Macheten als Büromaterial

Projekt: 

So hat unser Abenteuer nun begonnen, voller Vorfreude ging es vor einer Woche mit dem Thalys Richtung Paris. Die Laune war (noch) bei allen super: die Koffer sind gepackt (mit jeweils 23kg), es waren genug Snacks für die Fahrt vorhanden und der Zug war pünktlich.

Kurz vor Aachen hieß es dann allerdings: Raus aus dem Thalys, es wurden Kabel auf der Strecke geklaut. Egal, kurz in den Bus und dann weiter in den Thalys nach Paris. Den Bus gab es allerdings nie. Auch nach 1 ½ Stunden nicht. Die gute Laune wich mehr und mehr dem Genervtsein. Hunger, Pipi, müde, kalt. Ich schätze, dass wir die Gutscheine für die Taxis nach Lüttich von der DB auch nur bekommen haben, weil sie so genervt von uns waren. Eingequetscht auf der Hinterbank mit großem Koffer auf dem Schoß, ging es dann mit dem Taxi nach Lüttich. Es ging weiter!

Endlich in Lüttich angekommen und schon jetzt völlig fertig, fuhr heute kein Thalys mehr nach Paris. So ging es nach einer weiteren Wartezeit mit dem Regionalexpress nach Brüssel und dann ENDLICH in den mehr als vollen Thalys – Himmel!

Unsere Ankunft in Paris vorschob sich von 12 Uhr auf 18 Uhr. Aber hey, einfach ins Hostel fahren und kurz frisch machen. Nix da, Metro Linie 4 fährt heute nicht (Zufall?). Zum gefühlt millionsten Mal trugen wir nun alle Koffer einen Bahnhof weiter durch Paris, um dort eine andere Linie nehmen und eeeendlich ins Hostel gehen zu können. Nach dieser Anreise hatte eigentlich niemand mehr Lust auf Sightseeing, dehalb: Essen, auf zum Eifelturm und einfach nur ins Bett!

Am nächsten Tag lief dann GOTT SEI DANK alles glatt. Im Flugzeug angekommen, freuten sich alle auf das nun beginnende Abenteuer: Französich-Guyana. Sommer, Strand, Bikini (höhö, wartet ab…). Nach neun Stunden über den Wolken, zwei Filmen und -Mahlzeiten und einer Dokumentation über weiteres Essen landeten wir in in Südamerika. Nun fuhren wir zu neunt im Mietwagen Richtung Unterkunft.

Innerhalb der ersten beiden Tage hier, habe ich so viel erlebt, wie lange nicht mehr. Am ersten Abend noch musste der Schock über das kahle Zimmer ohne viel Schnickschnack verdaut- und die so starrenden Menschen ignoriert werden, weil sie so selten Touristen sehen. Zu allem Übel, war die Pizza auch nicht gut. Cool bleiben!

Auch dieser lange Tag hatte am Ende nur 24 Stunden und der erste Praktikumstag brich an. Im CAAK – Centre d’Archèologie de Kourou, dem Archäologiemuseeum- wurde ich untergebracht. Die Arbeit hier und allein das Büro unterscheidet sich sehr von meiner Heimat. Hier meine Highlights der ersten Tage:

  • „Coconut time“. Zu dieser Zeit wird dann einfach mal eine kurze Pause gemacht, eine Kokosnuss mit Machete von der Putzfrau geöffnet und gegessen/ getrunken -> Macheten gelten deshalb hier als grundlegendes Büromaterial.
  • Klodeckel müssen immer heruntergeklappt werden, andernfalls können Frösche aus der Toilette komnen.
  • Arbeiten in Unterwäsche ist hier vollkommen okay, wenn man sich nach der Herstellung von Gipsplatten dreckig gemacht und sich anschließend mit dem Gartenschlauch abgeduscht hat.
  • Bei Arbeitsbeginn kann es schonmal passieren, dass einem ein Frosch vom Bürofenster entgegenspringt. Auch Vogelspinnen auf dem Weg zur Toilette sind völlig normal. Gut, so dringend muss ich doch nicht.

Damit das ganze allerdings nicht zu lang wird, beende ich jetzt hier meinen Post und werde beim nächsten Mal mehr von unserem Leben hier, im Internat und unserem Stammlokal, dem Bäcker nebenan, in dem ich gerade schon wieder sitze, berichten.

Bis dann,

Kerstin.

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2 Gedanken zu „Macheten als Büromaterial

  1. Nick Denis

    Hallo Kerstin,

    vielen Dank für Ihren Post.

    Das Leben ist voller Abenteuer und Reisen sowieso.

    Am Macheten als Büromaterial müsste ich wohl erst gewöhnen.

    Dann halten Sie uns weiter auf dem Laufenden.

    Ich wünsche Ihnen noch viele gute Erfahrungen, wenn morgen Ihre Wachhunde weg sind. 😉

    Viele Grüße
    Nick Denis

    Antworten
  2. Barbara Stieldorf

    Sie schreiben sehr lebhaft, sodass man auch dank der Bilder ganz toll einen Eindruck von Ihrem Auslandspraktikum bekommen kann. Es macht Spaß, Ihre Beiträge zu lesen.

    Antworten

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