Während der Mobilität 3. Woche Griechenland

Projekt: 

Während der dritten Woche ist mir eines richtig bewusst geworden: Kaffee ist hier nicht nur ein Getränk, er ist ein Lifestyle. Und zwar einer, der den Arbeitsalltag ganz schön bestimmt. Wenn ich in Deutschland an „Kaffee im Büro“ denke, habe ich sofort das Bild einer eher mittelmäßigen Filtermaschine in der Büroküche im Kopf, mit Glück ein bisschen Hafermilch daneben. In Griechenland? Ganz anders.

Hier geht eigentlich gar nichts ohne Kaffee, und zwar am liebsten Freddo Espresso oder Freddo Cappuccino. Ja, kalt und auch bei 10 Grad Außentemperatur. Ich habe inzwischen gelernt, dass das nicht nur ein Getränk, sondern eine halbe Zeremonie ist. Man trinkt ihn nicht mal eben nebenbei, sondern nimmt sich (mehrmals täglich) bewusst Zeit dafür, auch im Büro und sonst generell auf der Arbeit. Und selbst wenn gerade keine Pause ist, hat fast jeder ein Coffee-to-go-Becherchen neben sich stehen. Der Trick dabei: Man nippt so lange daran, bis der Kaffee lauwarm ist… oder leer. Beides scheint okay zu sein.

Was mich auch fasziniert: die Lieferdienste. Ich hab’s ja schon mal erwähnt, hier wird wirklich ALLES geliefert. Und das bedeutet eben auch, man bestellt sich einen einzigen Kaffee. Kein Frühstück dazu, kein zweiter für den Kollegen. Nein, nur dieser eine, eisgekühlte Freddo. Geliefert per Fahrrad oder E-Roller, versteht sich. Umweltfreundlich ist das Ganze also (zumindest was den Transport angeht).

Auch interessant, es ist vollkommen akzeptiert, mitten im Meeting zu sagen „Ich hol mir kurz einen Kaffee.“ oder während des Gesprächs auf dem Handy in der App den nächsten zu bestellen. Alles ganz entspannt. Überhaupt ist die Stimmung rund um den Kaffee locker. Es wird geplaudert, auch mal über Privates, während der Kaffee gerührt wird, mit der kleinen Plastikrührhilfe, die leider überall herumfliegt, sobald der Wind einmal durch die Straßen zieht.

Ich glaube, wenn man hier wirklich etwas ändern wollen würde, was die Nachhaltigkeit sowohl in den Betrieben, als auch im alltäglichen Leben betrifft, dann müsste man zum großen Teil beim Kaffee ansetzen z.B. wiederverwendbare Becher oder Metallrührstäbchen. Aber dafür müsste man vielleicht den halben Tagesrhythmus anpassen und das wäre dann doch zu viel verlangt.

Teilen:

Facebook
Twitter
Pinterest
LinkedIn

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert