittagshitze produktiv sein? Ich nutze diese Ruhe und gehe gerne ins Gym, weil es dann schön leer ist.
Was das mit Nachhaltigkeit zu tun hat? Eine ganze Menge. Wer sich dem Rhythmus des Tageslichts und der Temperaturen anpasst, braucht weniger künstliche Kühlung und dementsprechend weniger Energie. Statt stur von 9 bis 17 Uhr durchzuziehen, wird hier auf das Klima Rücksicht genommen, wenn man so möchte. Auch die Wege zur Arbeit (zumindest bei mir) sind so kurz, dass weder Auto noch Bus nötig sind. Viele gehen zu Fuß oder nutzen das Fahrrad, was sich bei den Temperaturen ab Nachmittag ohnehin besser aushalten lässt, denn einen vollen Bus in der Hitze möchte niemand.
Und auch wenn’s erstmal unorganisiert wirkt hat es Struktur. Eine Struktur, die sich ein bisschen mehr nach dem Menschen und nach der Umwelt richtet. Ich mag das.