Straßenhunde sind hier in Katerini ein ganz eigenes Thema. Ich hatte ehrlich gesagt damit gerechnet, dass es viele geben würde, was auch stimmt, aber was mich überrascht hat ist wie friedlich, gepflegt und integriert sie in den Alltag sind. Es ist nicht dieses „arme Tiere, keiner kümmert sich“-Bild, das man oft im Kopf hat. Viele Hunde hier sind gechippt, geimpft, sterilisiert und das erkennt man an den kleinen bunten Marken am Ohr.
Sie streunen zwar durch die Straßen, aber eher wie entspannte Stadtbewohner, nicht wie verängstigte Streuner. Manche schlafen auf Parkbänken, andere liegen direkt vor dem Supermarkt oder in der Fußgängerzone, immer in der Nähe von Menschen. Viele Leute kümmern sich um sie. Es gibt Wassernäpfe vor Cafés, Futter in kleinen Dosen oder Ecken. Nicht offiziell, aber ganz selbstverständlich.
Was den Tierschutz angeht, habe ich mich ein bisschen schlaugemacht. Die Stadt hat wohl Programme zur Kastration und arbeitet teilweise mit Tierschutzvereinen zusammen. Perfekt läuft das sicher nicht, aber es ist definitiv mehr, als ich erwartet hatte.
Statt Hunde einzufangen, wegzusperren oder einzuschläfern, lässt man sie Teil des Stadtlebens sein, natürlich unter bestimmten Bedingungen. Das spart Ressourcen, Tierheimplätze und zeigt, wie respektvoll man hier mit Lebewesen umgeht, die sonst oft übersehen werden.
Anfangs war ich etwas skeptisch. Aber nach ein paar Monaten in Katerini finde ich, dass man viel davon lernen kann, vor allem, dass Umweltschutz auch heißen kann, wie man mit seinen tierischen Mitbewohnern umgeht.