IT’S THE FINAL COUNTDOWN

Projekt: 

…NANANANA ⏳.

Ich hoffe, dass nun alle diesen wundervollen Song von Europe im Kopf haben, denn genau mit dieser Stimmung bin ich heute Morgen (Montag) in die dritte und letzte Woche des Auslandspraktikums gestartet. Die letzte Woche. Die letzten fünf Tage arbeiten im Museum – oder besser gesagt, an meinem Flyer. Haaach, der Tag hat so gut begonnen und dann..naja…wie sagt man so schön: nach dem Hochmut, kommt der Fall. Während sechs von uns sich bereits wieder beim Bäcker Felix nebenan zum Frühstück tummelten, kroch eine – ich zitierte Denise – „SPINNE! SPINNE! LEUTE, RIESEN SPINNE!“ über meinen Rucksack, als wir am Tisch sassen. Diese brachte uns alle schon vor der tägliche Tasse Kaffee auf, oder in diesem Fall besser, zum Trab. Durch Felix aber, der sich waghalsig der Spinne mit einem Stück Zewa stellte und uns im Nachhinein seine Beute darin präsentierte, konnten wir ohne fiesen Besucher unser Frühstück fortsetzen. Seit Montag allerdings wird dieser Tisch nun gemieden.

Im Museum angekommen, verbrachte ich die erste Stunde des Tages auf der Terasse in der Morgensonne, da mein Computer (leider) gebraucht wurde. So schrieb ich ein paar Dinge herunter, die hier in Frazösisch-Guyana als völlig normal, von uns aber alles andere als normal angesehen werden, – dazu aber demnächst mehr – als ich von einem Bauarbeiter unterbrochen wurde, der mir in einem kleinen Smalltalk erzählte, wie sehr er Deutschland mag – besonders wegen des Fussballs. Genauer: Dortmund. Er war nicht der erste Guyaner, der uns von seiner Leidenschaft zu diesem Verein erzählte. Der BVB ist bei den Guyanern hier ist scheinbar sehr beliebt!

Später am Tag – ich wollte meinen Ohren kaum glauben – ,als ich von meiner Chefin die magischen Worte „It’s okay“ zur finalen Version meines Flyers hörte, war ich einfach nur happy. Ja, darüber habe ich mich sehr gefreut, denn nach einer der unzähligen Versionen des Flyers, fand ich mich damit ab, dass Begeisterung über den Flyer, abgesehen von der Putzfrau und mir, hier nicht stattfindet. C’est finiiii! *tröööt*

Nachdem ich nun keinen Flyer mehr habe, den ich zum millionsten Mal umgestalten darf, bekam ich am Mittwoch die wichtige Aufgabe, das Grüngelände des Museums auf alle möglichen Blumen und Pflanzen zu erforschen, die mir auffielen, Fotos von diesen zu schiessen und anschliessend die Namen herauszufinden. Was würden die hier nur ohne meine Hilfe tun? Immerhin bot mir meine Chefin Sonnencréme für die Mittagssonne an. Seit Mittwoch sitze ich nun also daran – natürlich angepasst an das Arbeitstempo der Menschen hier vor Ort – die Fotos meiner Erkundungen nachzubearbeiten, um um sie für Facebook besonders ausdrucksstark aussehen zu lassen.

Da sich aber die Tage hier vor Ort nun schon an einer Hand abzählen lassen, fallen mir mehr und mehr Dinge ein, an die man sich mittlerweile gewöhnt hat, oder die man vielleicht sogar zu Hause vermissen wird: Das morgendliche Frühstücksritual mit den anderen sechs aus der Gruppe in der Bäckerei, das Gute-Laune-Wetter (warme Temperaturen um die 30 Grad Celsius samt Sonnenschein im Oktober), das an den Strand gehen nach Feierabend (wenn auch nur für eine Stunde, da es dann schon dunkel wird), das Ausweichen vor den mittlerweile bekannten Schlaglöchern auf den Routen, die man bereits ohne Google Maps hinter sich legt, die Frage von Felix, dem Bäcker, ob man einen >>Jus d’Orange<< zum Frühstück möchte, der sich als Caipirinha entpuppt, oder aber der mittlerweile angepasste Fahrstil an die Einheimischen, der dann auch mal über den Fahrradweg führt… Mit einem Bein stehen wir Sieben nach drei mehr als aufregenden Wochen, die sich anfühlten wie drei Monate, quasi wieder zu Hause.

Aber so nervenaufreibend das Slalom-Fahren bei den ganzen Fahrradfahrern hier war, wird es mir doch fehlen mit unserem roten Schlitten durch Guyana zu fahren und die „Familie“ einzusammeln.

Die Zeit, als die Lehrer noch mit uns hier waren, kommt einem so weit entfernt vor, genau wie unser Kurzaufenthalt in Paris. Heute geht es an das Kofferpacken…Wird das vielleicht eine Umstellung sein, in Deutschland plötzlich wieder ein ganzes Zimmer für sich und einen Herd zu haben. Noch kann ich mir das gar nicht so richtig vorstellen…

Eine Sache, die ich aber definitv NICHT vermissen werde: Reis von Oncle Ben’s aus der Mikrowelle – Achtung, Werbung wegen Markennennung – (lauetete der Satz so?) den hatten wir hier nämlich meehr als genug!

Wenn wir nach der Landung in Paris nicht aufgrund der Temperaturdifferenz erfroren sind, erzähle ich euch von den beiden allerletzten (!!!) Tagen und den Erlebnissen hier aus Französisch-Guyana.

Bis dahin,

Kerstin.

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